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- Dia 1
- quarta-feira, 8 de fevereiro de 2023
- ☀️ 29 °C
- Altitude: 481 m
ChileComodoro Arturo Merino Benítez International Airport33°24’8” S 70°47’28” W
Bittersweet Abschied

Der letze Tag auf Arbeit. Es ist verblüffend, denn der Zufall will es dass meine letzten zwei Patienten noch eine Reise und Impfstoffberatung brauchen. Zum Abschluss wünschen wir uns jeweils gute Reise. Und das war es. Die Zelte sind abgebrochen, alles ist verstaut. Das Ziel liegt einmal mehr weit weg und dennoch zum greifen nah. Immerhin sind die 13000km bis Chile weniger als ich bei der letzten großen Reise mit dem Fahrrad unterwegs war. Das ist alles relativ heutzutage.
Ein letzter Guter Rat vom Chef. „Geh nie mit Frust sondern stets mit einem Lächeln im Gesicht“ Dann bin ich wieder mein eigener Chef. Für den Moment bin ich echt glücklich darüber und ich warte was da kommt.
Die Reise verging denn auch wie im Flug. Ruhig - gespenstig ruhig, wenn ich bedenke dass von Berlin über Zürich, Sao Paulo, Buenos Aires bis nach Santiago gerade einmal Buenos Aires mit seiner Miniaturausführung eines neuen großen Hauptstadtflughafens einigermaßen lebendig erschien. Auf allen anderen standen gefühlt wirklich nur 2-3 Flugzeuge herum und der Rest war einfach mal überdimensioniert. Ja, die Zeit nach Corona kann gespenstig sein. Sie sollte uns jedoch nicht daran hindern unseren Wurzeln zu folgen und dort weiter zu machen wo vor ziemlich genau drei Jahren ohne die örtliche Panikmache aufgehört wurde.
Ich möchte weniger verharmlosen als vielmehr wieder den Focus auf das Miteinander anstatt Gegeneinander zu richten. Nur dort entstehen nämlich die Geschichten an die wir uns gegenseitig gern erinnern.
Fangen wir also mal bei Null an. Willkommen in Chile!Leia mais
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- Dia 2
- quinta-feira, 9 de fevereiro de 2023
- ☀️ 28 °C
- Altitude: 579 m
ChileParque Forestal33°26’19” S 70°38’24” W
Ground Zero

Zum üblichen Jetlag kommt dieses mal wieder der Wechsel zwischen Nord- und Südhemisphäre. Weg von -9 Grad hin zu +36 in gerade mal 27 Stunden. Ich merke das spätestens als ich den Jetlag nicht einmal ordentlich ausschlafen kann. Um sieben wieder wach und um neun aus dem Haus. Dennoch herrscht auf der Straße nicht einmal der Ansatz von Rush Hour. Gerade so finde ich den ersten Bäcker der bereits offen hat.
Auf der groben Tagesplanung steht zuerst ein Berg. Sorry ich kann nicht anders. :) Ich will mir zunächst einen Überblick verschaffen wo ich denn hier eigentlich bin. Der Cerro Santa Lucia scheint mir dafür wie geeignet. Hier stand einst schon Darwin und meinte „es ist unmöglich einen schöneren Blick über dieses Kleinod zu bekommen bekommen als hier.“ Heutzutage wird hier jeder Eintritt mit Ausweis kontrolliert und fälschlicherweise mache ich mir nicht einmal Gedanken. Als Besucher tut man mit Respekt was einem gesagt wird, nicht wahr? Später schlendere ich die Gassen durch die Stadt. Langsam erwacht um halb elf denn auch das Leben. Für unsere Verhältnisse eben hinter dem Ende der Welt.
