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  • Day 45

    Cartagena

    March 31 in Colombia ⋅ 🌬 32 °C

    Es ist bis zu 35 Grad heiss. Und trotzdem steigen wir mit Pulli und Schal in den Bus ein. Die kolumbianischen Busfahrer lieben es, ihre Busse auf Kühlschrank-Temperatur herunterzukühlen. Warum auch immer. Und sie lassen sich nicht umstimmen. Prompt fängt sich Simi eine Erkältung ein.

    Leicht angeschlagen kommen wir in Getsemani an, dem lebendigen (Ausgeh)Viertel der Grossstadt Cartagena. Enge farbige Gassen, links und rechts werden Mojitos aus Wohnzimmern verkauft, es riecht frittiert, nach Streetfood. Aus den Musikboxen ballert laute Musik. Da posieren Touristen vor Streetart-Gemälden. Dort spielen alte Männer Domino. Und überall ist Happyhour, rund um die Uhr.

    Ehrlich gesagt haben wir nicht nur Gutes über diese Stadt gehört… sie sei zu touristisch, zu teuer. Aber wir sind positiv überrascht. Die Cartageneros sind äusserst gut gelaunte Menschen und sehr stolz auf ihre Stadt und ihre Kultur. Sie sind zum grossen Teil afrikanischer Abstammung. Das sieht man nicht nur, sondern man schmeckt es im Essen und hört es in der Musikrichtung Champeta, die hier entstanden ist.

    Wir geniessen die Stimmung in Getsemani, wo wir ein kleines Airbnb-Zimmer gefunden haben - bei der herzlichen Señora Vilma, die schon ihr Leben lang hier lebt. Getsemani ist historisch eigentlich ein Viertel für die Handwerker. Doch die Gentrifizierung macht auch hier nicht Halt und verdrängt langsam die einfachen Leute. Luxus-Hotels und internationale Restaurants zwängen sich zwischen Salsaclub und Bier-Kiosk.

    Cartagena hat noch andere Gesichter. Etwa die gepflegte (aber bisschen langweilige) Altstadt, die von einer imposanten Stadtmauer umgeben ist. Oder das Hochglanz Touristenviertel mit Wolkenkratzern und riesigen Hotel-Anlagen - auch “Little Miami” genannt.

    Fünf Tage Cartagena sind schlussendlich doch bisschen lang, aber wir nehmen’s gemütlich und kommen wieder voll zu Kräften.
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