• Kilimanjaro

    21 juillet, Tanzanie ⋅ ⛅ 17 °C

    In Arusha frühstücken wir im Village Caffee mit einem großen schönen Cappuccino aus einer richtigen Porzelantasse. Die Vorräte werden auch noch aufgefüllt und Julia läßt sich sogar hinreißen 200g Käse für über 5 € zu kaufen. Gut gestärkt geht es über Moshi nach Hirno, wo wir dann abbiegen in Richtung Kilimanjaro. Es geht 17 km über 900 m bergauf bis wir in Marangu vor dem Tor des Mount Kilimanjaro Nationalpark stehen und feststellen, dass uns der Eintritt viel zu teuer ist, zumal es auch null Sicht gibt. Jimmy ein guide führt uns zum etwas unterhalb gelegenen Coffee Tree Camp, wo wir für 2 Nächte mal wieder die einzigen Gäste sind. Der sehr ordentliche Platz mit viel grünen Rasen, Bananenstauden, die in der Höhe von knapp 1900 m auch noch prächtig gedeihen und 3 Kühen in einem blitz blank sauberen Stall bietet alles was man braucht. Nur die Duschen werden über Solar betrieben und die liebe Sonne sollte sich auch die nächsten 2 Tage nicht blicken lassen. Wir machen am späten Nachmittag noch einen kurzen walk zu einem der vielen Kilimanjaro Wasserfälle in der Gegend. Good Luck, so heißt der junge Besitzer, des idyllischen, liebevoll hergerichteten kleinen Wasserfalles, führt uns stolz durch seine Anlage und erklärt uns er hätte den Platz von seinem Opa geerbt. Der Kerl wirkt sympathisch und so laden wir ihm zu einem Feierabendbier ein. Das Haus seiner Eltern ist nicht weit und natürlich betreibt die Famiele neben einem großen Garten für das tägliche Essen auch einen kleinen Laden mit sogar 2 Biersorten. Sein Vater gesellt sich zu uns und erzählt er sei auch guide und würde trotz seiner 76 Jahren noch regelmäßig die 6 tägige Tour auf den höchsten Berg Afrikas mitmachen. Unglaublich, er sieht aus als wäre er jünger als wir. Aber nachdem er sein Alter genau so schnell preisgibt wie sein Geburtsjahr, glaube ich ihm. Good Luck hat Unwelttechnologie studiert, aber wie so viele hat er nicht die notwendigen Beziehungen um einen entsprechenden Job zu finden. Also verdingt er seinen Lebensunterhalt wie sein Vater als guide. Aber wenigstens ist sein idyllischer Wasserfall und auch der Weg dahin total sauber. Er hält die Jugend des Dorfes an für kleines Geld den Müll zu sammeln und zu ihm zu bringen. Wir geben ihm den Kontakt von Andy, dem Engländer den wir in Musaka getroffen haben und der in Uganda ein Recycling System initiiert hat.
    Am nächsten Tag holt uns Jimmy unser guide pünktlichst um 12.00 Uhr ab. Das sind wir in Afrika nicht mehr gewohnt und darum sind wir auch noch nicht startbereit. Wir gehen mit ihm zunächst in Richtung Village zu einem Wasserfall. Der sollte 20 $ Eintritt pro Person kosten, was uns viel zu viel ist. Für den Victoria Fall haben wir auch nur 20 $ bezahlt! Wir verhandeln und bekommen 10$ Nachlass für 270 Stufen bergab und einem 35 m hohen Wasserfall. Frau Emms ist sauer, wobei hier nicht das suhalische "sauer" gemeint ist, den das bedeutet soviel wie OK. Jimmy versprach uns gestern einen View Point mit Blick auf Kenia, Arusha und den 3 höchsten Berg der Gegend. Die 3 km dorthin will Julia laufen. Kurz vor dem Ziel kommen wir am Straßenrand an eine weiteren, nett hergerichteten Mini Wasserfall aber Bar vorbei. Das Geld reicht noch für zwei Bier und ein Cola für unseren Führer. Also verzichten wir auf den view, ist eh bewölkt und trinken lieber ein Bier. Ein BodaBoda Fahrer lässt mich seine 150 chinesische Boxer testen. Die gehen gar nicht mal sooo schlecht. Kein Wunder, müssen die Mopeds ja teilweise 4 Personen oder Unmengen von Kohlesäcken oder Wasserkanister schleppen. Für den Rückweg nehmen Daladal, eines der kleinen Sammeltaxis mit den verrückten Fahrern. Zum Schluß zähle ich 17 Leute einschließlich Fahrer und ein Kleinkind in dem Toyota Bus in der Größe eines langen VW Buses. Der Fahrer ist nur fürs fahren und Hupen zuständig. Die Fahrgäste in den Kleinbus mitsamt Gepäck zu verstauen und das Geld ein zu sammeln ist der Job des an der Schiebetür hängenden Co Piloten, der immer den Kopf drausen hängend nach neuen Fahrgästen Ausschau hält. Dafür gibt es keine festen Stationen, aus und einsteigen gejt wo immer man will. Kurzstecken kosten 500 Schilling ca. 18 Cent. Das steigert sich je nach Entfernung, wie genau weiß wahrscheinlich keiner so genau. Wieder lebend im Village angekommen machen wir noch einen Rundgang durch den Markt, bevor wir uns zwei BodaBoda chartern um den steilen Weg zum Coffee Tree Camp nach den ohnehin schon 12 km Fußmarsch uns zu erleichtern. Jimmis Freund mit seinem Moped ist auch da und so fährt Julia mit so einer chinesischen Rakete als Sozia mit und ich fahre selbst mit Jimmy als Sozius hinten drauf. Bergauf überholt uns das andere BodaBoda, das hätte er nicht tun dürfen. In der nächste Kurve habe ich ihn aber schon wieder, sehr zum Leidwesen von Jimmy, der sich mit aller Gewalt nach außen lehnt! Am Camping Platz angekommen muss Jimmy schnell auf Klo, wobei ich mir nicht sicher bin, ob es nicht schon zu spät dafür ist!
    Für heute reichts, den blöden Kilimanjaro haben wir nicht zu Gesicht bekommen, als trinken wir noch ein Kilimanjaro Bier.
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