• Wellness Kur für JuSe

    September 1 in South Africa ⋅ ☀️ 29 °C

    Unsere Airbnb Unterkunft war eine frühere Farm für Gemüseanbau und hat jetzt das 150 ha Areal umgewandelt in ein Bike & Hike Gebiet. Strategisch liegt es günstig nur 8 km von black & white, der Werkstatt wo wir im Mai schon waren entfernt. So kann ich den ganzen Tag in der Werkstatt verbringen und Julia ist beschäftigt mit Mountainbiken und Garten plündern. Unserer Gastgeber Dominik und Kathy entpuppen sich als die perfekten Gastgeber und helfen uns in allen noch so aussichtslosen Lagen weiter.
    Montags passiert noch nicht viel. Ich bin beschäftigt einen Sicherheitsriegel vor die Eingangstüre zu basteln und die Mechaniker zerlegen langsam die Vorderachse. Ich will zwei zusätzliche Federblätter vorne, damit es wieder zu den nun 5 zusätzlichen Federblättern von hinten passt und unsere JuSe wieder gerade steht und vorne nicht mehr durchschlägt. Und das linke vordere Kreuzgelenk der Antriebswelle ist ja mindestens schon seit Uganda ausgeschlagen. Das gehört auch erneuert. Beim Abbau der Vorderen Bremstrommeln stellt sich heraus, dass die Bremsbeläge gerissen sind und die Trommeln blau angelaufen. Die hinteren Bremsbeläge schauen etwas besser aus, aber nach der Misere mit dem rechten hinteren Wellendichtring, der die Bremsbeläge völlig verölt hat, möchte ich diesen auch tauschen, was natürlich zur Folge hat, dass alle getauscht werden. Kein Problem sollte man meinen. Doch obwohl man hier aus völlig verrosteten Karren wieder neue zusammenschweißt und selbst 10 Zylinder Motoren wieder instand setzt, werden Bremsbeläge samt Trommeln auswärts gegeben. Interessant ist dabei, dass offensichtlich die Trommeln ausgedreht werden und dann dazu passend die Bremsbeläge angepasst werden - wie auch immer das funktionieren mag! Das Kreuzgelenk ist dann auch ein größeres Problem, dass nur von einer Spezialfirma gelöst werden kann. Also passiert bis Mittwoch wieder nicht viel. Am Mittwoch reichts mir dann und ich mach mal richtig Druck und damit kann man in Afrika gar nicht umgehen. Pete der Chef ist höchst beleidigt und wirft mir dagegen vor, dass sein ganzer Betrieb (70 Mechaniker!!) aus der Bahn geworfen wird wegen meinem Truck. Meine Entgegnung, dass ich schon 3 Wochen vorher angekündigt habe, dass ich genau zu dem Tag komme und auch genau geschrieben habe, was alles zu tun ist und man das hätte sehr gut planen können, bringt ihn vollends zu Weißglut. Planen und Afrika, das ist ja wie Frauen verstehen! Er ruft Wally seinen Werkstattleiter an und stellt ihn zur Rede, worauf natürlich dieser mir böse ist. Am Ende des Tages will dann auch noch der Vorarbeiter Joe, ein gemütlicher 2 m Hühne, nicht mehr für mich arbeiten nur weil ich ihn darauf aufmerksam mache, er solle doch bitte schauen, dass diesmal alle Schmiernippel der Blattfedern außen liegen. Beim letzten Mal war das ja nicht so. Er beschwert sich bei Wally und dieser bei mir. Das lässt sich ein Bayerwäldler natürlich nicht gefallen, den mit Kritik an der eigenen Person kann unser Menschenschlag genau so wenig umgehen wie ein Afrikaner: "Sorry, your guys did this mistake at the first time, so I want to be shure, that this happend not twice!" Ein Scheiß Tag geht somit zu Ende:
    Am nächsten Tag bin ich trotzdem wieder in der Werkstatt und Wally kommt gleich früh zu mir und entschuldigt sich wegen gestern. Everything ok! Am Freitag ist natürlich noch nichts fertig, also fahre ich mit der Husky zu einer MX Strecke. Due Strecke wäre eigentlich schön gewesen, aber die alte 510er hat sie nicht leiden mögen. Nach 1 1/2 h hat sie ihren Dienst quittiert. Billy von black&white hat mich dann mit dem Pickup abholen müssen!
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