Südosteuropa 2025

april – juli 2025
  • Sebastian Schiller
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Reise durch den Balkan.
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  • Manasija: Kloster mit Wehrtürmen

    20 juli, Servië ⋅ ☀️ 29 °C

    Etwa 150 km südöstlich von Belgrad, in der Nähe der Stadt Despotovac, liegt das Kloster Manasija – auch bekannt als Resava-Kloster. Auf unserem Weg zur nächsten Unterkunft machten wir hier einen Zwischenstopp. Wir hatten schon einige Klöster gesehen, aber so eines noch nie. Schon von außen fällt es auf: Es wirkt nicht wie ein klassisches Kloster, sondern wie eine starke Festung, die einem anderen Zweck gedient haben könnte.

    An diesem Tag war es wieder einmal sehr heiß. Umso angenehmer war es, durch das gepflegte Innere zu schlendern. Der Eintritt und parken ist kostenlos, was uns positiv überrascht hat. Wenn man auf die Mauern steigen möchte, muss man im kleinen Souvenirladen nachfragen. Dort zahlt man etwa 2–3 Euro in bar, und ein Mitarbeiter führt die Gruppe hinauf. Manchmal muss man ein paar Minuten warten, damit sich mehrere Besucher anschließen können – verständlich, denn der Angestellte begleitet jedes Mal die ganze Runde über die steilen Treppen.

    Die Atmosphäre war ruhig und freundlich. Die Mitarbeiter waren offen für Fragen, und insgesamt war alles sehr entspannt. Besonders gut gefallen hat uns die Mischung aus Geschichte, starker Symbolik und gepflegter Stille.

    Die gesamte Anlage wurde im 15. Jahrhundert, zwischen 1406 und 1418, vom serbischen Fürsten Stefan Lazarević erbaut – in einer Zeit großer politischer Unsicherheit. Die Region stand damals unter zunehmendem Druck durch das Osmanische Reich, das sich immer weiter nach Westen ausdehnte. Um sich gegen diese Bedrohung zu schützen, ließ Lazarević das Kloster wie eine Wehrburg ausbauen – mit über 2 Meter dicken Mauern, 11 mächtigen Türmen und einem komplexen Verteidigungssystem.

    Besonders auffällig sind die vielen Schießscharten rund um die Türme – ungewöhnlich zahlreich für diese Zeit. Dieses ausgeklügelte Verteidigungssystem macht Manasija bis heute zu einem der best erhaltenen mittelalterlichen Festungsklöster auf dem Balkan.

    Doch hinter den Mauern ging es nicht nur um Schutz: Das Kloster war ein bedeutendes geistiges und kulturelles Zentrum, in dem Mönche religiöse Schriften kopierten, übersetzten und weiterentwickelten. Diese sogenannte Resava-Schule hatte großen Einfluss auf die serbische Literatur und Bildung im Mittelalter und machte Manasija zu einem wichtigen Ort des Wissens und geistigen Widerstands gegen die heranrückenden Osmanen.

    Im Inneren steht die Kirche der Heiligen Dreifaltigkeit, ein beeindruckendes Bauwerk, das früher mit außergewöhnlich reichhaltigen Fresken geschmückt war – viele davon sind bis heute erhalten und gehören zu den wichtigsten Zeugnissen der spätbyzantinischen Kunst im serbischen Raum.
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  • Golubac-Festung an der Donau

    16 juli, Servië ⋅ ☁️ 23 °C

    Wir kamen bereits um 9 Uhr morgens an der Golubac-Burg an – etwas zu früh, wie sich herausstellte. Die offizielle Öffnungszeit ist 10 Uhr, aber unser Handy hatte noch die rumänische Zeitzone eingestellt – die Grenze ist nicht weit entfernt. Die Wartezeit bis zur Öffnung verbrachten wir mit einem einfachen Frühstück direkt am Ufer der Donau – mit ungestörtem Blick auf die imposante Burg.

    Die Burganlage bietet mehrere markierte Routen mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden:

    Grüne Route: jederzeit zugänglich und leicht begehbar.

