Spain
Cabo Ajo

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Travelers at this place
    • Day 119–122

      An der Küste Nordspaniens

      June 13 in Spain ⋅ ☁️ 22 °C

      Immer wenn eine „Etappe“, oder wie man es nennen mag, vorbei ist, kommen diese „tollen“ Tage. Die Etappe hieß „Portugal“ und „Zeit für sich“ und nachdem ich meine Tage in Lissabon hatte und Beate nun den Jakobsweg mit dem Rad nach Santiago gefahren war, fing danach wieder so eine undefinierbare, eher ziellose Zeit an. Diesmal waren wir auf „tolle Tage“ besser eingestellt, da hatten wir aus der Überfahrt von Marokko nach Spanien gelernt.
      Wir wussten nicht so ganz genau, was wir jetzt wollten, parallel war das Wetter immer noch eher instabil und nicht so sommerlich wie zuvor. Ich hatte mir schon sehr lange Bilbao und das dortige Guggenheim Museum für moderne Kunst in den Kopf gesetzt. Aber gleich wieder Stadt wollten wir eigentlich auch nicht. So gaben wir „Bilbao“ ins Navi ein und schauten einfach , was uns auf der Route dorthin erwartete. Es ging direkt an der Küste entlang, von Santiago hoch nach Gijon. Im Angesicht der EM fiel mir bei dieser Stadt die WM1982 in Spanien und das dortige Spiel Deutschland gegen Österreich ein. Wohl eine der dunkelsten Geschichten des Fußball, nachdem beide Mannschaften bei 1:0 für uns das Spielen einstellten und dadurch beide weiter waren - Algerien blieb Gruppendritter und schied aus.
      Erfreulicherweise war die Küstenlandschaft viel viel schöner als meine Fußball-Erinnerung und Beate strapazierte gleich mal unsere Lieblings-App „Park4Night“, um irgendwo am Meer frei zu stehen. Und sie wurde fündig und landete einen Volltreffer.
      Am Cabo de Ajo zwischen Santander und Bilbao gab es einen kleinen bunten Leuchtturm und gleich in der Nähe einen Stellplatz an der Klippe. Die Guardia Civil fuhr zwar mal vorbei, aber da sich alle gesittet verhielten, wurden wir toleriert.
      Die Aussicht war wunderschön und natürlich war unser erstes Ziel der Leuchtturm, den man auf einer kleinen Wanderung oberhalb der Felsen erreichte. Während ich ein paar Motive einfing, beobachteten die Mädels zwei Insekten beim Liebesspiel.
      Am nächsten Morgen war dann auch die Sonne gekommen. Beate war sehr früh auf, machte Yoga am Meer und erkundete die weitere Umgebung. Es war so entschleunigend, dass wir beschlossen noch einen Tag dort zu stehen. Und so wurden die Rucksäcke gepackt und die Küste nach Osten hin erkundet. Der Weg war sensationell - vorbei und durch Höhlen, die teilweise vom Meer durchspült wurden, durch meterhohe Farnwiesen, die uns fast verschwinden ließen und immer mal wieder leichte Kletterpassagen. Von Weitem hatten wir einen Sandstrand erspäht und als Ziel zum Baden ausgewählt. Doch leider stellte sich die Örtlichkeit als Flussufer dar und wir waren auf der anderen Seite der Mündung. Keine Brücke. Keine Fähre. Keine Möglichkeit auf die andere Seite zu kommen. Und so mussten wir erstmal den Proviant hervorholen, um unseren enttäuschten und grimmigen kleinen Wolf zu besänftigen. Nix Baden, aber das Wetter zog eh zu und es kam richtig dunkel. Daher suchten wir den Heimweg, der zu unserer Zufriedenheit nochmal ein paar spektakuläre Passagen hatte. Kaum im Gonzo ging der Regen auch schon los und so igelten wir uns ein und genossen es, einfach mal Nix tun zu können außer zu chillen - und sich auf das Eröffnungsspiel der EM vorzubereiten. Pünktlich um 21:00h stand die Streaming-Leitung und Greta hatte für jeden von uns ein Transparent gemalt, dass wir laut gröhlend während des Spiels vor uns her fuchtelten. Die Holländer neben uns MÜSSEN uns gehört haben - aber das war uns auch egal.
      Vom Cabo de Ajo ging es dann am nächsten Tag nach Bilbao. Uns war schon klar, dass wir uns lediglich das Museum anschauen wollten und das bestätige sich auch, als wir in die Stadt fuhren. Nach einigem nervigen Kreuz-und-Quer fanden wir etwas außerhalb endlich einen Parkplatz und ließen uns per Uber zum Museum chauffieren.
      Und hier ging es mir irgendwann so wie in Lissabon. Anfangs war ich von der Tatsache, vor DEM Guggenheim-Museum zu stehen echt gerührt, doch das verflog schnell. Dass auf den ersten Blick durchaus fantastisch wirkende und vor allem riesige Gebäude entpuppte sich als total verschachtelt und sehr unruhig. Da war nix schlicht, sondern alles wirkte extra kompliziert. Zudem waren noch zwei Sonderausstellungen aktuell nicht geöffnet und die Dauerausstellungen waren jetzt nicht so der Hammer, vor allem wenn man sah, wie wenig Kunst auf so viel Raum präsentiert wurde. Letztlich blieben die großen Installationen aus Stahlwänden und die Pop-Art-Ausstellung für uns als einzig sehenswert übrig. Da gibt es viele „unbedeutendere“ und kleinere Museen, die allerdings mehr Faszination ausstrahlen. Irgendwie war es einfach viel Show hinter dem Namen „Guggenheim“ - für unseren Geschmack.
      Daher beschlossen wir nach dem Besuch auf jeden Fall nochmal an die Küste zu fahren und „frei“ zu stehen. Und wir fanden erneut einen schönen Platz an einem Dorfrand mit Aussicht aufs Meer! Diese Küste wird uns auf jeden Fall in Erinnerung bleiben.
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    You might also know this place by the following names:

    Cabo Ajo, Q24004014

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