• Vom Spieljoch nach Hochfügen

    9 августа, Австрия ⋅ ☀️ 20 °C

    Es war ein strahlend schöner Tag, als wir bei der Bergstation aufbrachen – und ich hatte das Gefühl, dass das Universum uns einen kleinen Scherz spielen wollte. Während meine Freunde wie fröhliche Bergziegen voller Enthusiasmus auf das bevorstehende Abenteuer losstürmten, war ich etwas weniger begeistert. Mein Darm, der sich an diesem Morgen entschlossen hatte, ein Eigenleben zu führen, spielte verrückt. Offensichtlich hatte ich das frische Quellwasser nicht vertragen, und ich stellte mir vor, wie es in meinem Bauch eine kleine Revolte gab. Während die anderen fröhlich die Bergluft einatmeten und sich auf die Wanderung freuten, kniff ich mir die Pobacken zusammen und hoffte inständig, dass genügend versteckbare Steinfelsen bereitstanden, um die Erde heimlich zu düngen.

    Die Männer stürmten mit zügigen Schritten voran, während Svetlana und ich hinterherdrödelten, als wären wir in einem Komplott gegen die Zeit gefangen. Wir orientierten uns an den Schildern zur „Gart Alm, Geolsalm“ und begaben uns auf den Fahrweg, der sanft in einen Linksbogen zum weithin sichtbaren Kreuz des Spieljochgipfels führte. Die frische Bergluft füllte unsere Lungen – und ich wusste, dass ich jeden Atemzug genießen musste, solange ich noch konnte, denn man weiß ja nie, wann die nächste Notdurft ansteht.

    Am Fuß des Gipfels angekommen, ging es auf dem Steig am Bergrücken weiter. Wir hielten uns brav an die Wegmarkierungen, die uns zur Abzweigung „Gartalm, Loassattel, Hochfügen“ führten. Statt nach links abzubiegen, beschlossen wir, direkt am Bergrücken weiterzuwandern, in Richtung „Onkeljoch“. Unser Ziel war fast greifbar – die Bergstationen der Skilifte schimmerten in der Ferne und riefen uns zu: „Kommt, hier gibt’s Spaß!“

    Als wir an den Wegweisern „Loassattel-Hochfügen, Gartalm“ vorbeikamen, beschlossen wir, links um den kleinen Berg herumzuwandern. Es war ein leichtes Auf und Ab, während wir dem Weg folgten und uns über die schöne Aussicht freuten. Der breite Graben, der uns bald entgegenkam, führte uns zu den gut sichtbaren Lawinenverbauungen, die hier oben wie riesige Sandburgen in der Landschaft standen – ein perfekter Ort, um ein paar „Berg-Dünger“ zu hinterlassen.

    Der Steig, den wir gewählt hatten, verwandelte sich allmählich in einen breiteren Karrenweg, der uns in sanften Serpentinen abwärts zur Gartalm führte, die in der Höhe von 1.849 Metern lag – und ich war stolz darauf, dass ich nur einmal im Gebüsch verschwunden war!

    Oben auf der Alm warteten unsere Männer auf uns, mit erfrischendem alkoholfreiem Bier in der Hand, während ich mich mit einer klaren Gemüsebrühe zufrieden gab, um meine Elektrolyte wieder aufzufüllen. Nach dieser kleinen Stärkung machten wir uns weiter auf den Weg, ein kurzes Stück abwärts in Richtung „Loassattel, Hochfügen“. Hier folgten wir den Pfaden durch die Latschen und Grünerlen, als wären wir ein leicht chaotisches, aber gut gelauntes Rudel von Berggeistern. Der Steig führte uns weiter in einen lichten Wald und schließlich wieder ins offene Almgelände, wo wir die letzten Meter zum Loassattel abwärts gingen, die Sonne im Rücken und die Vorfreude auf eine wohlverdiente Rast im Herzen.

    Nach einer kurzen Stärkung kehrten wir zum Sattel zurück, durchquerten das Gatter und stiegen am Fahrweg in Richtung Hochfügen weiter ab. Nach etwa 300 Metern teilte sich der Weg, und wir entschieden uns für den linken Fahrweg, der uns nach Hochfügen führte. Hier begann ein sanfter Abstieg der uns auf knapp einem Kilometer zur gut sichtbaren Maschentalalm führte.

    Schließlich erreichten wir einen Forstweg, der uns weiter bergab führte, wo wir uns wie die Könige der Berge fühlten. Von dort ging es weiter durch das Skigebiet nach Hochfügen – ein herrlicher Tag, der uns die Schönheit der Berge offenbarte. Ich schwor mir, beim nächsten Mal besser auf das Quellwasser zu verzichten.
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