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  • Kurz vor Gibraltar

    21 augustus 2007, Spanje ⋅ ☁️ 27 °C

    Heute weht der Wind wie vorhergesagt, nur ein bisschen stärker – aus West, wo wir hinwollen. Wir gehen den Tag gemütlich an, finden für das Frühstück eine Bar, in der spanisch gesprochen wird. Es werden diverse Arbeiten an Bord erledigt: saubermachen, das Bett frisch beziehen etc. für die Dame des Hauses; Maschinenraumtätigkeit für den Hausherrn. Gegen Mittag tanken wir und brechen auf.
    Draußen pustet uns der Wind entgegen, aber da er von Land kommt, haben die Wellen kaum Chancen zu wachsen. Immer wieder schlingen sich Gewächse um den Propeller, den ich schon einmal im Eifer des Gefechts »Ventilator« nannte. Dieser hängt bei Motorfahrt an einer langen Welle im Wasser, die man hochziehen kann, damit er beim Segeln nicht die Fahrt hemmt.
    Wir biegen um die nächste Ecke und da liegt er vor uns: der steile Felsen von Gibraltar; hier wächst Spanien dem schwarzen Kontinent entgegen. Wir passieren den Hafen von Sotogrande und ankern im Windschutz der Dünen, hoffen auf ein Nachlassen des Windes, um den Felsen zu umrunden und die Bucht von Algeciras zu erreichen.
    Doch der Wind lässt nicht nach. Das Schwanken am Anker verursacht mir immer noch leichte Seekrankheit. Am späten Nachmittag schwimmen wir zum Strand, versuchen, den Hund zum Mitschwimmen zu überreden, ohne Erfolg. Sicher hat sie meine Bedenken gespürt, der Strand ist nicht ganz nah und der Wellengang spürbar. Das Wasser hier ist merklich kühler als weiter nördlich im Mittelmeer, man spürt den Einfluss des Atlantik.



    Gegen Abend taucht aus dem Dunst am südlichen Horizont ein Hauch von Afrika auf, der sich mit dem Dunkelwerden verstärkt. Vor der Einfahrt zur Meerenge liegen unzählige Frachter vor Anker, die im Dunkeln mit ihren Lichtern herübergrüßen. Der Chefkoch an Bord serviert Spaghetti, mit Speck gebraten.
    Für morgen ist Ostwind angekündigt, hoffen wir, dass er kommt, und wenn er kommt, in Stärken, die ich aushalten kann.
    Nachtrag: »Barbara, Barbara, komm mit mir nach Afrika, wo die kleinen Negerlein , tanzen Ringelreih’n.« Dieses Lied hat meine Kindheit begleitet. Fast jeder Fremde, den ich mit Schönes-Händchen-geben begrüßen musste, sang es mir vor. Was für eine Vorstellung pflanzt ein solches Lied in einen Kinderkopf ? Als ich größer wurde, wäre ich gern mitgekommen nach Afrika, das ich noch später in Marokko begrüßt habe. Aber das war mir nicht genug Afrika, Afrika ist für mich tiefer und dunkler als Marokko.
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