    Blaue Route: mittlerer Schwierigkeitsgrad, war an unserem Besuchstag geschlossen – online war dazu kein Hinweis zu finden.

    Rote Route: anspruchsvoller, führt höher hinauf. Für diese Route wird festes Schuhwerk und Trittsicherheit vorausgesetzt, Schwindelfreiheit ist hilfreich.

    Schwarze Route: gilt als die schwierigste, wir haben sie nicht betreten.

    Für die rote Route zahlten wir etwa 600 RSD (rund 5 Euro). Der Eintritt ist Teil eines Kombitickets, das auch das Parken abdeckt – separate Parktickets gibt es nicht. Am Eingang mussten wir unsere Schuhe vorzeigen und einen Haftungsausschluss unterschreiben. Manche Besucher beschwerten sich über die Ticketregelung, für uns war sie jedoch nachvollziehbar.
    Die Festung wurde umfassend renoviert und wirkt insgesamt gut instand gesetzt. Historische Bausubstanz und moderne Restaurierung sind klar zu unterscheiden. Direkt am Wasser befindet sich ein kleines Selbstbedienungs-Café mit Blick auf die Burg – funktional, aber schlicht. Es gibt zudem einen kleinen Souvenirshop. Schatten ist rar, was den Besuch an heißen Tagen fordernd macht.

    Ein kurzer Blick in die Geschichte:
    Die Golubac-Burg wurde im 14. Jahrhundert errichtet. Ihre Lage ist strategisch bedeutsam: Sie liegt am Beginn des sogenannten Eisernen Tors – einer Engstelle der Donau, die über Jahrhunderte als militärisch und wirtschaftlich wichtige Passage galt. Die Kontrolle über die Burg bedeutete auch Kontrolle über die Schifffahrt auf der Donau.

    Im Lauf der Geschichte wechselte die Burg mehrmals den Besitzer: Sie war zeitweise unter serbischer, ungarischer, osmanischer und habsburgischer Herrschaft. Eine Besonderheit war einst eine quer über die Donau gespannte Kette – vermutlich eine Zollschranke –, mit der man Schiffe an der Durchfahrt hindern konnte.
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  • Am Eisernen Tor entlang der Donau

    16 juli, Servië ⋅ ☁️ 23 °C

    Unsere Reise führte uns durch eine der eindrucksvollsten Landschaften entlang der Donau: das Eiserne Tor. Von der rumänischen Seite aus überquerten wir am Grenzübergang den Fluss und fuhren auf serbischer Seite weiter – auf sehr gut ausgebauten Straßen, die uns mit tollen Ausblicken und beeindruckenden Perspektiven auf die Donau begleiteten. Sowohl die rumänische als auch die serbische Seite präsentierten sich landschaftlich gleichwertig – rau, wild, wunderschön.

    Das Eiserne Tor ist ein rund 134 Kilometer langes Durchbruchstal der Donau, das sich zwischen den Karpaten im Norden und dem Balkangebirge im Süden hindurchschneidet. Es bildet den dramatischsten Abschnitt des gesamten Flussverlaufs. Früher galt das Eiserne Tor als eine der gefährlichsten Engstellen für die Schifffahrt in Europa.

    Erst mit dem Bau des großen Wasserkraftwerks Đerdap (Iron Gate I) in den 1970er-Jahren wurde die Donau in diesem Abschnitt gezähmt. Der imposante Staudamm, den man beim Grenzübergang überquert, dient vor allem der Stromerzeugung und der Regulierung des Flusses. Beide Länder betreiben jeweils ein eigenes Kraftwerk auf ihrer Seite – das serbische und das rumänische Kraftwerk arbeiten unabhängig, aber eng abgestimmt. Gemeinsam sichern sie einen großen Teil der Energieversorgung in der Region.

    Ein echtes Highlight war für uns der Blick auf die Decebalus-Skulptur auf rumänischer Seite – besonders vom Aussichtspunkt auf serbischer Seite aus. Die Skulptur allein ist ganz nett, aber erst der weite Blick auf Fluss, Felswand und Gesicht im Stein macht das Erlebnis besonders. Mit 44 Metern Höhe ist sie übrigens die größte Felsskulptur Europas.

