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  • Day 5

    Out of my Comfort-Zone

    July 19, 2022 in the United States ⋅ ☁️ 10 °C

    Juneau. Hello.

    Waaaaaay out of my comfort zone!

    Eigentlich wollte ich doch nur den Mendenhall Gletscher sehen. Mit Bus oder zu Fuß. Nun gab es das alles nicht mehr und mir blieb nur noch das Gummiboot.

    Ich zog mich also an: Leggins, Jeans, Lycra, Fleezejacke, Daunenjacke, Regenjacke. Kurz bevor ich von Bord musste, wurde unter meiner Tür ein Zettel durchgeschoben, auf dem ich ich informiert wurde, dass das Whale watching heute Abend abgesagt ist. Ich also in Windeseile zur Exkursionsrezeption und gefragt, ob für heute Nachmittag noch was anderes übrig ist. Sie haben mich dann umgebucht auf die 12.00 Tour- falls ich von meiner vorherigen Tour nicht pünktlich zurück komme, bekomme ich das Geld zurück.
    Ich also wieder hoch in Kabine gerannt, innerhalb einer Minute Rucksack gepackt, denn ich bin ja jetzt 9 (?) Stunden statt 4 weg. MÜSLIRIEGEL!
    Dann mich vorgedrängelt beim
    rausgehen.

    Es ging los und mir der Hintern auf Grundeis. Werde ich reinfallen? Wird es kalt? Ich will und darf nicht krank werden. Danach ist meine Waltour, muss ich da nass hin?

    Nach 20 min Fahrt durch Juneau (Ort geht so, Ketchikan war süßer), kamen wir an und jeder von uns hat eine dicke gelbe Latzhose (wie heißt das? Ölzeug? Ich fühlte mich wie der Mörder aus „Ich weiß was du letzten Sommer getan hast“) und Gummistiefel bekommen. Es war nicht leicht, das Ganze anzuziehen, war alles sehr starr. Profis ziehen die Hose über die Stiefel und dann die Regenjacke über die Hose. Dani ist ein Profi.
    Meine Schuhe und Rucksack wurden zum Zielort transportiert und mein Handy hing um meinen Hals (lichter Moment zuhause gehabt beim Packen). Dann bekamen wir noch eine Rettungsweste (die bereits nass war) und wurden in Gruppen eingeteilt. Ich sagte, dass ich nicht paddeln will und in ein sicheres Boot möchte 😂 wurde dann zu den Rentnern eingeteilt und fühlte mich gleich wohl.

    Unser Guide hieß Matt, war Anfang 20 und sagte Sachen wie „You can do some dope shit out here…“. Gnade uns Gott. Er hat es aber super gemacht!
    Dann sind wir zu neunt ins Boot gestiegen und los ging die Fahrt. Zunächst auf dem Gletschersee, der trüb war und in dem echte Eisberge schwammen. Kleine. Aber 10% sind ja über dem Wasser, 90% darunter.

    Dann sah ich schon, wo der Fluss abging und ich betete, denn da ging mir dann der Hintern das zweite mal auf Grundeis jedoch war der Start ganz easy. Es gibt wohl eine Skala, wo man die Stärke/außergewöhnliche Situationen beim Rafting misst. Die Skala geht von 1 bis 10. Auf meiner Tour gab es wohl nur 2-3. Es hat sich manchmal so angefühlt wie 12.

    Zu Beginn gab es schöne Fotospots und leichte Strömung.

    Wir sind mit einigem Abstand mit 2 weiteren Booten gefahren, das gibt Sicherheit. Es gab auch Kommandos, die wir befolgen mussten (ich kann sie nicht mehr wiedergeben, ging um festhalten, ruckeln, nach rechts und links lehnen usw.) und es wurde besprochen, wie man sich verhalten muss, wenn jemand reinfällt. Man soll sich dann auf den Rücken drehen, Füße gestreckt und aus dem Wasser, sonst reißt einen die Unterwasserströmung weg.

    Wir sahen auf der Tour wunderschöne Natur! Teilweise stehen Häuser direkt an diesem reißenden Fluss und müssen zwischen Fluss und Haus Steine aufschütten, dass das Haus nicht weggerissen wird. Erosion ist ein großes Thema.
    Es gab auch eine Stelle, wo sich 2 verschiedene Wasserarten nicht mischten! Bei unterschiedlicher Dichte und Temperatur sowie Salzgehalt mischen sie sich nicht und das sieht sehr cool aus.

    Hinterngrundeismoment Nummer 3 kam, als wir echt in eine Zone kamen, wo so richtig geraftet wurde. Heilige Scheiße!!!! WAS FÜR WELLEN!!! WIR WERDEN ALLE STERBEN!!!Das Wasser hat 4 Grad und ist unfassbar kalt!!! Ich hab ordentlich was abgekriegt, Haare nass, Gesicht nass aber Klamotten hielten und es war mir außerhalb meiner Hände nicht kalt.
    Und keiner ist rausgefallen, ein Rätsel für mich!!
    Dann kam etwa 30 min eine schöne Landschaftsfahrt. Und es fing an, stark zu regnen. Die Klamotten hielten.

    Und dann war es vorbei, ich stieg aus und musste mich wieder umziehen. Ich war komplett trocken!!
    Dann gab es heißen Apple Cider und Salami.

    Ich schaute mir die anderen Gäste an, die waren teilweise echt richtig nass!!! Gut, dass ich mich bei Columbia noch mit wetterfester Kleidung eingedeckt habe.

    Dann ging es zurück und direkt zur nächsten Tour: Whale Watching
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