• Saint Malo

    14 octobre 2024, France ⋅ ☁️ 17 °C

    Gefahrene Strecke: 63 km
    Saint Malo also. Am meisten interessiert hat uns das dortige Gezeitenkraftwerk.
    Das Gezeitenkraftwerk Rance an der Mündung des gleichnamigen Flusses war bis zum Jahr 2011 das weltweit größte Kraftwerk dieser Art.
    Das technische Großprojekt war zur Zeit seiner Eröffnung im Jahr 1967 eine Meisterleistung französischer Ingenieurskunst. Mehr als 40 Jahre lang war das Gezeitenkraftwerk das größte seiner Art auf der Erde und wurde erst im Jahr 2011 vom südkoreanischen Kraftwerk Sihwa-ho vom ersten Platz verdrängt. Es wurde an der Mündung des Flusses Rance errichtet, der bei der Festungsstadt Saint Malo in den Atlantischen Ozean mündet. Seit 1967 liefert das Kraftwerk in Spitzenzeiten 240 Megawatt Strom. Damit könnte eine Stadt mit rund 300.000 Einwohnern vollständig mit Strom versorgt werden.
    Wir wollten das Kraftwerk natürlich besichtigen, haben allerdings die französische Ruhetage nicht bedacht. Heute ist Montag und damit alles, was interessant ist, fermè/ geschlossen. Hier sagte uns ein Aufseher sogar, wir sollten nächste Woche/semaine prochaine wieder kommen, da hat das Kraftwek sicher geöffnet. Aha! Etwas frustriert fuhren wir dann weiter nach Saint Malo und wurden ganz, ganz positiv überrascht.
    Von drei Seiten von den Wellen des Atlantiks umspült, macht der innerhalb der Stadtmauern gelegene Stadtkern von Saint-Malo zwar nur rund 20 Prozent der Gesamtfläche aus. Aber unbestritten ist er es, zusammen mit den Festungsanlagen, der die Stadt zu einem der meistbesuchten touristischen Attraktionen Frankreichs werden ließ.
    Heute waren zwar BesucherInnen da, aber die Stadt wirkte entspannt und ruhig.
    In den schmalen Gassen der Altstadt von Saint-Malo reihen sich bunte Boutiquen und zahlreiche Restaurants aneinander. Hoch oben entlang der Stadtmauer können Besucher den Blick über das smaragdgrüne Meer, die weißen Sandstrände und den Hafen schweifen lassen. Ihre Silhouette ist das Wahrzeichen der alten Seefahrerstadt.
    Als „granitene Zitadelle“ beschreibt der französische Dichter Châteaubriand die Festungsstadt im Meer, die nicht größer ist als der Jardin des Tuileries in Paris. Als berühmtester Sohn der Stadt ist Châteaubriand auf der gegenüberliegenden Ile de Grand Bé begraben. Bei Ebbe können Besucher die Insel zu Fuß besuchen. Saint-Malo war zwischen dem 16. und 19. Jahrhundert eine berühmte Seefahrer- und eine blühende Handelsstadt. Vor allem ihre Korsaren waren berüchtigt und trugen viel zum Wohlstand bei: Im Grunde waren sie Piraten, die aber nicht auf eigene Rechnung, sondern mit königlicher Erlaubnis feindliche Schiffe kaperten. Außerdem gaben sie der eigenen Handelsflotte Geleitschutz.
    Übrigens: Dass Saint-Malo nach der Landung der Alliierten im Zweiten Weltkrieg zu über 80 Prozent zerstört wurde, merkt man ihr schon lange nicht mehr an. Denn schnell baute man die Stadt mit Hilfe alter Pläne und Abbildungen so originalgetreu wie möglich wieder auf.
    Wir haben die Stadt auf jeden Fall ausführlich genossen, bevor wir am frühen Abend Richtung Dinan und Rennes weiterfuhren, wo wir irgendwo auf der Strecke auf einem heimeligen, lauschigen Plätzchen Wald übernachteten.
    En savoir plus