    Unsere Unterkunft befand sich in einem kleinen serbischen Ort nahe der Burg Golubac. Der Ort wirkt auf den ersten Blick ruhig, fast verschlafen – mit gepflegten Häusern, guter Ausstattung und wenig Trubel. Am Wochenende aber änderte sich das Bild: Ein Schiff legte an, Autos strömten in den Ort, und ein kostenloses Konzert brachte plötzlich Leben auf den Platz. Zwar verstanden wir die Sprache nicht, aber die Stimmung war großartig. Es war deutlich zu spüren: Auf serbischer Seite wird gerade viel in den Tourismus investiert. Straßen, Infotafeln, Aussichtspunkte – alles wirkt neu. Doch man merkt auch: Es steckt noch in den Kinderschuhen. Genau das macht den Charme aus.

    Auch die Burg Golubac, die wir ausgiebig besichtigt haben, liegt direkt an der Donau – spektakulär eingebettet zwischen Wasser und Felsen. Dazu folgt bald ein eigener Bericht.

    Das Eiserne Tor war für uns nicht nur ein geografischer Übergang, sondern ein Abschnitt voller Naturgewalt, Geschichte und Momentaufnahmen, die bleiben. Wer die Donau kennt, kennt sie hier noch einmal ganz anders – und wer sie nicht kennt, sollte hier anfangen.
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  • Zwischenstopp an der Burg Hunedoara

    14 juli, Roemenië ⋅ ☀️ 28 °C

    Auf dem Weg von Brașov in Richtung Serbien, zum Eisernen Tor, haben wir die Burg Hunedoara (Castelul Corvinilor) als Zwischenstopp gewählt – und wurden ehrlich gesagt positiv überrascht.

    Was uns direkt aufgefallen ist:
    Die Burg wirkt nicht künstlich modernisiert, sondern bewahrt ihren historischen Charakter. Einige Bereiche waren bei unserem Besuch aktuell nicht zugänglich, da dort weiterhin gearbeitet wird. Wir hätten gern noch mehr gesehen, waren aber nicht enttäuscht – gerade weil das, was zugänglich war, einen stimmigen Eindruck hinterlässt.

    Der Eintritt kostet 50 Lei (etwa 10 Euro) pro Person, das Parken schlägt mit 5–10 Lei zusätzlich zu Buche. Für rumänische Verhältnisse ist das eher teuer, aber wir finden: Der Besuch ist das Geld wert. Vor der Burg gibt es ausreichend Parkplätze sowie kleine Stände mit Souvenirs, Snacks und Getränken.

    Ein Audioguide ist über eine App verfügbar – leider war diese bei uns kaum nutzbar, da sie ständig abgestürzt ist. Sehr schade, denn mit funktionierender Technik hätte man sicherlich noch mehr vom historischen Hintergrund mitnehmen können.

    Etwas zur Geschichte:
    Die Burg Hunedoara wurde im 15. Jahrhundert erbaut und war einst Residenz des ungarischen Heerführers Johann Hunyadi, der im Kampf gegen das Osmanische Reich eine bedeutende Rolle spielte. Heute gilt sie als eine der eindrucksvollsten mittelalterlichen Anlagen Rumäniens und als Symbol für gotische und Renaissance-Architektur im Land.

    Ein besonderes Element der Burg ist der Brunnen im Innenhof, um den sich eine düstere Legende rankt:
    Mehrere osmanische Gefangene sollen ihn über viele Jahre hinweg in den Fels gegraben haben – unter dem Versprechen, freigelassen zu werden, wenn sie Wasser finden. Als das gelang, wurde das Versprechen jedoch nicht eingelöst. Einer der Männer soll sich während der Arbeiten das Leben genommen haben. Die Inschrift am Brunnen – „Ihr habt Wasser, aber keine Seele“ – erinnert an dieses Ereignis. Ob sie wirklich aus dieser Zeit stammt, ist unklar, aber sie verleiht dem Ort eine eindrückliche Tiefe.
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  • Racoș – Spazieren im Vulkan🌋

    6 juli, Roemenië ⋅ ☀️ 21 °C

    Etwa eine Stunde nördlich von Brașov liegt der Geologische Komplex Racoș – ein kleines Gebiet mit auffällig vielen geologischen Besonderheiten. Die Wege sind kurz, die Landschaft ist ungewöhnlich, und alles ist in einem Vormittag gut zu erkunden.

