• Barbate

    2007年8月22日, スペイン ⋅ ☁️ 24 °C

    Um viertel nach fünf heute Morgen war die Nacht zu Ende, das Geschwabbel war so heftig, dass es uns quasi aus dem Bett warf. Als wir nach dem Frühstück aus der Kajüte krochen, kam ein Boot auf; kam dicht heran, strahlte uns mit seinen Scheinwerfern an, drei Männer an Bord, fuchtelten mit irgend etwas herum. Ich fantasierte schon: tunesische Piraten, wo liegt bloß unsere Pistole … da drehten sie ab. Es waren wohl doch bloß Fischer gewesen, oder die Piraten versprachen sich keine reiche Beute bei uns.
    Jóia musste kneifen, für einen Landgang war es noch zu dunkel. Gegen viertel vor sechs holten wir den Anker ein und brachen im Stockdunklen auf. Zur Orientierung dienten uns die Lichter der zahlreichen Frachter vor Gibraltar. Plötzlich knurrte Jóia und fing an zu bellen, irgend etwas stimmte nicht. Da – Delphine schwammen wieder um das Boot und Jóia warnte vor der vermeintlichen Gefahr. Langsam wurde der Himmel heller und als wir auf Höhe des Felsens waren, färbte sich der Horizont rosa. Vor uns lag der Punto Europa, das flache Südende der Landzunge von Gibraltar, das in die Straße von Gibraltar hineinragt.
    Nun lag ein mit Spannung und nicht ohne Kribbeln erwarteter Abschnitt unserer Reise vor uns: die Straße von Gibraltar. Gefährlich soll es dort sein, und viel Verkehr herrschen. Die Frachter haben wegen der Enge vorgeschriebene Fahrtrouten, und es gibt Strömungen, hier treffen die Gezeiten des Atlantik mit den Wellen des Mittelmeeres zusammen und so weiter.
    Heute gab es nichts von alledem: Spiegelglatt zeigte sich das Wasser, die Frachter schliefen alle noch, der Wind blies uns sanft aus Ost (wie versprochen) in die Segel. Am Eingang zur Meerenge lag – wie zur Warnung – ein havarierter Frachter, die Schnauze tief im Wasser versunken, nur das Hinterteil schaute noch heraus.
    Wir passierten die Bucht von Algeciras: Hier herrschte viel Verkehr ein und aus, die Bucht selbst lag voller Frachter, und wir schauten, dass wir rasch vorbeikamen. Olga zischte mit Motor und Segeln ab, trotzdem zeigte unser GPS nur maximal drei Knoten Fahrt über Grund an: Die Strömung stand uns entgegen. Afrika zeigte sich wieder nur nebelhaft gegenüber. Die mit soviel Spannung erwartete Durchfahrt verlief völlig ereignislos.
    Inzwischen hatte der Wind zugelegt und wir gönnten dem Motor eine Pause. Unter Segeln erreichten wir den Ausgang der Meerenge bei Tarifa: An dieser Ecke herrschte eine starke Strömung uns entgegen und das Wasser schwabbelte heftig gegen die Felsen. Der Atlantik begrüßte uns mit stürmischer Wiedersehensfreude und schickte uns heftige Böen, die sich jedoch nicht auf eine stetige Richtung besinnen konnten; das Vorsegel flatterte und musste bald herunter, Olga war kaum zu bändigen. Wir konnten nur mit dem Besansegel fahren und der Motor musste wieder Hilfsdienste leisten.
    Die Strecke nach Barbate war weit (46 sm Tagesetappe), stundenlang kämpften wir uns durch die immer wieder aufbrausende See, wo sich teilweise zwei Wellensysteme begegneten und aufschaukelten, dann wieder rollten sie bergeweise von hinten heran. Schließlich pustete der Wind wieder von vorn, so dass auch das Besansegel herunter musste und die letzten Meilen nur mit Motor zu bewältigen waren. Nach zwölf Stunden erreichten wir unser heutiges Ziel, fanden eine schöne moderne Marina im Rahmen eines Fischereihafens vor, Platz für uns war vorhanden, Internet gab es leider nicht. Es folgte ein langer Marsch ins Städtchen zwecks Einkauf und ein leckeres Abendessen im Hafenrestaurant »el capitan«.
    Anmerkung: Jóia hat fast 30 Stunden an Bord ausgehalten und nur einmal Pipi auf dem Vordeck gemacht – mit extra Erlaubnis und Aufforderung. Als wir endlich an Land gingen, war sie fröhlich und erledigte alle Geschäfte ordentlich, wie es sich gehört. Sie hatte das Glück, einem netten Hund zu begegnen zum Spielen und Toben und einem kurzen Strandausflug (Hunde verboten) in einem abgelegenen Eckchen. Immerhin haben wir in Spanien schon drei Menschen getroffen, die sie als Wasserhund – perro de agua – identifizierten.
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