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  • Llançà - Freitag, der 13.

    July 13, 2007 in Spain ⋅ 🌙 23 °C

    Das Cabo Creus wollten wir heute bezwingen und sind extra früh aufgestanden zu diesem Zweck. Der Wind blies schläfrig aus Nordwest und schlief gänzlich ein. Die Meeresoberfläche war spiegelglatt, so dass wir unter Motor bei Port Bou nach SPANIEN einliefen. Flaggenwechsel: Die französische Gastflagge wurde eingeholt und die spanische gesetzt.
    Draußen vor der weiten Bucht mit den vielen kleinen Häfen sahen wir Yachten mit geblähten Segeln – dort musste er wehen, der ersehnte Wind! Wir nahmen einen östlichen Kurs, um aus der Bucht heraus zu kommen und das Kap zu umrunden. Jetzt zeigte das Kräuseln der Wasseroberfläche das Nahen einer Brise an. Käpt’n Fidel setzte alle vier Segel, Vollzeug! Es fing sachte zu blasen an. Vor uns lag eine große Yacht, die schon unter den Böen krängte und innerhalb weniger Minuten steigerte sich der Wind auf sechs Beaufort und blies uns mit aller Macht in die Segel.
    Olga fing zu rasen an und ich bekam es mit der Angst. Ich gab das Steuer an den Käpt’n ab und bat ihn, lieber in die Bucht zurückzufahren und dort einen Hafen anzulaufen. Der Skipper wendete das bockende Olgapferd, das zunächst mal wieder aus dem Ruder lief, der Wind pustete mit Sturmstärke, da kam hinter uns ein Boot vom Küstenschutz auf und rief uns mit Lautsprecher an. Leider konnte man vor Wind und Wellenklatschen nichts verstehen, auch der Funk lief, aber der Käpt’n hatte alle Hände voll zu tun, das Boot zu steuern und ich war sehr bemüht, möglichst meinen Mund zu halten. Olga raste wie noch nie. Schließlich brachte Fidel sie mehr vor den Wind, wir kamen in den Schutz der vorspringenden Berge und alles (auch ich) beruhigte sich wieder. Wir liefen in den Hafen von Llançà ein, in eine riesige neue Marina. Zwei Hafenangestellte halfen uns beim Festmachen und wir erholten uns anschließend bei Tapas.
    Als wir es uns an Bord gemütlich machen wollten, lief eine dicke Motoryacht ein, so ein richtiges Protz-Schiff mit entsprechenden Protztypen an Bord. So ein Schiff ist mit allem technischen Schnick-Schnack ausgestattet und verfügt über Steuerhilfen wie Seitenstrahlruder etc. Sie quetschte sich zwischen uns und die benachbarte Segelyacht und schaffte es trotz aller Technik, uns zu rammen. Fazit: Relingsstütze verbogen. Kommentar der spanischen Frau: »Ist doch nicht so schlimm« Ich: Wut im Bauch!!!
    Zum beruhigenden Ausklang des Tages gingen wir zum Strand und fanden sogar ein Eckchen, wo auch Hunde erlaubt waren.
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