    Das Highlight ist der erloschene Racoș-Vulkan, dessen letzter Ausbruch rund 680.000 Jahre zurückliegt. Heute führt ein Weg entlang des Kraterrands, von dem aus man einen weiten Blick ins rotbraune Innere hat. Wer möchte, kann auch in den Krater hinabsteigen. Die Landschaft wirkt karg, fast außerirdisch – ein starker Kontrast zur ruhigen Umgebung. Besonders eindrücklich sind die verschiedenen Gesteinsschichten, die sich wie Jahresringe an den Hängen abzeichnen.

    Wenige Minuten entfernt ragen Basaltsäulen senkrecht aus dem Hang. Sie entstanden durch das Abkühlen der Lava und zeigen gleichmäßige, polygonale Formen – ein seltenes Naturphänomen, das man hier aus nächster Nähe betrachten kann. Manche der Säulen sind über zehn Meter hoch, und ihr geometrisches Muster wirkt beinahe künstlich – dabei ist es ein rein physikalisches Ergebnis der langsamen Abkühlung.

    Ein weiterer Punkt ist der Emerald Lake, ein gefluteter Steinbruch mit intensiv grünem Wasser. Der See liegt still zwischen steilen Wänden und verändert je nach Licht seine Farbe – besonders schön am Vormittag, wenn die Sonne flach steht. Die Umgebung ist still, fast abgeschottet, und die steilen, hellen Felswände geben dem Ort eine fast meditative Stimmung.

    Zum Besuch gehört auch die Ruine der Sükösd-Bethlen-Burg im Ort Racoș. Die Anlage stammt aus dem 17. Jahrhundert, ist teilweise verfallen und kann mit dem Kombiticket besichtigt werden. Besonders der erhaltene Turm lohnt einen kurzen Abstecher – von dort blickt man auf den Ort, die umliegenden Hügel und kann sogar die Silhouette des Vulkans erkennen. Tafeln geben einen groben Überblick zur Geschichte, die bis in die Zeit der siebenbürgischen Fürstentümer zurückreicht.
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  • Über Umwege zum Gipfelglück

    3 juli, Roemenië ⋅ ☀️ 26 °C

    Schon früh morgens, um 8:30 Uhr, standen wir an der Talstation der Seilbahn in Bușteni. Die Bahn stammt zwar noch aus den 70ern, ist aber gut in Schuss, überraschend schnell und bringt einen in wenigen Minuten auf das Caraiman-Plateau. Weil es mitten im Sommer war, wollten wir früh rauf, um der Hitze zu entgehen und unsere geplante Wanderung zum Kreuz zu starten.

    Eigentlich rechneten wir mit etwa zwei Stunden Gehzeit. Doch wir verpassten den richtigen Weg – und landeten auf einer deutlich längeren Route durchs Bucegi-Gebirge. Am Ende waren wir über vier Stunden unterwegs, kamen dafür aber bis ganz nach oben: auf den Vârful Omu, den höchsten Gipfel des gesamten Gebirges, mit 2.505 Metern Höhe. Dass wir den direkten Weg zum Kreuz verpasst hatten, fiel uns erst dort auf – denn erst vom höchsten Punkt aus konnten wir das Caraiman-Kreuz überhaupt sehen, weil wir zuvor in die entgegengesetzte Richtung gewandert waren.

