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- Day 12
- Friday, March 31, 2023
- 🌬 3 °C
- Altitude: Sea level
Südatlantik58°31’31” S 63°17’43” W
zurück in der Drake-shake

Das Leben in den letzten zwölf Tagen verläuft sehr regelmäßig wenn ich von den Landgängen absehe. Wir bekommen immer wieder Durchsagen wenn irgendwo Wale gesichtet wurden, dann rennen alle raus ans Fenster oder an die Reeling. Wenn gerade kein Landgang ansteht gibt es Vorträge von der Crew. Die reichen von Walen, über Eisberge bis zum Klimawandel in der Antarktis. Genau so ein Vortrag hat viele heute noch einmal gefesselt nachdem wir gestern eine Fischfabrik gesehen haben.
Südlich des 60. Breitengrades zählt alles eigentlich zu internationalen Gewässern unter dem Antarktisvertrag. Der schließt ja unter anderem aus dass irgend eine Nation das Land für sich beanspruchen kann. Dürfen die dann aber hier fischen?
Schnell zeigt sich dass der ganze Vertrag sehr viele Fehlstellen hat. Da hatte früher einfach noch niemand die Notwendigkeit gesehen etwas zu regulieren. Nachträglich hat man zumindest eingefügt dass der Fischfang stark reguliert wird und bis 2040 ist auch der Bergbau in der Antarktis streng untersagt. Ein Schelm wer darüber hinaus schon in die Zukunft blickt. Zurück zu den Fischern. Die unterliegen dem sogenannten CAMLAR Abkommen. Jedes Jahr werden die Fangquoten und Lizenzen zum Fischen neu vergeben. Die Quote trug unter anderem dazu bei dass die Walpopulation sich wieder sehr gut erholt hat, wale sind aber nicht alles. Und wie bestimmt sich eine Quote eigentlich? Die Wissenschaftler zählen dazu scheinbar wirklich jeden einzelnen Fisch der von einem Fangschiff in einem bestimmten Bereich des Meeres gefangen wurde. Darüber schließen sie wie viel Futter in Form von Plankton und Krill. Verfügbar ist und wie sich die Population errechnet. Zur Gegenrechnung verwenden Wissenschaftler dann eine Landspezies. Zum Beispiel untersucht man den Kot von Pinguinen nach den Inhaltsstoffen. Haben die Tiere mehr Krill gegessen sind die Fanggründe reichlich. Gab es mehr Algen, dann darf auch weniger gefangen werden.
Wissenschaft hautnah. Für mich persönlich der krönende Abschluss ist heute jedoch eine Rundfahrt um ‚Robert Island‘. Dann geht es hinaus aus den Shetland Inseln. Sofort erfassen uns Wind und Wellen. Die Drake Passage nutzt die kleine Plancius wieder als Spielball der Natur. Der Doktor kommt mit Pflaster gegen Seekrankheit kleben nicht hinterher. Und während ich mich über kommende 500 Seemeilen Wind und Wellen freue schreit für 80% sofort nach dem Essen das Bett. Dabei finde ich es noch eine ruhige See. Verglichen mit der Herfahrt erwarten uns nur 4-5m Welle. Unterdessen bekommt der Kapitän eine weltweite Warnmeldung herein. Irgendwo spanische Nordatlantikküste hat ein Frachter im Seegang viele Container verloren. Belassen wir es also beim durchschütteln. Das ist Besser als über Bord zu gehen.
Der Abend wird erneut mit einem 5-Sterne Essen eröffnet. Jeder, selbst die mit Seekrankheit die Schleppen sich hin, wenn auch nach der Vorspeise für viele Schluss ist. Anschließend werden die Sieger des laufenden Foto Wettbewerbs in den Kategorien Tierwelt, Landschaft und Comedy gekürt. Die Wahl fiel aus 78 brillanten Aufnahmen. Ein Profi hätte es nicht besser gekonnt. Herzlichen Glückwunsch! Der einzige der das verpasst ist der Doktor. Wie sich herausstellt liegt er heute selbst seekrank im Hospital.Read more