• Berat

    September 30, 2024 in Albania ⋅ ☀️ 27 °C

    Auf unserem Ausflug zum Osum Canyon haben wir in Berat Halt gemacht, einer der bekanntesten Städte Albaniens. Vor allem der Stadtteil Mangalem, mit seinen weißen osmanischen Häusern, die sich dicht an den Hang schmiegen, ist ein beliebtes Postkarten-Motiv und hat ihr den Spitznamen "Stadt der tausend Fenster" eingebracht. Durch die schmalen, gepflasterten Gassen zu spazieren, ist ein uriges Gefühl. Für wenig Geld servieren tradionelle Restaurants hier gutes Essen bei schönem Ausblick - was wir gerne ausprobiert haben. In Mangalem gibt es auch viele beliebte Ferienwohnungen, aber wir haben bessere Pläne.

    Berat zählt zu den ältesten Städten Albaniens und war ursprünglich als Antipatreia bekannt, ein bedeutender Stützpunkt der Antike. Im Laufe der Jahrhunderte entwickelte sich der Name zu "Berat", abgeleitet vom slawischen "Beligrad", was "Weiße Stadt" bedeutet. Seit 2008 steht die Stadt wegen ihrer beeindruckenden Mischung aus osmanischer und byzantinischer Architektur auf der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes.

    Berat ist auch bekannt für die friedliche Koexistenz von Christentum und Islam, die sich besonders in den Stadtteilen Mangalem und Gorica widerspiegelt. Hier stehen orthodoxe Kirchen und osmanische Moscheen seit Jahrhunderten Seite an Seite. Ein Beispiel ist die Königsmoschee, eine der ältesten Moscheen Albaniens, die noch aus dem 15. Jahrhundert stammt, und die imposante Kathedrale der Heiligen Maria, die mit wertvollen Fresken verziert ist. Diese historischen Bauwerke prägen das Stadtbild und erzählen von einer langen Geschichte religiöser Toleranz, die Berat bis heute ausmacht.

    Der wortwörtliche Höhepunkt unseres Besuchs war der Aufstieg zur Kalaja e Beratit (Burg von Berat), die majestätisch über der Stadt thront. Der steile, gepflasterte Weg nach oben ist bei der Hitze zwar wirklich anstrengend, aber der wundervolle Blick über die Stadt und das Tal belohnte jede Mühe. Die Burg, eine der ältesten kontinuierlich bewohnten Festungen weltweit, beherbergt etwa 100 Familien, die noch heute in den traditionellen Häusern innerhalb der Mauern leben. Die gewaltigen Verteidigungsanlagen mit ihren 24 Wachtürmen und der 2,5 Kilometer langen Mauer zeigen, welche strategische Rolle die Burg über Jahrhunderte spielte.

    Wir hätten die Stadt gerne noch etwas länger erkundet, hatten aber leider nicht genug Zeit, da wir noch zu unserer Übernachtungsmöglichkeit Richtung Canyon fahren mussten. Vielleicht auf dem Rückweg.
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