Natürlich gibt der Reiseführer hier einiges her und ich kann bei weitem nicht alles an einem Tag erfassen. Der Plaza de Armas ist so etwas wie der Kilometer 0 in Chile. Hier ist Tag und Nacht Leben. Gruselig wird es erst da wo ich erfahre dass die Priester in der großen Kathedrale nebenan stets auf den Gebeinen ihrer Vorgänger lehren. Oder genauer auf ihren Herzen. Denn während die Herzen eines jeden Priesters hier in der Krypta liegen kann es sein dass die Gebeine irgendwo sonst in Santiago verscharrt sind. Deutlich mehr Leben gibt es da noch am großen Fischmarkt bei dem der Fisch auch bei 36 Grad im Schatten noch eine glänzende Figur macht… und in der Fußgängerzone. Nachdem Corona so langsam seinen Schrecken verliert. - Chile ist noch das einzige Land in Lateinamerika in dem es überhaupt noch Corona Regeln gibt - stehen die ersten Gruppen an Studenten in den Straßen und bieten ihre Musik als Straßenkünstler dar.
Am Abend treffe ich mich mit einem Local dessen Kontakt ich erst vor einigen Wochen herstellen konnte zum Rundgang und Abendessen. Er ist Historiker und will mich gern in die Geschichte Chiles einführen. Gleich zu Beginn jedoch nimmt er auch kein Blatt vor den Mund. Chile ist nicht mehr dass was es einmal war. Vor drei oder vier Jahren gab es Bürgerkriegsähnliche Aufstände. Massenhaft wurden Statuen vom Sockel gezogen und zerstört. Die Venezuelanische Mafia hielt im Zentrum von Santiago Einzug und die Menschen werden mehr und mehr ihrer kulturellen Wurzeln beraubt. Immer offensichtlicher steht an jeder Straßenecke Polizei, suggeriert Sicherheit und verbietet doch zugleich was im Artikel eins der Verfassung noch als unantastbar gilt.
Da wundert es nicht dass heute teils ganze Straßenzüge noch nicht wieder zurück ins Leben gefunden haben. Nur zögerlich öffnen nach vier Jahren wieder Hotels. Außerdem gleichen sie vielmehr einem Bunker. Andere Geschäfte bleiben irgendwo im Hintergrund. In den Hinterhöfen. Die eigentliche Hauptstraße hingegen erhielt den gespenstigen Beinamen ‘ground zero’ wo die Straßenkämpfe am meisten zerstört haben.Leia mais
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- Dia 3
- sexta-feira, 10 de fevereiro de 2023
- ☀️ 28 °C
- Altitude: 586 m
ChilePlaza de Armas de Santiago33°26’22” S 70°39’2” W
Sagenhafte Zeiten

Über Nacht hat der Himmel aufgeklart. Wir haben immer noch Smog. Doch anstatt 3 kann man heute bereits wieder 8 km weit schauen. Auch diese Stadt hat wie denn jede andere in Lateinamerika ihren Christo dem ich am frühen Morgen einen Besuch abstatte. Erst noch vom Pförtner freundlich weggeschickt weil der kürzeste Weg bergauf doch nicht der Fußweg sondern die Seilbahn wäre geht es über Umwege nicht etwa den eigentlichen Weg hinauf sondern die Mountainbike Downhill Piste. In Sandalen besonders sportlich, jedoch bin ich hier ja nicht nur zum Urlaub und Kondition kommt nicht von ungefähr. Am Horizont erblicke ich heute erstmals auch die Silhouette der Anden. Also, naja - eben die zwei Vorgipfel in 8km Entfernung…
Der Nachmittag ist zu heiß um draußen etwas zu unternehmen. Ich habe mich daher drinnen verabredet. Das Museum für Präkolumbianische Kunst eignet sich hervorragend um im dunklen, schattigen Verborgenen bis zu 40.000! Jahre alte Figuren, Stoffe, Silberschmuck, Keramik und vieles mehr zu bestaunen. Ohne einen Historiker an der Hand hätte ich jedoch sicher nach einer halben Stunde das Handtuch vor all den spanischen Beschreibungen geworfen und es wäre für mich eine archäologische Ausstellung wie jede andere.
