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  • Die Reise beginnt - mit Hindernissen

    July 15, 2005 in Germany ⋅ ☁️ 29 °C

    Ein Email:
    »Ja, das ging an die Nerven heute! Erst haben wir hoffnungsfroh alles verladen: Proviant, Seesäcke, Fahrräder. Geplant ist, in diesem Sommer bis Frankreich zu fahren. Frohgemut starteten wir gegen 12 Uhr rheinaufwärts, erreichten das Fahrwasser, da hatte die Hydraulik schon eine gute Temperatur. Wir waren trotzdem noch guter Hoffnung und kreuzten auf die andere Rheinseite, der Moselmündung entgegen. Dort herrschte jedoch wieder eine horrende Strömung, gegen die wir nicht ankamen. Also wieder zurück auf die linke Seite, zwischen all den Lastkähnen und Personenschiffen hindurch, Stückchen für Stückchen rheinauf. Auch hier war die Strömung jetzt sehr stark und wir kreuzten wieder auf die andere Seite. Schließlich kamen wir nur noch zentimeterweise voran. Mit letzter Kraft erreichten wir dort einen Anleger, machten fest und erst mal Pause zur Abkühlung. Unser Boot schwabbelte von einer Seite zur andern, immer wenn die großen Schiffe vorbeipreschten.
    Nach einiger Zeit wagten wir einen neuen Anlauf: Meter für Meter der Moselmündung entgegen – bis gar nichts mehr ging und unser Kahn anfing rückwärts zu treiben.
    Wir waren ganz nah dran und versuchten bis zum Schluss, gegen die Strömung zu halten. Aber es hatte keinen Zweck. Schließlich kehrten wir um und fuhren zurück, der Propeller brachte kaum noch Leistung.
    Als wir gerade aus dem Fahrwasser in den Nebenarm hinein geschlichen waren, ließ Olga sich plötzlich nicht mehr richtig steuern – der Kahn trieb auf das Ufer zu und drehte gegen die Strömung! Puh, da haben wir erst mal Anker geworfen. Der Propeller schien gar nicht mehr zu gehen – aber dann stellte Fidel fest, dass nur die Übertragung vom Schalthebel zum Steuerventil nicht klappte. Nach einigen Versuchen drehte der Propeller wieder und wir erreichten total frustriert, entnervt und angestrengt unseren kleinen Anleger wieder.
    Ich hatte Magenkrämpfe vor lauter Angst und Anstrengung.
    In den folgenden Tagen fand Fidel den Fehler in der Hydrauliksteuerung, und Ende Juli konnten wir endlich aufbrechen, zu unserem großen Abenteuer.
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