    Unterwegs trafen wir auf einen zutraulichen Streunerhund, der uns eine Weile begleitete. Später begegneten wir zwei großen Schafherden mit ihren Hirten, begleitet von mehreren Hirtenhunden. Die machten lautstark deutlich, welche Herde wohin gehört, während die Hirten nebeneinander Rast machten. Die Landschaft war offen, wild, mit weiter Sicht – man sah weit mehr als nur das Kreuz, und gerade diese unerwarteten Eindrücke machten den Umweg besonders lohnenswert.

    Als wir schließlich beim Caraiman-Kreuz ankamen, beeindruckte uns vor allem die Lage: Das fast 40 Meter hohe Stahlkreuz steht auf 2.291 Metern Höhe und ist damit das höchstgelegene Kreuz der Welt auf einem Berggipfel. Errichtet wurde es in den 1920er Jahren zum Gedenken an die rumänischen Gefallenen des Ersten Weltkriegs. 2016 wurde es umfassend renoviert und wird heute nachts beleuchtet – ein stilles, würdiges Monument über dem Tal.

    Im Vergleich zum Millenniumskreuz in Skopje, das wir letztes Jahr besuchten, fiel das Caraiman-Kreuz für uns allerdings etwas ab. In Skopje ist das Kreuz deutlich größer (66 m) und deutlich leichter erreichbar – es steht auf einem nur etwa halb so hohen Berg. Auch die Inszenierung dort wirkt moderner und monumentaler. Dafür punktet das Kreuz in Rumänien durch seine abgeschiedene Lage und die spektakuläre Natur rundherum – es gehört zur Erfahrung, sich seinen Weg selbst zu suchen.

    Unser Tipp: Wer gut zu Fuß ist, sollte sich nicht nur aufs Kreuz beschränken – die anderen Wege lohnen sich landschaftlich mehr. Der direkte Weg zum Kreuz bietet wenig Schatten und keine Verpflegung, daher unbedingt Wasser, Proviant und Sonnenschutz mitnehmen. Unten an der Seilbahn gibt’s dafür Essen, Getränke und Souvenirs zur Belohnung.
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  • Wanderung im 7-Scări-Canyon

    1 juli, Roemenië ⋅ ☀️ 20 °C

    Wir wollten die Wanderung durch den 7-Scări-Canyon schon früh am Morgen starten, da es sehr heiß werden sollte. Zwar wussten wir, dass der Eingang erst um 10 Uhr öffnet, aber nicht, dass man vom Parkplatz noch etwa 2,1 Kilometer und rund 150 Höhenmeter zu Fuß gehen muss, bevor man den Eintritt von 20 Lei (ca. 4 €- Stand 2025) bezahlt. Das stand leider nirgends. Hätten wir das gewusst, wären wir schon um 9 Uhr am Parkplatz gewesen, um die Hitze besser zu umgehen.

    Den offiziellen Parkplatz, der eher eine einfache Wiese mit Schotterweg ist, haben wir nicht direkt gesehen. Stattdessen sahen wir nur Wanderer, die an der Straße parkten und sich dort ihre Wanderschuhe anzogen. Also parkten auch wir an der Straße, was bei frühem Erscheinen gut möglich ist, da es dort nur wenige Plätze gibt, die schnell belegt sind. Der offizielle Parkplatz kostet 5 Euro (25 Lei) – Stand 2025 – was für die Gegend und die einfache Ausstattung recht teuer ist. Am Start- und Endpunkt der Wanderung gibt es eine kleine Gastronomie, die wir nicht ausprobierten, da wir gut ausgestattet waren und die Wanderung nicht sehr lang ist.

    Die Wanderung durch den 7-Scări-Canyon ist etwa 2,5 Kilometer lang und führt über rund 300 Höhenmeter. Für den gesamten Rundweg sollte man 2 bis 2,5 Stunden einplanen – je nach Tempo und Pausen. Der Weg beginnt im schattigen Wald und führt später über mehrere Metallleitern durch die enge Felsenschlucht. Obwohl die Route heute 9 Leitern umfasst, heißt sie weiterhin „7 Scări“ („7 Leitern“). Die zusätzlichen 2 Leitern wurden 2013 bei einer Sanierung installiert, um die Sicherheit zu erhöhen und den Weg besser begehbar zu machen. Die Pfade sind stellenweise schmal und rutschig – gute Wanderschuhe und Trittsicherheit sind daher wichtig. Der Rückweg führt steil bergauf und verläuft dann teilweise parallel oder auf dem gleichen Weg zurück. Von oben hat man aber schöne Ausblicke auf den Canyon und die Hinstrecke. Zwar ist der Rückweg anstrengender, aber gut machbar.

