• Camino Real (2/2)

    4. marts 2024, Colombia ⋅ ⛅ 28 °C

    Planänderung! Nach einer unbequemen Nacht in einem 4-Bettzimmer auf den härtesten Matratzen Lateinamerikas, entscheiden wir die nächste Etappe auf dem Camino Real zu überspringen. Nochmals durch einen Canyon, nochmals 6 Stunden lochab… der Spass hält sich in Grenzen.

    Unsere Knie springen im Kreis und schreien laut "Hurra!", als wir unseren Plan über Bord werfen und stattdessen in den Bus zur Seilbahnstation von Los Santos steigen.

    Die Seilbahn fährt steil hinab bis zum tiefsten Punkt der Chicamocha-Schlucht und auf der anderen Seite wieder hoch. Die Fahrt durch den Canyon ist - wir finden kein passenderes Wort – spektakulär! Nach der anschliessenden Busfahrt via Barichara, nehmen wir den letzten (und lockersten) Teil unserer Wanderung in Angriff - Richtung Guane.

    Als Belohnung haben wir in Guane zwei Nächte in einem umgebauten "Chiva" (alter Schulbus) gebucht. Doch wir warten über eine Stunde vergebens vor der Unterkunft. Es bleibt dunkel und niemand öffnet uns die Tür.

    Guane ist wie Barichara - einfach in Miniatur. Viele Übernachtungs-Alternativen gibt es nicht: Hotel Don Juan del Dio - der äusserst sympathische Compañero an der Reception schaltet extra für uns die Lichter des ausgestorbenen Hotels ein und zeigt uns das günstigste Zimmer für 55 Stutz - viel zu teuer. Er bietet uns an, am nächsten Tag für 4 Fr. den Pool zu benutzen. ¡Entonces, hasta mañana!

    Zweite und letzte Option: Posada Mi Tierra. Die herzlichste aller Señoras öffnet uns die Tür, bittet uns in ihr Haus und zeigt das Zimmer im 1. Stock - für 15 Franken. Ihre Küche sollen wir ungeniert benutzen, um unsere mitgebrachte Tomate und Avocado zu schneiden, bevor wir müde und zufrieden ins Bett fallen.

    Zum Zmorgen gibt es einen "Tinto" und eine Art süsse Polenta. Señora Hilda hätte uns am liebsten für immer beherbergt, aber das geht nicht. Wir haben einen Termin bei Don Juan.

    El Compañero erkennt uns sofort wieder und freut sich über unsere Rückkehr. Er führt uns zum Pool, den wir ganz für uns alleine haben, drückt uns zwei Badetücher in die Hand, sorgt den ganzen Nachmittag für die passende Musikunterhaltung und serviert uns eiskalte Cervezas und leckere Empanadas.

    Wir lagern unsere müden Beine hoch und stossen an auf den Camino Real. Es sind genau diese Abenteuer und Begegnungen, die wir vermisst haben. Dankbar, dass wir das gemeinsam erleben dürfen, fühlen wir uns angekommen im Backpackerleben.
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