• Golubac-Festung an der Donau

    July 16 in Serbia ⋅ ☁️ 23 °C

    Wir kamen bereits um 9 Uhr morgens an der Golubac-Burg an – etwas zu früh, wie sich herausstellte. Die offizielle Öffnungszeit ist 10 Uhr, aber unser Handy hatte noch die rumänische Zeitzone eingestellt – die Grenze ist nicht weit entfernt. Die Wartezeit bis zur Öffnung verbrachten wir mit einem einfachen Frühstück direkt am Ufer der Donau – mit ungestörtem Blick auf die imposante Burg.

    Die Burganlage bietet mehrere markierte Routen mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden:

    Grüne Route: jederzeit zugänglich und leicht begehbar.

    Blaue Route: mittlerer Schwierigkeitsgrad, war an unserem Besuchstag geschlossen – online war dazu kein Hinweis zu finden.

    Rote Route: anspruchsvoller, führt höher hinauf. Für diese Route wird festes Schuhwerk und Trittsicherheit vorausgesetzt, Schwindelfreiheit ist hilfreich.

    Schwarze Route: gilt als die schwierigste, wir haben sie nicht betreten.

    Für die rote Route zahlten wir etwa 600 RSD (rund 5 Euro). Der Eintritt ist Teil eines Kombitickets, das auch das Parken abdeckt – separate Parktickets gibt es nicht. Am Eingang mussten wir unsere Schuhe vorzeigen und einen Haftungsausschluss unterschreiben. Manche Besucher beschwerten sich über die Ticketregelung, für uns war sie jedoch nachvollziehbar.
    Die Festung wurde umfassend renoviert und wirkt insgesamt gut instand gesetzt. Historische Bausubstanz und moderne Restaurierung sind klar zu unterscheiden. Direkt am Wasser befindet sich ein kleines Selbstbedienungs-Café mit Blick auf die Burg – funktional, aber schlicht. Es gibt zudem einen kleinen Souvenirshop. Schatten ist rar, was den Besuch an heißen Tagen fordernd macht.

    Ein kurzer Blick in die Geschichte:
    Die Golubac-Burg wurde im 14. Jahrhundert errichtet. Ihre Lage ist strategisch bedeutsam: Sie liegt am Beginn des sogenannten Eisernen Tors – einer Engstelle der Donau, die über Jahrhunderte als militärisch und wirtschaftlich wichtige Passage galt. Die Kontrolle über die Burg bedeutete auch Kontrolle über die Schifffahrt auf der Donau.

    Im Lauf der Geschichte wechselte die Burg mehrmals den Besitzer: Sie war zeitweise unter serbischer, ungarischer, osmanischer und habsburgischer Herrschaft. Eine Besonderheit war einst eine quer über die Donau gespannte Kette – vermutlich eine Zollschranke –, mit der man Schiffe an der Durchfahrt hindern konnte.
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