    Auf dem Wanderweg gibt es außerdem eine Zipline-Anlage mit 2 Stationen. Man kann entweder die komplette Strecke oder eine halbe Strecke buchen. Die Fahrt erfolgt nicht durchgehend – auf mehreren Plattformen muss man das Seil manuell wechseln. Die Anlage wirkt gut gewartet und relativ neu. Für uns war es an diesem heißen Tag zu anstrengend, sich zusätzlich zur Wanderung noch mit Sicherheitsausrüstung, Einweisungen und Ablauf zu beschäftigen. Eine Zipline werden wir sicher bald mal ausprobieren – nur eben nicht an diesem Tag.
    Preise (Stand Sommer 2025): komplette Strecke 120 Lei, halbe Strecke 70 Lei. Die Bezahlung erfolgt bar vor Ort, letzter Einstieg ist um 16:30 Uhr.

    Fazit:
    Die Wanderung durch den 7-Scări-Canyon ist landschaftlich sehr schön. Die meiste Zeit läuft man im schattigen Wald, was bei warmem Wetter angenehm ist. Besonders die Leitern in den Felsen machen die Tour spannend und fordern Aufmerksamkeit. Einziger Kritikpunkt sind die fehlenden Informationen zum Bezahlpunkt und der vergleichsweise hohe Parkplatzpreis. Insgesamt ist die Strecke gut ausgeschildert, das Gebiet sehr sauber und die Wanderung gut machbar.
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  • Transfăgărășan - Bären und Panorama

    25 juni, Roemenië ⋅ ☀️ 19 °C

    Wir waren zu dritt unterwegs auf der legendären Transfăgărășan – einer der spektakulärsten Straßen Europas. Kurve um Kurve schlängelt sich der Asphalt durch die rumänischen Karpaten, vorbei an dichten Wäldern, tiefen Schluchten und imposanten Felsformationen. Hoch oben liegt der Lacul Vidraru, ein großer, künstlich angelegter Stausee.

    Die Transfăgărășan ist nur in den Sommermonaten von Juni bis Oktober vollständig befahrbar. In dieser Zeit zieht sie mit ihren rund 90 Kilometern und unzähligen Serpentinen zahlreiche Reisende an, die sich von den steilen Hängen und atemberaubenden Ausblicken verzaubern lassen.

    Doch wer hier unterwegs ist, sollte nicht nur auf die Straße achten. Kurz hinter einer Kurve trafen wir auf eine ganze Herde: Schafe, Esel, Hunde – begleitet von ihren Hirten – bewegten sich gemächlich mitten über die Fahrbahn. Kurz darauf huschte sogar ein kleines Tier über den Asphalt, vermutlich ein Murmeltier. Es lohnt sich also, mit wachem Blick und voller Konzentration zu fahren.

    Dann plötzlich Warnblinker.
    Auf der Transfăgărășan sind Autos mit eingeschaltetem Warnlicht ein deutliches Zeichen: Fast immer sind Bären in der Nähe. Auch wir hielten mehrfach an, blieben im Wagen sitzen und beobachteten die Tiere aus nächster Nähe. Diese Begegnungen sind beeindruckend, aber nicht ungefährlich.

    Die zahlreichen Schilder mit der Warnung „Bären nicht füttern!“ sollten unbedingt beachtet werden. Viele Bären sind bereits an Menschen gewöhnt, was den Abstand verringert und das Risiko erhöht. Wir hielten uns daher konsequent an die Empfehlung, im Fahrzeug zu bleiben.

