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- Day 215
- Sunday, November 2, 2025 at 3:16 PM
- ☀️ 21 °C
- Altitude: 254 m
AlbaniaGjirokastër40°4’44” N 20°8’30” E
Gjirokastër – die Stadt aus Stein 🪨🏰
Yesterday in Albania ⋅ ☀️ 21 °C
Im Süden Albaniens, etwa eine Stunde von Sarandë entfernt, liegt Gjirokastër – eine historische Stadt, deren Häuser vollständig aus Stein erbaut sind und sich terrassenförmig an den Hang schmiegen. Der Name geht auf das griechische Argyrókastron zurück, was „Silberburg“ bedeutet – inspiriert vom Glanz der Schieferdächer, die im Sonnenlicht über den Hängen aufleuchten.
Die Altstadt, heute UNESCO-Weltkulturerbe, verzaubert mit ihren engen Gassen, alten Handelshäusern und dem Basar. Viele der Gebäude stammen aus der osmanischen Herrschaft, als Gjirokastër ein bedeutendes Handelszentrum im Süden Albaniens war. Wohlhabende Familien ließen mehrstöckige Wohnhäuser mit Türmen errichten, deren Architektur bis heute das Stadtbild prägt. Ihre massiven Steinmauern, kleinen Fenster und charakteristischen Dächer sollten die Bewohner nicht nur vor der Sommerhitze schützen, sondern auch im Ernstfall verteidigen – jedes Haus war wie eine kleine Festung gebaut, oft mit versteckten Räumen und Fluchtgängen.
Hoch über der Stadt thront die Burg von Gjirokastër – eine der größten Festungsanlagen des Balkans. Ihr Ursprung reicht bis ins Mittelalter, doch sie wurde über Jahrhunderte immer wieder erweitert und unterschiedlich genutzt: als militärische Festung, als Gefängnis und als Machtzentrum verschiedener Epochen. Besonders beeindruckend ist das alte Aquädukt, das einst Wasser aus den Bergen in die Burg leitete – ein technisches Meisterwerk seiner Zeit, von dem heute nur noch Teile erhalten sind.
Im Inneren sind heute zahlreiche Waffen und Ausrüstungsgegenstände ausgestellt – Kanonen, Artillerie und sogar Panzer aus der Zeit der italienischen und deutschen Besatzung während des Zweiten Weltkriegs. Besonders kurios wirkt dabei ein US-amerikanisches Militärflugzeug, das zur Landung gezwungen wurde und später auf dem Gelände der Festung ausgestellt wurde. Die damalige kommunistische Führung präsentierte es als Beweis einer angeblichen Spionageaktion – ein Relikt aus den Spannungen des Kalten Kriegs und eines der ungewöhnlichsten Ausstellungsstücke, die man auf einer Burg finden kann.
Im 20. Jahrhundert bekam die Stadt eine neue Bedeutung: Hier wurde Enver Hoxha, der spätere kommunistische Staatschef Albaniens, geboren. Unter seiner Herrschaft entstand direkt unter der Burg ein weit verzweigtes Bunkersystem – ein geheimer Tunnelkomplex mit mehr als 80 Räumen, darunter Schlafsäle, Kommunikationszentralen und Kommandozonen. Über 800 Meter führen die Gänge tief in den Fels hinein – kalt, still und fast unberührt.
Mit der Burg verbindet sich auch die Legende der Prinzessin Argjiro, eine der bekanntesten Erzählungen des Südens. Als die osmanischen Eroberer die Stadt einnahmen, soll sie sich von den Mauern gestürzt haben, um der Gefangenschaft zu entgehen. Ihr Opfer wurde zum Symbol für Mut und Unabhängigkeit – und ihr Name lebt bis heute im Stadtnamen Argyrókastron, der „Silberburg“, weiter.
Nach unserem Rundgang durch die Burg und die verwinkelten Gassen fanden wir in der Altstadt das kleine Lokal „Corner of Bazaar“ – gemütlich, herzlich und wunderbar versteckt zwischen den alten Steinhäusern. Dort probierten wir einige lokale Spezialitäten und erlebten die Gastfreundschaft, für die Albanien so bekannt ist.Read more






















Traveler
Total schön