Satellit
Vis på kort
  • Dag 11

    Durch den Panamakanal

    3. oktober 2010, Panama ⋅ ⛅ 24 °C

    Plötzlich standen die Motoren der Radiance still. Geweckt wurden wir um 05:30h durch einen grellen Lichtstrahl der durch den Spalt im Vorhang fiel. Rasch hüpfte man aus dem Bett um auf Deck zu gehen. Es war noch finster und man konnte nur die vielen Lichter der Schiffe die um uns vor Balboa vor Anker lagen sehen. Die Luft war drückend schwül.

    Ein kleines Schiff hängte sich an uns dran und die Lotsen kamen an Bord. Nach einiger Zeit setzten wir uns langsam in Bewegung. An den ankernden Schiffen vorbei fuhren wir zu der im Wasser angegebenen Lichtbahn. Ziel sei es dass man um 07:00h in der ersten Schleuse sei hiess es.
    Ein Xavier meldete sich als Kommentator und Lotse vom Panamakanal zu Wort und erklärte wie das Ganze funktioniert.

    Der Panamakanal ist 80 Kilometer lang und verbindet den Atlantischen und den Pazifischen Ozean an der schmalsten Stelle von Panama und dem amerikanischen Kontinent. Seit der Eröffnung wurden mehr als 970'000 Schiffe durch den Kanal geschleust. Die Millionengrenze wird im Oktober 2010 erreicht werden.
    Die drei Schleusen des Panamakanals, welche jeweils zwei Spuren haben, arbeiten mit Wasser-Lifts um die Schiffe 26 Meter über Meer auf die Höhe des Gatunlake anzuheben. Dieser wird durchquert und die Schiffe werden wieder auf Meereshöhe abgesenkt.
    Die Schleusen besitzen keine Pumpen. Die Schwerkraft drückt das Wasser des Gatun Sees in die Schleusen. Ca 197 Millionen Liter Wasser werden je Schleusenvorgang benötitgt. Um durch die Schleusen zu kommen wird das Schiff mit Seilen an 4-8 elektronische Lokomotiven gehängt (eine ca 50 Tonnen schwer) und vom einen Ende der Schleuse ans andere gezogen.
    Während der Bauarbeiten wurden über 152,9 Millionen Kubikmeter Material abgetragen. Wenn man dieses Material zu einer Strasse verarbeiten würde, könnte man viermal um die Erde bauen.
    Am 15. August 1914 hat die SS Ancon offiziell den Panamakanal eingeweiht. Der Rund-Um-Die-Uhr Service wurde am 12. Mai 1963 begonnen. Die Schleusen des neuen Panamakanal, welche zur Zeit gebaut wird wird 427 Meter lang und 55 breit sein. Die Alten sind 294 Meter lang und 33 Meter breit.
    Während der Einfahrt in die erste Schleuse (Miraflores) folgten wir einem Autotransporter. Dieser hatte sehr wenig Tiefgang und konnte kaum manövriert werden. Daher wurde er gleich von 4 Schleppern (grosse Boote) in Position gehalten und gesteuert. Dort konnten wir schön sehen wie er in die Schleuse fuhr, diese sich mit Wasser füllte und den Kahn anhob und dieser dann von den Lokomotiven in die nächste Stufe gezogen wurde bis er auf dem Gatun See davonsegelte.
    Wir hielten noch etwas den Verkehr auf. Als wir in der ersten Schleuse 'geparkt' hatten kam plötzlich ein Krankenwagen und ein Feuerwehrwagen angefahren. An der Seite wurde ein Steg angelehnt und ein Passagier von unserem Schiff transportiert. Gemein, da geht man auf eine Panamakanal-Kreuzfahrt und bei Panama wird man ausgeladen.

    Danach gings weiter. Die Lokomotiven zogen uns durch die Schleusen. Einweimal geriet das Schiff ins schlingern und wir stiesen am Rand an. Hatten wir ja auch nur knapp 15-25cm auf jeder Seite Platz übrig.

    Links und Rechts zog der Regenwald vorbei. Die zweite Schleuse (Pedro San Miguel) verlief ohne Zwischenfälle. Dann waren wir auf dem Gatun See. Erstmal ging es in den Windjammer um sich zu verpflegen. Dann mussten wir noch zum Crown und Anchor Desk um unsere Seapasses neu zu drucken. Da unser 'Goldmember' Status nicht auf der Karte war, erhielten wir zum Teil die Rabatte nicht. Alber war noch etwas im Internet.

    Danach setzten wir uns wieder auf unsere Balkone und genossen die Aussicht. Es war drückend heiss. Leider war die Sonne ganz verschwunden und es nieselte. Das Licht war aber trotzdem extrem grell. Regenwaldklima halt. Immer wieder kreuzten uns andere Schiffe. Nur Frachter. Einmal kam ein Misissipi Damper daher von dem aus fleissig fotografiert wurde.

    Im Gatunsee legten wir dann vor Anker. Einige Touren hätte man buchen können, wir blieben aber auf dem Schiff. Nach einer Weile ging es weiter. Nach der Durchquerung des Gatunsees kamen wir in die letzte Schleuse. Dort wurden wir wieder auf Höhe des Meeresspiegels heruntergelassen.

    Mit 2 Stunde Verspätung kamen wir dann am Cristonal Pier in Colon an. Erst assen wir unser Abendessen und ginge noch etwas an Land. Dort wurden wir von tanzenden Kindern und Musizierenden Indianern empfangen.

    Kleine Läden reihten sich aneinander. Andy und Thomas pafften eine Zigarre während Tammy und Sabrina den Läden entlang gingen. Es gab für jeden ein T-Shirt mit Panamalogo, Käppchen und ein Nummernschild für Sabrina.
    Heidi ging früher zum Schiff zurück. Agnes und Alber gingen erst kurz an Land nachdem alle schon wieder auf dem Schiff waren. Im Windjammer assen wir noch etwas kleines und tranken Cola (Alkohol wurde im Hafen nicht ausgeschenkt)

    Gegen 22:00h legte die Radiance wieder ab. Es ging am hell beleuchteten Hafen entlang raus aufs offene Meer.

    Hasta Luego Panama

    Ein paar Sprüche:
    Erich, hol dini Rägejagge damits nöd chunnt go rägne
    Spoondli (Löffeli)
    Thomas du bisch kei Schnabeltasse (Als er Sabrina für ein Foto küssen sollte)
    Gömer eis go paffe?
    De Erich eueses Humpelstilzchen
    Læs mere