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- Day 169
- Monday, October 21, 2024 at 11:51 AM
- ☀️ 20 °C
- Altitude: 2 m
MontenegroGospa od Škrpjela42°29’12” N 18°41’19” E
Insel-Hopping in der Bucht von Kotor

Zum Abschluss für Max und zur Erholung nach unserer Wanderung in Kotor war eine ganztägige Bootstour durch die Bucht von Kotor genau das Richtige. Der Tag begann entspannt mit einem kleinen Frühstück in Tivat, von wo wir starteten.
Zuerst ging es nach Kotor, um noch ein paar Leute einzuladen. Vom Wasser aus wirkte die Stadt mit ihren langen Mauern und den aufragenden Bergen noch einmal ganz anders. Glücklicherweise stiegen nicht allzu viele Leute zu, sodass alle genug Platz hatten, um sich abwechselnd auf die Sonnenliegen oder Bänke im Schatten zu setzen. So macht das Bootsfahren durch die wunderschöne Bucht richtig Spaß.
Unser erster richtiger Halt waren die beiden kleinen Inseln, die mitten in der Bucht liegen und einen fast schon mystischen Eindruck machen. Zuerst legten wir auf Gospa od Škrpjela an, was übersetzt „Unsere Liebe Frau vom Felsen“ bedeutet. Die Insel hat eine besondere Entstehungsgeschichte: Im 15. Jahrhundert soll ein Marienbild immer wieder auf einem Felsen an dieser Stelle erschienen sein. Die Fischer sahen das als göttliches Zeichen und beschlossen, hier eine Insel zu errichten. Sie begannen, Steine und gestrandete Wracks ins Meer zu werfen, bis die Insel schließlich entstand. Diese Tradition wird bis heute beim jährlichen Fest „Fašinada“ fortgeführt, bei dem die Einheimischen weiterhin Steine ins Wasser werfen, um die Insel zu festigen und wachsen zu lassen.
Für einen kleinen Eintritt kann man die Kapelle auf der Insel besichtigen, in der sich einige faszinierende Schätze verbergen. Besonders beeindruckend ist ein Wandteppich, den eine Frau aus Perast über 25 Jahre lang anfertigte, während sie darauf wartete, dass ihr Mann von der Seefahrt zurückkehrt. Sie hat dabei nicht nur Seiden- und Goldfäden verwendet, sondern auch ihre eigenen Haarsträhnen eingewoben. Außerdem gibt es über 2.500 kleine Silberplatten, die von Seeleuten gestiftet wurden, um ihre Dankbarkeit für eine sichere Rückkehr auszudrücken. Die Wände der Kapelle sind mit barocken Gemälden verziert, die die maritime Geschichte und den Glauben der Menschen hier widerspiegeln – es ist ein kleiner, aber beeindruckender Ort, der voller Geschichten steckt.
Gleich daneben liegt Sveti Đorđe, eine ganz natürliche Insel. Sie ist von hohen Zypressen umgeben und wirkt total ruhig und fast ein bisschen geheimnisvoll. Hier steht ein altes Benediktinerkloster, das man aber nicht betreten darf. Früher wurden dort die Adligen von Perast beerdigt, was der Insel noch eine besondere Atmosphäre verleiht. Während Gospa od Škrpjela oft von Besuchern angesteuert wird, scheint Sveti Đorđe eher still und abgeschieden.
Nachdem wir die beiden Inseln angeschaut hatten, führte die Bootstour weiter bis zum Eingang der Bucht. Hier kamen wir an einer weiteren kleinen Insel vorbei, Mamula, die früher als Gefängnis genutzt wurde. Während des Zweiten Weltkriegs nutzten die italienischen Faschisten die Insel als Gefängnislager, wo viele Gefangene unter unmenschlichen Bedingungen litten. Heute steht dort ein umstrittenes Luxushotel, das für viele Einheimische ein echtes Ärgernis darstellt. Das Anlegen ist nur für Hotelgäste erlaubt, und die Übernachtungspreise sind mit mindestens 500 Euro pro Nacht für die meisten unerschwinglich.
Die Rückfahrt war dann fast schon der schönste Teil des Tages: Als die Sonne langsam hinter uns unterging, lag die Bucht in goldenem Licht, und es war einfach nur schön, das alles in Ruhe auf sich wirken zu lassen.
Für 25 € pro Person war die Tour wirklich super. Es gab an Bord auch Speisen und Getränke zu fairen Preisen.Read more
TravelerSuper schön