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- 22 jun 2024, 20:26
- ☀️ 22 °C
- Altitud: 188 m
AustriaNiederösterreichKrems an der DonauStein an der Donau48°24’13” N 15°35’32” E
Sommersonnenwende in der Wachau
![](http://d2k8htqlk8yn1a.cloudfront.net/img/flags-png/at.png)
Jedes Jahr rund um den 21. Juni steht die Donauregion Wachau-Nibelungengau-Kremstal ganz im Zeichen der prächtigen Sonnwendfeiern und lädt zu einem farbenprächtigen Spektakel ein. Tausende treibende Lichter auf dem Donaustrom, Feuerspektakel in den Orten und eindrucksvolle Feuerwerke .
Vor mehr als 400 Jahren wurde das Abbrennen von Sonnwendfeuern in der Donauregion Niederösterreichs erstmals urkundlich registriert. Der Brauch wurde in der Wachau wie kaum anderswo gepflegt und erhalten.
Vom Sonnenkult zum stimmungsvollen Fest
Über die Wurzeln der bis heute in vielen Ländern Europas verbreiteten Sonnwendfeiern gibt es wenig gesicherte Erkenntnisse und zahllose Theorien. Ob es sich – wie von den meisten Forschern angenommen – tatsächlich um die Reste eines archaischen Sonnenkults von Kelten, Slawen und Germanen handelt, ist weder zu beweisen noch zu widerlegen. Fest steht jedenfalls, dass die Kirche im Mittelalter das Abbrennen der rituellen Feuer vehement bekämpfte. Der Brauch hielt sich jedoch recht hartnäckig, weshalb man sich im 13. Jahrhundert auf eine pragmatische Vorgangsweise verlegte. Der 24. Juni wurde zum Festtag von Johannes dem Täufer erklärt und das suspekte Treiben auf diese Weise mit einer christlichen Deutung versehen.
Die ältesten durch Quellen nachgewiesenen Sonnwendfeiern in Niederösterreich fanden 1604 in Rosenburg am Kamp und 1609 in Klosterneuburg statt. Ab dem Ende des 17. Jahrhunderts sind sie in großer Zahl für fast das ganze Land belegt. Am ausgiebigsten gefeiert wurde in der Wachau und im Nibelungengau. 1754 beendete ein generelles Verbot den Feuerzauber für rund ein Jahrhundert. Als Quelle mehrerer verheerender Brände waren die Sonnwendfeiern der Obrigkeit schon lang ein Dorn im Auge und für die Aufklärer, die zunehmend an Einfluss gewannen, als „unnötiger Aberglaube“ auch sonst ein höchst bedenkliches Ärgernis.
Erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts kamen die Feiern wieder auf und entwickelten sich zu ausgelassenen Volksfesten. Rund um die Feuerplätze wurden Gastgärten aufgestellt, Musikkapellen spielten auf, und Marktstände boten kulinarische „Johannisspezialitäten“ an: Met, Krapfen, Lebkuchen und in Teig gebackene Holunderblüten. Auch bei den traditionellen Ritualen ging man durchaus mit der Zeit: Für lodernde Flammen sorgten nun nicht mehr allein brennende Holzstöße und Pechfässer, sondern auch neumodische technische Erfindungen wie Raketen und bengalische Feuer.
Um dieselbe Zeit gelangten die Sonnwendfeiern in der Wachau durch Reiseberichte von Schriftstellern und Journalisten erstmals zu beachtlicher internationaler Bekanntheit. Besonders beeindruckt hat die zeitgenössischen Besucher dabei offenbar vor allem der vieltausendfache Glanz der Lichter, die auf winzigen Booten die Donau hinabgeschickt wurden. Wie sehr sie dabei ins poetische Schwärmen gerieten, kann entweder in den Archiven nachgelesen oder demnächst direkt vor Ort nachempfunden werden. Schön authentisch und authentisch schön
Die kleinen Boote scheinen leider dem Umweltschutz zum Opfer gefallen zu sein. Jedoch verbrachten wir einen tollen Abend bei Essen und Trinken mit Sonja und Matthias. Erst beim Campingplatz in Krems, dann vorne beim Kaffee Wellenspiel wo wir das Feuerwerk und den feuerrot über der Donau aufgehenden Mond beobachten konnten. Gegen Mitternacht kamen dann auch die grösseren Schiffe in den Hafen zurück welche auf dem Fluss das Spektakel verfolgt hatten. Gegen halb Eins fuhren wir dann mit den Rädern zurück nach Angern aufs Weingut.Leer más