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  • Dag 8

    Vernadsky Research Station

    27 maart 2023, South Atlantic Ocean ⋅ ⛅ -2 °C

    Der Hahn kräht zum Sonnenaufgang. „Good morning ladies and gentlemen, good morning! Today is march 27th. Another wonderful day in Antarctica. We are already sailing towards our first activity today. …“ dass wir die erst am Nachmittag in ca. 6 Stunden erreichen berichtet lieber noch niemand. Ist aber nicht schlimm denn so recht haben sich meine Füße doch noch nicht vom Eisbaden erholt. Das werde ich definitiv in Deutschland nicht wiederholen! (Geht dank der Erderwärmung bald auch nicht mehr)

    Unser heutiger Stop führt auf die ‚Argentinian Islands‘. Dabei ist der Name vollkommen irreführend. Westlich der Antarktischen Halbinsel auf der wir uns hier befinden haben in den 40er und 50er Jahren vor allem die Briten eine Station nach der nächsten aus dem Boden gestampft und sehr einfallsreich als BASE A B C D E F… durch dekliniert. Irgendjemand hat dann voller Erbarmen doch noch Namen vergeben. Die britische Station ‚Worbride House‘ war ganze Acht Jahre vor allem als meteorologische Station in Betrieb bevor die Engländer bereits wieder davon zogen. 1960 wurde eine Expedition unerwartet im Packeis eingefroren was die Station für einen Winter wiederbelebte. Danach verfiel sie. Übrig blieben die Räume und ihre Einrichtung wie sie heute noch erhalten ist. Die Büchsen mit Kaffee und die mit Ei-Pulver sind noch original gefüllt, vielleicht ein wenig verrostet. Auf jeden Fall sind aber noch ausreichend Konservenvorräte für den nächsten Besuch vorhanden.

    Es kam irgendwann dass die Ukraine gern eine Station in der Antarktis betreiben wollte. Die Russen wollten aber schon damals wenig kooperieren und schlussendlich haben die Briten einen ihrer alten Außenposten verkauft. Die Ukraine baute ein paar Antennen und auch ein zwei neue Häuser und betrieb fortan die Station als meteorologische Station weiter. Der Zufall will es so dass gerade diese Station in der jüngeren Vergangenheit Ruhm erlangte und die Briten wieder leer ausgingen. Die meisten Messreihen und die ‚Entdeckung‘ des Ozonloches über der Antarktis wurden von hier aus beschrieben. …da war was - ab morgen also unbedingt wieder dickeren Sonnenschutz auftragen.

    Leider dürfen wir die Station nur aus der Ferne angucken. Sie wird gerade für den Winter fest gemacht. Ein Versorgungsschiff hat neben uns geankert und wird gerade entladen. Touristen und Schlauchboote im Transportkanal stören da verständlicherweise. Immerhin gibt es aber zwei Neugierige die mit ihrem Schneemobil angesaust kommen und wissen wollen wer da gelandet ist. Sie bleiben den ganzen Winter hier. Wie wir jetzt mittlerweile wissen gibt es auch jede Menge zu entdecken. Auf der folgenden Schlauchboot Tour finden wir zumindest noch unzählige Gentoo Pinguine, ein paar Seelöwen und ein paar Schlauchboot fahrende bunt eingepackte Pinguine die gefühlt immer vor die Linse springen wenn man es überhaupt nicht mag.

    Das zweite Highlight des Tages wartet bis zum Sonnenuntergang. Wir sind angehalten das Abendbrot stark zu verkürzen oder gleich ganz weg zu lassen wenn es am Abend in den Lemaire Kanal geht. Eine Enge Durchfahrt mit steil aufragenden Felsenklippen. In einer Bucht stoßen wir auf einige Wale die sich heute sicher auch einen ruhigeren Feierabend gewünscht hätten. Doch die Neugierde siegt und treibt die Tiere links und rechts und bis auf 5 Meter an das Schiff heran. Da beherzige ich doch glatt das Essen so weit wie möglich nach hinten zu verschieben. Glücklicherweise bin ich nicht der einzige und der Küchenchef hat mit uns ein Einsehen als wir durchgefroren nach anderthalb Stunden angetappt kommen. Beinahe hätten wir es wirklich verpasst.
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