• Dieser Brunnen auf der Place Royal soll die Loire und ihre Nebenflüsse darstellen. Ich bin nur Dekor
    Der Eingang zur wunderschönen Passage PommerayeWer nicht in der Passage musiziert, sucht sich sein Publikum außerhalbDas Gebäude der berühmten Keksfabrik LU, heute ein KulturzentrumLe Chateau außen....Und im InnenhofFassaden von Häusern.....Und MuseenDann waren wir auch noch auf dem RummelplatzCharles de GaulleEs gibt auch die Loire

    Nantes- eine Empfehlung

    22 de setembro de 2024, França ⋅ ☁️ 20 °C

    Gefahrene Strecke: 37 km
    Heute also Nantes. Ich schon wieder skeptisch und hatte wenig Lust auf Stadt. Aber an Nantes vorbeifahren geht ja nun wirklich nicht. 😉
    Also fuhren wir im Laufe des Vormittags die paar Kilometer von unserem Winzer nach Nantes. Nachdem heute Sonntag ist, ist die Fahrt auf den Stadtparkplatz in Nantes ein Spaziergang.
    Und dann tatsächlich Nantes besichtigen. Was soll ich sagen? Ich bin begeistert von Nantes. Ein bisschen riecht man schon das Meer, ein bisschen fühlt man schon den Golfstrom..Die Menschen grüßen auf der Straße, es ist fast so, wie in den Tiroler Bergen - das mit dem Grüßen meine ich-. Wenn doch mein französisch besser wäre! Aber ich bin lernwillig..
    Nantes also: Etwas mehr als 300.000 EinwohnerInnen, liegt dort, wo die Loire ganz entschieden dem Atlantik entgegenstrebt, also am Ende des Loiretales.
    Glanz und Glorie im Sinne von Kirchen und Palästen sind in Nantes kaum wahrnehmbar.
    Da sind die Türme der ehemaligen Keksfabrik LU, die heute ein großes Kulturzentrum beherbergt, schon bedeutender und sichtbarer.
    Früher nannte man Nantes das "Venedig des Westens", was heute nicht mehr nachvollziehbar ist. Damals war Nantes Seehafen und die Loire mit ihren vielen Zuflüssen prägte das Stadtbild.
    Als aber in Saint Naziare, nur wenige km flussabwärts, die großen Werften entstanden, wurde Nantes als Seehafen zunehmend unbedeutend. Die Nebenflüsse der Loire wurden überbaut bzw. aufgeschüttet und es entstanden Parks und Fahrradwege.
    Ein dunkles Kapitel der Geschichte von Nantes ist die Geschichte des Sklavenhandels. Die Stadt an der Loire war einst die Hauptstadt des französischen Sklavenhandels. Jahrhundertelang zog man es vor, darüber zu schweigen.
    Nur die Fassaden der prächtigen Häuser der Kaufleute und Reeder auf der Île Feydeau und am Quai de la Fossé mit ihren negroiden Masken und Verzierungen erinnerten daran, woher der Reichtum dieser Bürger stammte. Erst 1992 schließlich gab es eine erste kritische Ausstellung zum Thema. Seit 2012 gibt es ein sehr beeindruckendes Mahnmal.

    Was hat Nantes noch: Natürlich ein Schloss, das Chateau des Ducs de Bretagne. Nicht schön, aber imposant und man kann es auf den Schlossmauern umrunden. Außerdem beherbergt das Schloss ein wirklich interessantes Museum. Und weil heute in ganz Frankreich der Tag des Kulturerbes - Jour de patrimoine - begangen wird, ist der Zugang zu allen Kulturstätten, Ausstellungen, Museen usw. kostenlos. Also haben wir uns das Museum angeschaut und daher weiß ich das alles über die Stadtgeschichte. 🤩

    Besonders schön ist auch die Galerie Passage Pommeraye, eine prächtige Einkaufspassage aus dem 19.Jhdt. Obwohl heute alle Geschäfte geschlossen waren, herrschte reges Treiben und ein kleines Kammerkonzert von Studierenden der Musikhochschule verlieh der Galerie ein ganz besonderes Flair.

    Nach diesem sehr interessanten, erbaulichen aber auch etwas anstrengenden Stadtbesuch beschlossen wir, uns ein angenehmes Übernachtungsplätzchen Richtung Sainte Nazaire zu suchen. In Saint Jean de Boiseau wurden wir fündig.
    Am Abend gab es Pellkartoffeln, morgen ist Ruhetag.
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