Serbia
Ada

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Travelers at this place
    • Day 18

      Szeged - Ada

      September 5, 2023 in Serbia ⋅ 🌙 20 °C

      Irgendwie war klar dass wir Szeged am Vormittag noch erleben wollen und somit heute eine entspannte Etappe anstehen wird. Noch 3 machbare Etappen bis Belgrad. Der Grenzübergang wird heute spannend werden.
      Vor dem Frühstück gönnen wir uns eine ausgiebige Yoga und Dehn Runde auf dem Steg mit Restaurant und Anlegestelle auf dem Fluss Theiß/Tisca. Die letzten 3 Etappen sind in den Beine. Da merkt man wie wohltuend ein Ausdehnen und Strecken ist.
      Dann gibt auf dem Steg Müsli zum Frühstück, wir bauen das Zelt zusammen, die Park4Night Besitzer kassieren uns ab und wir fahren mit dem Fahrrad los 2 km in die bereits bekannte Innenstadt.

      Auch am Tag gefällt uns die Stadt. Viele Gebäude im Jugendstiel, groß, hoch, schick, verträumt. Die vielen Bäume spenden Schatten. Es gibt eine ausgezeichnete Fahrradführung durch die Stadt, sogar mit Linksabbiegespur. Genial. Viele junge (!) Menschen sind mit dem Fahrrad unterwegs, an jeder Ecke und Straßenlaterne sind Räder angestellt und abgesperrt. Wir laufen an der Uni und einer Bibliothek vorbei. Es fühlt sich nach einer jungen linken Stadt an. Wir fühlen uns direkt wohl. Kleine Cafés, auch viel Fastfood: MC D., Subway, KFC, Döner, Pizza, ungarische Küche finden wir nicht. Lidl, Aldi, Spar, Rossmann alles da.
      Durch eine Infotafel (sogar auf deutsch) erfahren wir dass es 1890 ein großes Hochwasser hier gab. Der Damm auf dem wir die letzten 3 Tage gefahren sind lässt auch auf Hochwassergefahr schließen.
      Wir setzen uns in den riesen Dom, die größte Kirche Ungarns. Wow. Alles bemalt, mit Kuppel. Erinnert an den Vatikan.
      Dabei bemerken wir beide wie müde wir sind und gönnen uns erst mal einen Kaffee und Kirsch-Mohn-Kuchen. Beim bezahlen kommen plötzlich 5000 Forint hervor. Okey, cool, gleich moch n Kaffe holen. Jetzt haben wir das Geld und es muss heute, 20 km vor der Grenze ausgegeben werden. Investieren wir natürlich in (wer erräts???) Nüsse und Banane.

      Um 14 Uhr geht's dann los mit der Tour. Ungarn zeigt sich hier vor Serbien sehr grün, kleine Ortschaften mit sauber gepflegten Grundstücken, Schaukel, Trampolin und Klettergerüst im Garten.

      Dann fahren wir an die Grenze. Zum ersten Mal brauchen wir unseren Reisepass. Ausreise, Einreise. Der serbische Polizist fragt ob wir wirklich mit dem Fahrrad bis Belgrad radeln wollen. Wir sind uns sicher. Schon witzig mit dem Fahrrad vor der Autoschranke zu stehen.

      Serbien begrüßt uns mit einem Fahrradweg, beim ersten Automaten holen wir uns Geld und ein Schoko-Orange-Stileis vom Kiosk direkt neben an.
      Serbien wirkt sehr sehr ruhig, große weite Felder, Mais, Sonnenblumen. Wir fahren jetzt auf der vermutlich Bundesstraße. Wenig Verkehr aber große LKWs. Ewig weite lange Straßen. Keine Bäume am Rand. Wenn die LKWs einen überholen sieht man sie in der Ferne einfach irgendwann nicht mehr.

      Wir schlagen gespannt was uns erwarten wird den Weg zum Park4Night (beste App ever) Campingplatz ein, der laut Bewertung sehr verlassen sei. Im ersten Moment kann ich das bestätigen. Ein paar Frauen sitzen zusammen und spielen Karten. Wir wissen nicht ob wir einfach hier bleiben dürfen oder wo man anfragen kann. Die Frauen führen und zu einem Mann in türkisem Heinekentshirt. Dieser zum Campingplatzchef der gerade bei Ida vor dem Wohnwagen sitzt.

      Ida ist 70 Jahre alt, sie ist hier geboren, hat einen Sohn Robert und einen Enkel Dominik. Ida wohnt in Ada und hier auf dem Schrebergartencampingplatz. Sie und ihr Mann haben 5 Jahren in München gelebt und gearbeitet. 40 Jahre ist das jetzt her aber Ida spricht perfekt deutsch und erklärt uns alles.

      Wir sind in Vojvodina, eine Region die früher zu Ungarn gehörte. Ihre Muttersprache ist ungarisch, in der Schule lernt man ungarisch und serbische. Unterhalten tun sich die Menschen hier auf ungarisch. Sie fühlen sich als Ungarn nicht als Serben. Am nächsten Tag werden wir auch entdecken dass viele Schilder (z. B. Bäckerei) auf ungarisch und serbisch geschrieben sind. Wie in Südtirol, wo alles auf deutsch und italienisch gelebt wird.
      Vojvodina ist die Speisekammer Serbiens. Hier wächst Getreide, Mais, es wird Obst und Gemüse angebaut und es gibt Tiere. Vojvodina wollte wie z. B. Montenegro (die Südserben) eigenständig sein. Hat aber nicht geklappt.

      Dann packt Ida ihre Sachen zusammen, sie muss jetzt nach Hause, Ajvar machen, und fährt mit ihrem E-Bike weg.
      Sie zeigt uns noch ihre Campingküche und sagt dass man im Fluss Schwimmen kann.

      Wir hüpfen in Fluss an dem wir schon seit Tagen entlang radeln, probieren ungarisches Paprikapulver, spielen Memory. Dominik kommt vorbei und fragt nach einer Oma, wundert sich aber nicht dass wir da sitzen.
      Alex kommt vorbei, stellt sich als Nachtwächter vor, erzählt uns von seiner Biografie, ebenfalls auf deutsch, er hat vor Corona bei Regensburg gearbeitet.

      Der Mond leuchte auf, spiegelt sich im Fluss, die Sillouetten und Schatten der Bäume sind erkennbar, Tiere machen Geräusche, es ist Sternenklar.

      Es ist ein Tag wie im Film!

      Tageskilometer: 69 km, 0 Höhenmeter, leichter Rückenwind
      Anstrengung 0
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    You might also know this place by the following names:

    Ada, أدا, Ада, ادا، سربیا, אדה, アダ, 아다, آدا, RSADA, אדא, 阿達

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