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  • Metz

    July 30, 2005 in France ⋅ ☁️ 21 °C

    Wir liegen mitten in der Stadt, trotzdem verbringen wir eine sehr ruhige Nacht dort am Steg. Es gibt ein gemütliches Frühstück mit frischem Baguette und Käse. Wir schlendern durch die Stadt zur Post, telefonieren und kaufen Ansichtskarten. Am späten Vormittag brechen wir auf, wieder mit viel Gemüse um den Propeller.
    Inzwischen haben sich unsere Sprachkenntnisse so weit gesteigert, dass wir in der Schleuse Thionville ohne Probleme die erforderliche Vignette für 30 Tage erstehen können, sie ist nicht ganz billig: 144 Euro müssen wir für unsere 9-Meter-Olga hinblättern. Leider gibt es die Variante, dass man diese 30 Tage in beliebiger Zeit abfahren kann, nicht mehr. Sie müssen nunmehr am Stück zurückgelegt werden.
    Weiter geht es im Regen. Trotzdem wirft Fidel schon mal den Bord-Grill an, ich bereite einen Salat zu, wir essen während des Fahrens. Dann die Schleuse Metz, wir müssen wieder mal warten. Fidel sucht die Scheidemauer (zwischen Schleuse und Wehr, spitz zulaufend) als Warteplatz aus und ich soll die Leine um den dort oben sich befindenden Poller werfen. Der erste Versuch: Zu weit, ich schaffe es nicht, Werfen war noch nie meine Stärke. Das zweite Mal: wieder daneben, und endlich klappt es doch und wir eiern in der Strömung vor der Mauer herum. Der nette Schleusenwärter hat Erbarmen und schleust uns allein.
    Aber nun: Wo bitte schön ist denn hier der Yachthafen. Wir finden einen Hinweis, der nur mit dem Feldstecher zu lesen ist, nach links sollen wir fahren. Dort aber ist gesperrt, dort lauert das Wehr mit Strömung und Strudeln. Aber nein, ein kleiner, kaum sichtbarer Kanal zweigt vorher ab; wir trauen uns hinter einem Boot her, dessen Skipper sich vorsichtig hindurch tastet, ständig gibt unser Echolot Alarm wegen Flachwasser. Der Kanal schlängelt sich um einen Park herum und weitet sich zu einem See – dort ist der Yachthafen und der Hafenmeister findet tatsächlich noch einen Platz für unser breites Schiff und hilft beim Festmachen. Für 10 Euro haben wir Duschen und sogar Strom.
    Metz - der erste von vielen wunderbaren Orten, die wir sehen werden. Brücken, Straßen, Plätze, und dann: die gotische Kathedrale. Wir betreten sie und der Anblick nimmt uns den Atem: Himmelwärts strebt der Innenraum und durch die in der Westmauer eingelassene Rosette glüht die Abendsonne. Wieder draußen empfängt uns der große Platz mit Cafés, Bars, Menschen – und leider gibt es wunde Füße.
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