• Furnas - heiß, heißer ...

    6 giugno 2017, Portogallo ⋅ ☁️ 20 °C

    Um 9 ging der Bus nach Furnas (Fürnas) – es nieselte. Gegen 10:15 h kamen wir zu den Caldeiras – den heißen Quellen – und kurz entschlossen sprang ich hier aus dem Bus und lief einen knappen Kilometer dorthin. Es ist ein Gelände, wo offensichtlich die Erdkruste sehr dünn ist – überall sprudelt heißes Wasser heraus oder mindestens dampft es und riecht nach Schwefel. Auch im See sieht man es immer wieder sprudeln. Die Leute – und vor allem etliche Restaurants haben dort Gruben, wo sie Töpfe mit "Cozido" zubereiten, das dann für teures Geld im Ort Furnas an die Touristen verkauft wird.
    Ich hatte ein Brötchen mitgebracht, was auch gut schmeckte. Nach vielem Hin- und Herwandern durch die heißen Quellen und auch in die üppig wuchernde Natur beschloss ich, mich nunmehr auf den Weg in den Ort zu machen. Aber kurz vor dem Ausgang gab es ein Schild "Pico do Ferro" – ein schmaler Pfad führte steil bergauf durch dschungelartig wuchernde Farne und Bäume. Ganz bis oben hab ich es nicht geschafft, mir taten immer noch die Waden von den vielen Treppen in Lissabon weh. Aber es gab einen tollen Ausblick auf das Tal und den See von dort oben.
    Langsam stieg ich wieder hinunter. Unten angekommen hatte ich das Gefühl, keinesfalls mehr die zwei Kilometer nach Furnas laufen zu können. Nach der guten Erfahrung gestern hielt ich also wieder meinen Daumen raus und schon das erste Auto hielt an: ein Ehepaar aus Porto, die mich freundlich dorthin kutschierten, wo ich hinwollte – was ich allerdings erst mal nicht so genau wusste. Ich ließ mich dann am Park mit weiteren heißen Quellen und Dämpfen absetzen und stieg zunächst auf der gegenüberliegenden Seite zum Bach hinunter, wo man direkt über den heißen Boden läuft. Dort sind Stellen, die sind so heiß, dass man sie nicht anfassen kann und man hat den Eindruck, wenn man in die Erde sticht, bricht heißes Wasser hervor. Die ganze Gegend ist in einen intensiven Schwefelgeruch gehüllt (und wieder in meinem Zimmer stellte ich fest, dass auch meine Klamotten einiges abbekommen hatten). Toast und Kaffee gab es in einer Bar.
    Gegen zwei Uhr, nach einer weiteren Runde durch den Vulkanischen Park, war ich völlig k.o. Ich pflanzte mich unter einen Baum, schnappte mein Buch, las ein bisschen, nickerte ein bisschen und dann war es auch schon fast wieder Zeit für den Rückbus.
    "Zuhause" gab es dann einen netten Schwatz mit meinem Vermieter Humberto, Bilder hochladen, ausruhen.
    Rotwein mit Musik in meiner Lieblingsbar "Cais da Sardinha".
    Heim: da fängt mein Herz mal wieder das Hämmern an. Das ist so gemein! Ich will reiten morgen. Tablette, ins Bett. Weitere Tablette in der Nacht. Gegen 6 Uhr ist Ruhe. Die Nacht war fürchterlich, aber: ICH GEHE REITEN!!!
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