• Moraira

    5. August 2007 in Spanien ⋅ ☁️ 27 °C

    Aus sehr menschlichen Gründen wurde heute später aufgestanden – es hat sich bitter gerächt.
    Zunächst ließ sich alles erfreulich an. An Bord herrschte gute Laune und es wurde über einen großen Rennkatamaran gespottet, der unter Motor nach Süden lief, obwohl diese Maschinen schon bei kleinstem Wind locker 17 Knoten machen; eine Geschwindigkeit, von der manch einer auf unserer Olga vielleicht träumt (ich gehöre nicht dazu!). Wir setzten jedenfalls zuversichtlich Fock- und Besansegel; Käpt’n Fidel dachte sogar über den Spinnaker nach, und wir wünschten uns mehr von dem freundlichen Wind aus Nordost.
    Er reichte gerade, uns fast aus der Bucht herauszutragen. Und dann passierte es wieder: Innerhalb von fünf Minuten drehte er auf Süd und frischte enorm auf; dazu fing das Meer zu wallen an und ich das Fürchten um unser Focksegel bzw. den neuen Mast. Olga stampfte gegen die Wogen.
    Als wir das Kap San Antonio erreichten, pustete uns der Wind ungebremst entgegen. Naja, direkt um die Ecke lag der nächste Hafen, in den wir erleichtert einliefen – vergebens. Todo completo, der Marinero kommt uns schon Arme schwenkend entgegen – alles besetzt, für Katamarane kein Platz.
    Also wieder hinaus ins Gestampfe und Gewalle und weitere vier Stunden gegen Wind und Wogen gekämpft, um alle Kaps an dieser Ecke: Cabo de San Martin, Cap Negre, Cabo de la Nao – bis wir gegen 16 Uhr endlich den Hafen von Moraira erreichten, immerhin eine Tagesstrecke von sage und schreibe knapp 16 Seemeilen. Hier lagen wir wieder im Päckchen, allerdings nur neben einer mittelgroßen Motoryacht, und das Übersteigen war einfach.
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