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- Day 122
- Sunday, July 20, 2025 at 3:04 PM
- ⛅ 25 °C
- Altitude: 991 m
TanzaniaManyara3°34’42” S 36°44’53” E
Bei den Masai

Da der gestrige Not-Übernachtungsplatz nicht so einladend ist, stehen wir früh auf und kommen schnell weiter. Es sind gut 3 Stunden nach Arusha, wo wir Berta treffen, die uns zum Masai Stamm Ihrer Eltern bringt. Nur gut eine halbe Stunde von der Stadt entfernt liegt nur über eien holprige Piste zu erreichen das Dorf, oder besser gesagt die drei Hüttenansammlungen des Familienklans. Es ist schon nach Mittag als wir ankommen. Die Männer sind alle schon mit den Tieren auf den Weiden und so sind zunächst nur Frauen und Kinder da. Coco die Dorfälteste begrüßt uns herzlich und wir werden zu ihrer Hüttengruppe geführt. Schnell kommen noch 4 weitere Frauen- alles Schwiegertöchter, mit ihren Kindern hinzu. Wir werden aufgefordert uns auf die eilig herbeigebrachten Plastikstühle zu setzten und Fragen zu stellen. Berta übersetzt diese und die Chefin beantwortet alles bereitwillig, nachdem sie unser mitgebrachten Geschenke, Zucker, Reis, einen Spiegel und Kekse für die Kinder begutachtet hat. Wir werden eingeladen ihr Hauptnahrungsmittel zu probieren: Ein Brei aus Maismehl mit Wasser gemischt, ausgeschenkt aus einem langen getrockneten Kürbisgefäß. Wir bekommen Tassen zum probieren. Das Ganze wird nur im langen Kürbisschlauch ohne Luftabschluss und Kühlschrank gelagert. Man kann sich also vorstellen, wie schnell der Brei vergärt. Doch das ist genau das Gute daran, erklärt uns die Alte. Das Zeug schmeckt noch scheußlicher als das Hirse Bier vor ein paar Tagen. Wir nippen nur höflich und so machen sich die Kinder im Nu über unsere Tasse her. Interessant ist zu beobachten, dass sie bereitwillig und von selbst die Tasse zum nächsten weitergeben ohne Streit oder Neid. Eine der kleinen Mädchen gibt dabei die Tasse immer wieder zu mir, aber ich möchte pardut nicht noch ein zweites Mal probieren! Das Teilen ohne Neid liegt nicht zuletzt auch an dem sozialen Zusammenleben des Familienklans. Ein Mann hat dabei mehrere Frauen, die offensichtlich aber gut miteinander auskommen und sich gemeinsam um Kinder, kochen und "Haushalt" kümmern. Jede Frau hat ihre eigene Hütte und der Mann ebenso. Diese bilden dann eine kleine Hüttenansammlung, welche aber nicht weit von der Klanältesten entfernt gelegen sind. Ich überlege, ob das mit den mehreren Frauen nicht der Grund ist, warum die Männer den ganzen Tag mit Ihren Tieren verschwinden. Wir erfahren noch mehr von den immer noch praktizierten Sitten und Gebräuche.
Ehen werden bereits der Geburt der Kinder von den Eltern ausgemacht. Dabei werden die Mädchen oft schon mit 12 oder 14 Jahren an die vielleicht 4 Jahre älteren Jünglinge verheiratet. Das ist wahrscheinlich auch der Grund, dass die Mädels tatsächlich daran glauben, der Busen kommt erst mit der Heirat! Nach der Geburt von Kindern, wird ein Tier geschlachtet und die Kindesmutter bekommt das Blut zu trinken um den Blutverlust der Geburt aus zu gleichen. Auch werden die Mädchen immer noch beschnitten. Ganz kurios erscheint mir aber letzteres:
Bei den Frauen werden die beiden vorderen unteren Schneidezähne gerissen, so dass ihr, wenn sie im Krankheitsfall den Mund nicht mehr öffnen kann, ihr Essen und Wasser mit dem Strohhalm eingeflößt werden kann? Ich hab noch nie davon gehört dass eine Frau den Mund nicht mehr aufbringt, dagegen kenne ich aber mehrere, die ihn nicht mehr zu bekommen!
Julia kocht dann in einer kleinen runden Hütte über einer winzigen Feuerstelle, nur mit drei Steinen als Auflage für den Topf, dafür aber ohne Kaminabzug Popcorn mit Zucker für die Kinder. Darüber machen sich dann Jung und Alt sofort her. Aber es wir wieder alles feinst geteilt und es gibt kein Gezanke oder Gestreite.
Wir fahren gegen Abend zurück zu Bertas Haus, wo sie uns zum Übernachten einlädt. Wir kommen aber nicht in die enge Toreinfahrt hinein und so bringt sie uns zu einer Verwandtschaft, bei der wir im Vorgarten übernachten.Read more
TravelerIt was nice meeting you, Joseph and Julia. Hope to see you again.