    Oben am Bâlea-See, dem höchsten Punkt der Strecke (2.034 Metern), gönnten wir uns zum Abschluss einen warmen, knusprigen Stritzel von einem der kleinen Marktstände. Auch kleine Souvenirs entdeckten wir dort. Die mobilen Stände sind klar zu empfehlen – die festen Restaurants enttäuschten uns mit wenig Auswahl und lieblosen Service.

    Eine Woche später ..
    Am 1. Juli 2025 wurde der 48-jährige Italiener Omar Farang Zin in der Nähe des Vidraru-Staudamms von einer Bärin mit drei Jungen tödlich angegriffen. Er war vom Motorrad abgestiegen, um die Tiere zu füttern und Fotos mit ihnen zu machen – und das direkt neben einem Warnschild. Die Bärin schleifte ihn rund 60 Meter in eine Schlucht. Auf seinem Handy wurden Fotos und Videos der Szene gefunden. Die Bärin musste später erschossen werden.

    Bären meiden zwar normalerweise den Kontakt zu Menschen, bleiben aber wilde und unberechenbare Tiere. Wer Abstand hält und sich an die Regeln hält, sorgt dafür, dass solche Begegnungen sicher bleiben – für Mensch und Tier.
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  • Schloss Bran: der Mythos kostet extra

    18 juni, Roemenië ⋅ ☁️ 20 °C

    Heute waren wir da – im berühmten Dracula-Schloss! Schloss Bran, das auf unzähligen Postkarten und in fast jedem Rumänien-Reiseführer auftaucht, thront malerisch auf einem Felsen an der Grenze zwischen Transsilvanien und der Walachei. Schon von Weitem sieht es so aus, als könnte hier tatsächlich ein düsterer Fürst residiert haben – perfekt für die Fantasie, aber leider nur bedingt für die Wirklichkeit.

    Denn was viele nicht wissen: Das Schloss hat weder etwas mit dem historischen Vlad Țepeș noch mit Bram Stokers Dracula zu tun. Die Verbindung zur Legende ist eher ein kreatives Konstrukt, das sich erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts touristisch verfestigte. Das merkt man schnell – der Mythos wird groß beworben, doch echte Bezüge fehlen.

    Dabei ist das Schloss an sich durchaus interessant: Es wurde Ende des 14. Jahrhunderts von den Siebenbürger Sachsen als Grenzfestung erbaut und diente später auch als Zollstation. Strategisch lag es perfekt – genau an einem wichtigen Handelsweg zwischen Kronstadt und der Walachei. Die engen Gänge, die man heute durchquert, waren einst Teil einer echten Verteidigungsanlage.

    Besonders schön fanden wir die Räume, die der rumänischen Königin Marie gewidmet sind. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde das Schloss ihr als Geschenk übergeben – sie ließ es renovieren und wohnte regelmäßig dort. Einige ihrer Zimmer sind noch heute eingerichtet und zeigen viel Persönlichkeit und Geschmack. Das hatte für uns mehr Charakter als die Dracula-Inszenierung.

    Weniger gelungen fanden wir dagegen die touristische Aufbereitung insgesamt. Der im Netz oft empfohlene Audio-Guide ist offenbar längst Geschichte – es gibt nur spärliche Informationen auf ein paar Tafeln. Man drängt sich zudem mit vielen anderen Besuchern durch die engen Räume, was den Rundgang eher hektisch als stimmungsvoll macht. Einige Bereiche waren außerdem schon länger geschlossen – ohne Hinweis oder Erklärung. Ärgerlich ist auch, dass bestimmte Teile des Schlosses nur gegen Aufpreis zugänglich sind – etwa der „geheime Tunnel“, der sich als wenig spektakulär erwies und an dessen Ende man dann noch mit einem kostenpflichtigen digitalen Foto überrascht wird. Auch ein „Folterzimmer“ kostet extra, ebenso wie das Parken. Unterm Strich kommt einiges zusammen – für ein Erlebnis, das diesen Aufwand aus unserer Sicht nicht rechtfertigt.

