• Fort Portal to Kluges guest farm

    July 1 in Uganda ⋅ ☁️ 24 °C

    Am Dienstag steht mal wieder Bremsproblem JuSe auf dem Programm.. Vor 2 Tagen habe ich im vorbeifahren eine moderne Werkstatt gesehen, 30 km vor der Lodge. Die Jungs sind freundlich, haben aber von LKW keine Ahnung. Williams der junge Mechaniker, den mir der Meister an die Hand gibt, spricht wenigstens gut Englisch und geht mir fleißig zur Hand. Zum Abbau der Bremstrommel durchsuche ich zunächst alle möglichen Boxen nach Schrauben M14 - ohne Erfolg. Jetzt kommt mein Gewindestangen Sortiment zu tragen. Ein Elektro Schweißgerät ist in der Werkstatt vorhanden, also schweiße ich einfach M16 er Muttern auf die M14 Gewindestangen und bau mir so vier genügend lange Schrauben zum Abziehen der Trommel. Die rechten Bremsbeläge incl Trommel sind komplett verölt. Der Bremsbehälter des rechten hinteren Kreises ist zwar komplett leer, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass soviel Öl nur von 0,25 l Bremsflüssigkeit kommt. Nachdem Williams am Öl riecht gibt er mir recht, also Simmering der Antriebswelle auch gleich erneuern. Eigentlich wäre schon lange Feierabend, Williams macht auch diesbezüglich einen zaghaften Versuch, beißt aber dabei bei mir auf Granit. Kurz vor Sonnenuntergang sind wir fertig und wieder alles eingeräumt. Zum Dank bekommt Williams ein ordentliches Trinkgeld und ich fshre ihn noch nach Hause. Bei der Rückfahrt zur Lodge kaufe ich bereits im Finstern noch Abendessen ein, Julia geht schon am Zahnfleisch. Beim nächtlichen Anblick des mit Fischerbooten übersäten Sees gesellt sich diesen Abend ein Naturschauspiel der besonderen Art dazu: Ein Wetterleuchten im Norden, lässt jedes Feuerwerk verblassen.
    Am nächsten Morgen füllen wir unseren Wassertank auf, da es hier einen Trinkwasserfilter gibt. Ich trau dem Frieden nicht und so kommen unsere mobilen Keimfilter incl. Vorfilter zum Einsatz. Der Zustand des Vorfilters nach geschätzten 150 l gibt mir wieder mal Recht.
    Julia legt sich derweilen mit dem Manager der Loge an wegen der unverschämten Preise und seinem nicht nachvollziehbaren Umrechnungskurs. Sauer wie ein Glas Essiggurken kommt sie zurück und schreibt erst noch eine entsprechende Bewertung auf TripAdvisor und im Overlander, bevor ich losfahren darf. Die Straße auf der wir nordwärts fahren ist sehr gut, aber weder im Google Maps noch im Garmin vorhanden. In Fort Portal angekommen, füllen wir unsere Trinkwasservorräte auf. Wir kaufen dazu 2 x 20 l Tauschkanister, wie man sie auch in Europa von den Wasserspendern kennt und füllen dann diese in unsere verschiedene Kanister, die wir teilweise schon seit Angola nutzen. Unser Beitrag zur Vermeidung von Plasikmüll, erkläre ich dem freundlichenn Security der mir bei der Umfüllerei zur Hand geht. Und er bekommt auch gleich eine entsprechende Ansage von mir, als er die Verschlusskappe des Austauschbehälters einfach auf den Boden wirft.
    Ich geb's nicht auf, euch lern ich es schon noch!💪
    Wir fahren dann zu Kluges guest farm, wo uns über 30 jährige deutsche Gründlichkeit und Ordnung mitten in Ugsnda erwartet. Und es gefällt uns auf Anhieb so richtig! Ist man deshalb zum Spießer mutiert? NEIN aber nach 18 Monaten Afrika weiß man so manche deutsche Tugend wieder erst richtig zu schätzen.
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