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  • Day 64

    Das tiefe Tal der Anden-Maskottchen

    March 21, 2018 in Peru ⋅ ⛅ 21 °C

    Nach nur einem Tag in Cusco, ging es für uns weiter mit dem Nachtbus nach Arequipa. Wir werden um 05:00 sicher im Hostel abgeladen, von wo aus um 07:30 bereits unsere nächste Tour ins Colca Valley, dem zweittiefsten Canyon der Welt, startet. Ich hoffe zum wiederholten Mal, dass wir irgendwann auch Länder besuchen, in welchen Pick-ups/Drop-offs/Tour-starts und dergleichen von Gesetzes wegen erst nach 09:00 erlaubt sind. Das hält ja sonst kein Mensch aus/durch. Unser Guide Victor Hugo - der heisst wirklich so - empfiehlt uns bei unserem ersten Stop auf 4’912m einen Steinturm für die Götter zu bauen, was uns einen Wunsch eröffnen würde. Why not? Kaum steht der wacklige Haufen, haut Sue den eben erworbenen Joker auch schon raus. Sie wünscht uns eine lange und sichere Reise. Naja, angesichts des eben durchlebten Salkantay-Abenteuers eine durchaus nachvollziehbare Wahl. Trotzdem, ich wollte ja lieber wieder einen Tesla. Aber ok, staple ich halt irgendwann nochmals ein paar Steinchen. Hat ja genug hier.

    Wie die Tage zuvor, regnet es auch hier die meiste Zeit. Und kalt ist es auch. Zum Glück gibt es auch im Colca Valley ein paar natürliche Hot Springs und deren Besuch ist Teil des Masterplans. Sehr zur Freude der zwar schönen aber oft auch frierenden Sue. Bei 39 Grad Wassertemperatur ist das Wetter nämlich scheiss egal. Die eigentliche Mission im Colca Valley sind aber die Maskottchen / Wappentiere der Andenstaaten Bolivien, Chile, Ecuador und Kolumbien, die Kondore. Victor Hugo ermahnt schon zu Beginn der Tour alle zu positivem Denken und massivem Coca Konsum, das würde das Wetter günstig stimmen. Alles klar. Ich konsumiere also aufopferungsvoll und unermüdlich Coca-Blätter und -Candies. Soll heissen ein paar Blätter im Tee und so ein Bonbon. Ansonsten wurden die Blätter aufgrund grässlichen Geschmacks ja bekanntlich vom Speiseplan gestrichen. Und positiv bin ich ja sowieso. Immer. Ok, meistens. Und siehe da, der Morgen könnte kaum schöner sein. Ideale Bedingungen wie Victor Hugo nach dem Frühstück verheissungsvoll verkündet. Haste jut jemacht.

    In der Folge kreisen tatsächlich bis zu acht - das sind ganze 20% der ansässigen Population - der gefiederten Giganten gleichzeitig über unseren Köpfen. Majestätische Gleiter mit einer Spannweite von über 3m die es ohne einen einzigen Flügelschlag bis auf 7km Flughöhe schaffen. Zum Glück leben diese Aasfresser in Peru, das BAZL hätte den tierischen Kleinflugzeugen wohl schon längst die Flugerlaubnis entzogen. Viel zu gefährlich in der kleinen Schweiz. Und wenn nicht, würden wohl spätestens zum WEF dem Robin seine Kampf-Jet-Gschpändli den schwarzen Kolossen mittels Gatling-Salve (https://de.m.wikipedia.org/wiki/Gatling_(Waffen…) die Flügel stutzen. Peru macht so was nicht. Ich mag Peru. So bleiben wir denn auch noch ein Weilchen hier. Nach einer weiteren regnerischen Nacht in Arequipa geht es im Club Med Bus weiter nach Huacachina. Geht auch ohne all-inclusive Bändeli. War ja klar. Und ja, klar, Pick-up ist um 05:00. Wahnsinn! Scheiss Peru.
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