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  • Torrevieja

    August 7, 2007 in Spain ⋅ ☁️ 26 °C

    Guter Wind war angesagt, also rechtzeitig raus aus dem Hafen und die Segel gehisst. Segeln kann doch schön sein auf dem Mittelmeer – Wind aus der richtigen Richtung mit angenehmer Stärke stetig den ganzen Tag, wenig Seegang, warmer Imbiss zu Mittag – neun Stunden segeln mit Autopilot bis zum Hafen von Torrevieja (33 sm).
    Hier landen wir in einer Marina, die sich noch im Bau befindet (daneben ist der alteingesessene königliche Segelclub und die Marina internacional). Ein freundlicher Marinero winkt uns an den Steg, wir dürfen festmachen wie wir wollen. Wir bevorzugen es, längsseits anzulegen, da wir dann bequemer ein- und aussteigen können, als wenn wir über die Büge festmachen. Dann spüle ich zuerst mal das ganze Salz vom Schiff und wische die Kajüte. Heute Abend haben wir trockene Füße drinnen. Leider kein Internet, aber Zeit, Spinnereien aufzuschreiben.

    Szene I
    Eine Frau am Steuer eines Segel-Katamarans, ein Mann sitzt im
    Regiestuhl an Deck und liest.
    FRAU, ängstlich: »Schatz, schau mal die Wolken dort oben, was haben die zu bedeuten. Gibt es Sturm?«
    MANN, schaut unwillig kurz aus dem Buch auf:
    »Die sind harmlos.« Schaut wieder ins Buch. Drei Minuten später.
    FRAU: »Schatz, und warum sind die dort so ausgeweht? Da muss doch viel Wind sein!«
    MANN, mit kurzem Blick über den Buchrand:
    »Das hat nichts zu bedeuten.« Liest gleich weiter.
    Eine Minute später, FRAU: »Aber schon mal kam nach solchen Wolken Sturm, weißt du noch, damals am Fluss?«
    MANN, ohne die Augen zu heben: »Lies mal nach bei Paul Watzlawik ›Wie wirklich ist die Wirklichkeit‹, da werden solche Koinzidenzien erklärt.«
    Die Frau kneift die Lippen zusammen und steuert ohne Worte weiter.

    Für die Wettervorhersage musste wieder der Sohn per
    SMS bemüht werden.
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