Switzerland
Anniviers

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Travelers at this place
    • Day 19

      Termine

      July 30, 2020 in Switzerland ⋅ ☀️ 19 °C

      Termine sind Dinge, die uns auf unserer Wanderung nur selten kümmern. Es kommt vor, dass wir ein Zimmer gebucht haben, uns bei jemandem unterbringen lassen oder aber vor Ladenschluss noch Lebensmittel kaufen sollten. In diesen Fällen ist die Zeit aber meist zweitrangig. Heute ist dies allerdings anders. Wir haben uns in Zinal mit Priskas Cousin Chrigi und seinem Sohn Yannic auf halbdrei Uhr verabredet. Aus diesem Grund klingelt auf 2700m.ü.M um sieben Uhr der Wecker und wir machen uns wanderfertig. Die 25 Minuten Aufstieg zum Meidpass reichen um wieder warmzulaufen. Danach geht es an vielen Bergseen vorbei zum hoch über dem Tal trohnenden Hotel Weisshorn. Ein möglicher Termin mit Hansruedi und Christine (die ohne unser Wissen heute Abend hier sein werden) verpassen wir leider. Aber danke für den Tipp. Die Aussicht von hier ist atemberaubend und der Aprikosenkuchen sucht Seinesgleichen.
      Danach folgt ein stets leicht abfallender Weg bis nach Zinal. Für Pausen und Schlendereien bleibt kaum Zeit - Termindruck! Wir haben noch 2km bis nach Zinal und wir haben bloss noch eine halbe Stunde Zeit. Auf dem Wegweiser steht 40 Min. Der Wanderweg ist auf Grund der Neigung eher eine Abseilpassage. Beschleunigt durch die Gravitation und vielleicht auch durch die Vorfreude auf bekannte Gesichter und ein kaltes Bier/Sangria, erreichen wir unser Hotel nach knapp 25 Minuten. Das reicht sogar noch für eine kurze Dusche. Der Rest des Nachmittags ist geniessen, lachen, spielen und Wespen fangen. Danke Chrigi und Yannic für den gemütlichen Nachmittag.
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    • Day 20

      Gedanken zu Gerüchen und Geräuschen

      July 31, 2020 in Switzerland ⋅ ⛅ 19 °C

      Wasserschloss Schweiz. Immer wieder begegenen wir dem Element. Es gurgelt, sprudelt, tost, plätschert. Mal tropft es leicht und angenehm an einem heissen Tag vom Himmel, mal prasselt es auf uns nieder und kühlt uns in Minuten aus. Der letzte warme Tropfen in der Flasche klingt sehr einsam, bevor endlich wieder neues, kaltes frisches Nass nachgefüllt wird.

      Für alle, die den Fluglärm vermissen: Kommt ins Wallis, hier stehen jeden Tag Flüge auf dem Programm! Es dröhnt die Armee mit
      F/A18-Jets und Militärhelikoptern, es knattert der Air Zermatt Doppelrotor-Arbeitsheli, die Rettungsflugwacht oder der reiche Tourist mit seinem Privathubschrauber. Und wenn diese dann alle wieder gelandet sind, hört man das Summen der Bienen, das Zirpen der Grillen, hört Vögel, die wie Meerschweinchen klingen und wird gestreift von Schmetterlingsflügeln. Ja und einmal am Tag hören wir bestimmt eine Säge. Wir haben übrigens die Murmeltiere in Pfeifftiere umbenannt oder habt ihr sie schon mal murmeln gehört?