    Unser Fazit?
    Schloss Bran ist ein Ort mit eindrucksvoller Lage und spannender Geschichte – aber der Besuch hinterlässt bei uns einen eher zwiespältigen Eindruck. Der Ort ist stark überlaufen, inhaltlich erfährt man nur wenig. Vieles wirkt, als gehe es heute vor allem darum, aus möglichst vielen Besuchern möglichst viel herauszuholen. Wer das Schloss dennoch besuchen möchte, sollte es möglichst außerhalb der Stoßzeiten tun – sonst bleibt von der Atmosphäre nicht viel übrig.
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  • Bärenreservat Libearty 🐻

    18 juni, Roemenië ⋅ ☁️ 19 °C

    Das Libearty Bärenreservat in Zărnești, Rumänien, ist das weltweit größte seiner Art. Über 120 Braunbären leben hier auf rund 69 Hektar – das entspricht etwa 100 Fußballfeldern. Viele der Tiere wurden aus Zirkussen, privater Käfighaltung oder touristischen Einrichtungen gerettet, in denen sie zur Schau gestellt oder zur Unterhaltung missbraucht wurden. Einige hatten sich ihr Leben lang kaum bewegen können, andere kannten nichts als Beton unter den Tatzen. Hier haben sie zum ersten Mal die Möglichkeit, frei durch bewaldetes Gelände zu streifen, zu klettern oder im Wasser zu baden – was Bären besonders gerne tun.

    Das weitläufige Areal liegt am Rande der Südkarpaten. Die einzelnen Gehege sind über Tunnel miteinander verbunden, sodass sich die Tiere frei zwischen den Bereichen bewegen können. Besucher folgen einem festgelegten Rundweg – und haben dabei eher das Gefühl, selbst Gäste in der Welt der Tiere zu sein. Ein besonders beliebter Ort ist der sogenannte „Bear Pool“, in dem die Bären schwimmen, spielen oder sich abkühlen. Über einen Livestream auf der offiziellen Website lässt sich dieser Bereich auch von zuhause aus beobachten.

    Das Bärenreservat kann nur im Rahmen einer Führung besucht werden, die auch auf Englisch angeboten wird. Dabei erzählen die Mitarbeiter nicht nur über den Ort selbst, sondern auch über die Geschichten der einzelnen Bären. Fast jedes Tier wird mit Namen vorgestellt – und einige Erlebnisse lassen einen sprachlos zurück. Einer der Bären gehörte einst einem Fotografen, der ihm die Augen zerstach, um ihn für Blitzlichtfotos mit Touristen einsetzen zu können. Der Bär verbrachte praktisch sein ganzes Leben damit, Teil solcher gestellten Erinnerungsbilder zu sein. Ein anderer Bär wurde seit seiner Kindheit in einem Restaurant gehalten, um als Attraktion für die Gäste zu dienen, die ihn mit Essensresten fütterten. Er hatte fast sein gesamtes Leben in einem winzigen Käfig verbracht.

    Beeindruckt hat uns auch, mit wie viel Engagement das Team über die Tiere spricht. Man merkt, dass hier Menschen arbeiten, denen das Wohl der Bären wirklich am Herzen liegt. Und auch kleine Details machen den Besuch besonders: An der Kasse kann man Souvenirs kaufen, die von den Mitarbeitern selbst hergestellt wurden – eine schöne Erinnerung an einen Ort, der berührt.

    Die Organisation Millions of Friends engagiert sich nicht nur für Bären. Auf dem Gelände leben auch gerettete Pferde und andere Tiere, und es gibt Auffangstationen für Hunde und Katzen. Zudem setzt sich die Organisation für Bildungsarbeit ein – vor allem an Schulen –, um Kindern den respektvollen Umgang mit Tieren nahezubringen.

    Nachdem wir auf unseren Wanderungen bisher (Gott sei Dank) keinem Bären begegnet sind, war es faszinierend, diese gewaltigen Tiere hier einmal ganz aus der Nähe zu erleben – und dabei gleichzeitig zu wissen, dass sie genau dort sein dürfen, wo sie hingehören.
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