• Skanderbeg Platz 📜

    9. oktober 2024, Albanien ⋅ ☁️ 20 °C

    Wenn man Tirana besucht, führt kein Weg am Skanderbeg-Platz vorbei. Er ist das Herz der Stadt und spiegelt Albaniens Geschichte und Moderne wider. Der weite Platz ist seit seiner Umgestaltung autofrei und ein beliebter Treffpunkt für Einheimische und Touristen. Mitten darin steht das Symbol des albanischen Nationalstolzes: die Statue von Skanderbeg, dem berühmtesten Helden des Landes.

    Skanderbeg – eigentlich Georg Kastriota – führte im 15. Jahrhundert einen langen und erfolgreichen Widerstand gegen das Osmanische Reich an, das damals große Teile Europas eroberte. Skanderbeg, der als Kind selbst von den Osmanen verschleppt und dort ausgebildet wurde, kehrte später in seine Heimat Albanien zurück. Dort stellte er sich gegen das Osmanische Reich und schuf für 25 Jahre ein freies Albanien. Obwohl es ihm letztlich nicht gelang, die Osmanen dauerhaft zurückzudrängen, gilt er bis heute als Symbol für Unabhängigkeit und den Freiheitsdrang der Albaner.

    Sein Vermächtnis lebt auch in der albanischen Nationalflagge weiter: Der schwarze Doppeladler auf rotem Grund, den Skanderbeg bereits als Wappen führte, steht noch heute für den Kampfgeist des albanischen Volkes. Der Adler geht auf das Byzantinische Reich zurück und symbolisierte dort kaiserliche Macht und Souveränität. Skanderbeg nutzte dieses Wappen, um seinen Anspruch auf Herrschaft und Unabhängigkeit zu unterstreichen. Das Rot der Flagge symbolisiert Mut und das Blut, das im Kampf für die Freiheit vergossen wurde. Im Jahr 1912, als Albanien in Vlora seine Unabhängigkeit erklärte, wurde die Flagge offiziell als Nationalflagge angenommen.

    Der Skanderbeg-Platz selbst ist von wichtigen Gebäuden umgeben, wie der Et’hem-Bey-Moschee. Die Umgestaltung des Platzes mit offenen Flächen, Bäumen und Wasserfontänen spiegelt Tiranas Modernisierung wider und macht ihn zu einem lebendigen Zentrum der Stadt. Vor dieser Neugestaltung war der Platz stark von Verkehr und politischen Kundgebungen geprägt, vor allem während der kommunistischen Ära. Damals diente er oft als Schauplatz für Massenversammlungen und militärische Paraden – ein markanter Kontrast zu seiner heutigen, offenen und zugänglichen Atmosphäre.

    Besonders abends entfaltet der Platz eine besondere Atmosphäre, wenn die Lichter der Stadt auf die weiten Flächen fallen. Regelmäßig finden hier Konzerte, Ausstellungen und Festivals statt, was den Platz zu einem kulturellen Mittelpunkt macht. Man spürt hier die Verbindung zwischen Vergangenheit und Gegenwart – ein Ort, der Albaniens Geschichte und den Stolz der Menschen widerspiegelt.
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