      Wir freuen uns immer, wenn wir die gewaschene, gut duftende Wäsche zurückerhalten. Dann ziehen wir nach einem Pausentag , nachdem wir frisch geduscht sind, unsere saubere Wanderkluft an und hängen unsere vollgepackten Rucksäcke an den Rücken. Schon beim ersten Aufstieg fängt das Schwitzen und somit das Übel an. Unser frischer Schweiss vermischt sich mit dem eingetrockneten in den Rückenpolstern und Riemen unserer Rucksäcke und ein säuerlicher Geruch steigt von nun an stetig in unsere Nasen. Wir sind aber schon Spezialisten im Ausblenden des Übels. Bloss beim Vorbeigehen an anderen Wanderern müssen wir uns eingestehen, dass diese doch etwas frischer riechen.
      Ganz speziell sticht auch der Duft in folgender Situation hervor: die Wanderkleidung tragen wir schon den zweiten oder dritten Tag in Folge. Es war ein sehr heisser Tag mit einem heftigen Aufstieg, das Wetter schlägt um und wir müssen dringend das Zelt stellen. Es reicht gerade noch um es einigermassen trocken aufzustellen und hineinzukriechen. Im Vorraum werden die Schuhe abgezogen und dann breitet sich das volle Bouquet aus: frischer Schweiss, frischer Schweiss vermischt mit eingetrocknetem, feuchte Schuhe und die schon drei Tage getragenen passenden Socken dazu. Na? Riechst duˋs?
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    • Day 18

      Anhängsel

      July 29, 2020 in Switzerland ⋅ ☀️ 17 °C

      Es ist noch ruhig im Zelt. Ausser mir schlafen alle noch. Draussen hört man die frühen Vögel zwitschern und die ersten Sonnenstrahlen treffen auf das Zelt. Zum Glück wird es bald wärmer. Die Matte auf der ich liege isoliert nur mässig und ist zu hart. Eine halbe Stunde später ist es angenehm warm, alle sind wach und das tägliche Prozedere beginnt. Das Zelt habe ich bereits verlassen, es ist in seiner Hülle und die anderen Sachen liegen verstreut um mich herum. Wie jeden Morgen wird nun alles in mich hineingestopft und mein Bauch wächst und wächst. Am Schluss werde ich von allen Seiten fest verschnürt. Dieser Moment ist etwas unangenehm, aber durch die Vorfreude auf den neuen Wandertag, lasse ich dies ohne Gemurre über mich ergehen. Ich werde mühsam angehoben und auf den Rücken meines Tragtiers gehieft. Mit meinem Bauch schmiege ich mich an den Rücken des Lastenträgers, schlinge zum Halt meine Beine um dessen Hüfte und halte mich mit den Armen an den Schultern fest. Es geht los. Und zu meiner Freude starten wir direkt mit dem Aufstieg zum Augstbordpass. Ich liebe es, wenn es nach oben geht. Dann mache ich mich immer besonders schwer, dass ich länger Zeit habe das tolle Panorama zu geniessen. Wenn ich mein Deckelfach ein wenig strecke, sehe ich über den Kopf meines Lastentiers wo wir hinwandern. Ansonsten neige ich mich einfach etwas nach rechts oder links und schaue über dessen Schulter. Es geht bis auf 2800m.ü.M. So hoch war ich noch nicht oft in meinem Leben. Nun kommt der unangenehmere Teil - der Abstieg. Ich fühle mich immer etwas unwohl, wenn ich von hinten oben nach unten schauen muss. Deshalb nutze ich mein Gewicht, um den Träger mit Hilfe der Gravitation so schnell wie möglich nach unten zu schieben. Normalerweise gibts irgendwann ein Halt und ich kann mich endlich erleichtern (Früchte, Brot, Käse, Trockenfleisch usw.), aber heute ist das anders. Die Lastentiere essen in einem Restaurant je ein Stück Fleisch vom Grill mit Salat. Und eines vertilgt im Anschluss sogar noch einen Bananensplit! Danach folgt ein zweiter Aufstieg. Anfangs geht es durch einen schönen Bergwald, danach sehe ich links und rechts von mir schwarze Kampfkühe und im Anschluss überqueren wir Bergmatten und -rampen mit Bächen und Seen. Bei einem See werde ich abgesetzt, aufgerissen und das Equipment wird wieder aus mir herausgeholt. Kurze Zeit später liege ich im Vorraum des Zelts, während die Lastenträger noch baden, essen und sich für die Nacht vorbereiten. Starke Windböen sind aufgezogen und rupfen am Zelt. Ich schlafe ein und träume von meiner Zeit in Patagonien.Read more

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    Anniviers

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