• Tolar Grande

    June 12, 2023 in Argentina ⋅ ☀️ -4 °C

    Wie der Tag aufhört so beginnt auch der Nächste. Zugegeben kann man auf 3.500m kaum besser logieren. Heizung, warm Wasser, Handtücher und Wolldecken. In der Nacht wurde es glücklicherweise mit -5 grad nicht so kalt wie ich erwartet habe. Eine der vielen Wasserflaschen haben wir beim Auto ausräumen dennoch übersehen. Ein kleiner Wasserschaden in der Wüste… Zumindest scheint hier an gerade einmal 10 Tagen im Jahr nicht durchgängig die Sonne.

    Heute ist keiner dieser zehn Tage. Nach dem Frühstückchen beladen wir wieder das Auto und ab geht es zu den sogenannten ‚Ojos del Mar’. Meeresaugen. Das sind drei tiefe Wasserpfützen bei denen nur angucken aber kein anfassen erlaubt ist. Sie sind die Heimat für einige 3,5Mrd. Jahre alte Bakterienstämme die hier jeder Verunreinigung und Dürre trotzen.

    Zurück in Tolar Grande spielen wir kurzzeitig mit in dem Schauspiel „Das Haus das verrückte macht“. Wir wollen wissen ob in der einen Lagune gerade Flamengos wohnen und wir wollen wissen wo man hier im Ort Diesel kauft. Gestern haben wir schon mal erfahren dass es keine offizielle Tankstelle hier gibt. Die Touristeninfo hat wie immer zu. Hier hilft nur fragen bis man jemanden hat der jemanden kennt, der etwas weiß. Der erste Versuch schlug fehl. Der Mann der nichts wusste fragte wiederum zwei Passanten und die vermuteten mal nichts Gutes wussten es aber auch nicht. Der Zweite den wir fragten wusste dann dass die Touristeninfo normalerweise von einer Lehrerin besetzt wird. Die wird aber gerade Unterricht haben. Also sind wir dorthin wo die ganzen Schüler rumstehen und haben uns durchgefragt. Jede etwas ältere Person könnte das schließlich sein. Und die Schüler verweißen auch immer fleißig auf einen Erwachsenen. Die erste Frau kommt uns entgegengelaufen und wink mit der Hand ab (übersetzt) „wir haben keine Unterkunft. Heute sind wir ausgebucht“ also selbes Spiel wie gestern. Das war aber gar nicht unsere Frage. Beim Benzin wusste sie immerhin dass es hier jemand gibt wo ihr Mann immer hin geht. Die zweite Frau wusste mehr. Sie beschrieb und den Mann mit dem Benzin und meinte dass die Lagune wohl ausgetrocknet sei. Für Flamengos gerade schlecht. Als wir schon von Dann zogen wurden wir zurück gerufen denn nun endlich war die eigentlich richtige Person gefunden. Die konnte uns aber auch nicht mehr bieten als wir jetzt schon wussten.
    Beim Tankwart ging das Spiel dann weiter. Haben sie Nafta? Das entspricht der weltweiten Übersetzung für Diesel. Ja, hab ich. Cool, dann bräuchten wir bitte zwanzig Liter. .. Von was denn Benzin oder Diesel? Diesel bitte. Hab ich nicht, ich hab nur Benzin. Der Tanklaster mit dem Diesel sollte heute Abend kommen. Ja, Ne! Klar! Danke.

    Anschließend überprüften wir die Route was wir alles erreichen können damit der Diesel auch noch sicher für den Rückweg reicht. Sicher ist sicher.

    Zuerst ging es zu Sanddünen. Die wachsen hier oben auf 3.500m in einer Salzpfanne nicht unbedingt prächtig. Eine schaffte es dennoch auf beachtlich hundert Meter. Belohnt werden wir mit einem herrlichen Ausblick. Von hier oben scheint es dass die Anden gar nicht so ein großes Gebirge sind wie immer alle behaupten. Flaches Land und in der Ferne ein paar wenige Berge, der rest geht nicht mal als Hügel durch. Man vergisst tatsächlich völlig dass man halt nicht auf Meereshöhe steht.
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