• Weiter Ostwärts

    July 19 in Tanzania ⋅ 🌬 14 °C

    Unsere Route führt uns weiter in östlicher Richtung. Wir starten früh um heute Kilometer zu machen. Es geht ständig bergauf auf bis zu 2000m und wieder runter auf 1300 m. Die Straße wechselt von neu auf Schlagloch Slalom oder Baustellen Umleitung. Bei einer kurzen Mittagspause an einem See kann ich meine Suhaeli Sprachkenntnisse voll anbringen. Der Bauer erzählt mir, dass er für seine Ochsen Erde mit Mineralstoffen für seine Rinder aus dem See holt und es ihnen unter das Futter mischt . Auch erfahre ich was seine beiden kleinen Ochsen wert sind. Tja, Sprachkenntnisse sind schon von Vorteil!
    Unterwegs leisten wir dann noch Hilfe bei einem liegen gebliebenen LKW. Anfangs sollten wir ihn nur anschleppen, weil angeblich der Anlasser defekt ist. Dann platzt zuerst der obere Anschluss vom Kühler runter. Die Tansanier wollen natürlich den Kühlerschlauch dick mit Silikon fest kleben. Ich kann da nicht zusehen, also hole ich mein Werkzeug und ziehe ich meine Arbeitsklamotten an. Ich erkläre ihnen den Grund des Bürdels am Kühleranschluss und sie kratzen brav die dicke Silikonwurst ab. Die Schelle ordentlich festgezogen starten wir einen zweiten Versuch. Diesmal platz der unter Anschluss des Kühlers ab. Sie erklären, sie hätten diesen dicht gemacht und langsam wird mir klar wo das wirkliche Problem liegt: Die Zylinderkopf Dichtung! Ich bringe den unteren Anschluß auch wieder in Ordnung, was aber vergebliche Liebesmühe ist. Beim erneuten Anschlepp Versuch ist zwar jetzt der Kühler dicht und der Motor läuft auch an, aber sobald der Fahrer die Kupplung tritt stirbt der Motor ab.
    Abends wird dann die Suche nach einem Schlafplatz zum Fiasko. Da der gestrige Platz am See so schön war, visieren wir wieder einen See zum wild Campen an. rund um den See führt nur ein Weg mit Hütten am Rand alle Daumen lang. Für de Stichwege die zum See führen sind wir zu breit oder zu hoch. Es dämmert schon und Julias Suhaeli Kenntnisse reichen nicht um uns bei einem kleinen Laden , der wenigstens eine kleine ebene Fläche davor bietet, das Einverständnis zur Übernachtung zu holen. Also fahren wir ein paar Meter weiter und bleiben einfach am Rand des Weges stehen. Es ist schon lange dunkel und wir sind mit dem Abendessen schon fertig, als draußen ein Stimmengewirr immer lauter wird, bis es schließlich an unsere Tür klopft. Draußen stehen 25 locals, wovon wenigstens einer gut Englisch spricht. Sue haben Angst vor uns und wissen nicht was wir wollen. Ich erkläre dem jungen Mann auf seinem Fahrrad, dass wir Touristen sind und wir keinen Campingplatz finden und deshalb hier bis morgen früh übernachten wollen. Er übersetzt alles und meint zu uns gerichtet alles kein Problem. Eine Alte lässt aber keine Ruhe. Sie besteht darauf den Dorfhäuptling um Erlaubnis zu fragen. " Ok, do this, I'm waiting" meine ich noch ganz freundlich. Doch als dann ein junger Schnäsel mit seiner Sichel rumfuchtelt und nach money fragt platzt mir der Kragen. In einer Lautstärke, dass der Haufen im Nu still ist schrei ich den sichtlich um der Situation verlegen Dolmetscher an: "Now we are traviling 2 Years to whole Afrika, but this is the most unfriendliest Village of the whole Continent! Say this to that people!" Ihm ist das augenscheinlich äußerst peinlich " I am leaving!" meint er verlegen, übersetzt aber vorher noch brav was ich gesagt habe.
    Und weil ich gerade so schön warmhelaufen bin, bekommt der Junge mit der Sichel auch noch gleich sein Fett weg: "And you jung guy, never ask about money, without doing something for it. This is a sign of a very bad education!"
    Das hat gewirkt. Der Haufen trollt sich im Nu, nur Julia besteht jetzt darauf einen neuen Schlafplatz zu suchen!
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