Es fasziniert mich mit welchem Detailreichtum bereits gearbeitet und welche Techniken bereits angewendet wurden als die Ägypter noch nicht ein mal das mumifizieren praktiziert haben. Wer es erfunden und wer es zur Vollendung gebracht hat sind heute nur zwei Streitpunkte in der Archäologie. Ein andere könnte lauten warum die Inca ihrerseits Spielzeug auf Rädern hinterließen. Das Rad selbst jedoch niemals in der industriellen Anwendung gebrauchten? Definitiv sind die Indigenen der Anden die Meister der Stoffe. Sowohl in Farbe, Qualität, Wärmehaushalt als auch Langlebigkeit kenne ich keinen Stoff der es dem Poncho gleich tut. Natürlich nur aus feinster Alpaca Wolle. Archäologen haben indes herausgefunden dass die bemalten Keramiken keineswegs nur der der Kunst dienten. Kunst kommt von können. Und was die Stämme denn viel besser konnten als wir heute war in die Sterne gucken. Nach Vergleich hunderter Keramiken, Vasen, Amphoren etc. ist kein Muster wie das andere gehalten und vieles deutet heute darauf hin, dass die vermeintlichen Verzierungen auf die Berechnung von Sonnen- und Mondzyklen, bestimmten Tagen im Jahreskreislauf etc. hindeuten.
Mindestens genau so faszinierend ist jedoch das immaterielle Erbe dieser Völker. Wie können Kulturen vorhersagen wann genau ihr Kalender enden muss um in eine neue Era einzutreten? Wie kann heute der Dalai Lama qua Amt wissen dass er der letzte seines Amtes ist. Und was hat der Dalai Lama überhaupt in dieser Auflistung zu suchen? Die Kalender geben solche Dinge vor! Die Menschen haben sich das nicht ausgedacht sondern berechnet. Bis wir das in unserer Zeit der allwissenden Wissenschaft umfänglich beschreiben können werden noch viele Sagenhafte Momente wie dieser neugierig auf mehr machen.Leia mais
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- Dia 4
- sábado, 11 de fevereiro de 2023 11:00
- ☀️ 24 °C
- Altitude: 1.633 m
ChileCerro Manquehue33°21’3” S 70°34’55” W
Cerro Manquehue

Den einen ist ihr Hausberg heilig. Mir selbst ist vielmehr der Schlaf heilig bevor es auf einen Ausflug geht. Doch die Nacht war unruhig. Es ist Wochenende. Das heißt Verkehr bin spät in die Nacht, Feuerwehr und Krankenwagen von nebenan müssen öfter einmal ausrücken und ich selbst bin voller Vorfreude weil ich eigentlich gar nicht weiß wo es hingeht. Wenig Schlaf sind vorprogrammiert.
Ich bin verabredet auf einen Ausflug zum Manquehue, dem heiligen Berg vor den Toren Santiagos. Auf meine Frage wie das denn mit den heiligen Stätten in Chile gehandhabt wird und wieweit Nichtindigene heute überhaupt noch toleriert werden heißt es jeder Chilene trägt in seinem Blut mindestens zur Hälfte noch indigene Wurzeln und sobald ich von jemandem ebendieser Kultur eingeladen bin ist es mir ebenso gestattet den heiligen Ort zu betreten. Finde ich gut. Hab‘ also immer einen Chilenen zum Freund!
Genauer sind wir vier Freunde heute morgen. Um sieben Uhr dreißig treffen wir uns an einer U Bahn Station. Neuerdings ist das verdammt zeitig! Dann geht es über gähnend leere Straßen irgendwo in den Norden der Stadt. Von weitem sieht der Berg ziemlich mächtig aus und ich bin früh über drei Liter zu trinken dabei zu haben. Mit irgendwas muss ich ja Marschgewicht erreichen die anderen haben nicht einmal einen halbvollen daypack dabei. Der weg ist staubig und verläuft genau entlang der Südflanke steil bergauf. Ich habe bei dieser Aktion vielmehr den Eindruck wir sind eher zu spät anstatt zu früh dran. Aber ich will mich ja auch noch ein wenig eingewöhnen. Am Ende des Tages habe ich immerhin erstaunlich wenig Sonnenbrand.
Der Weg hat viele Gesichter. Wie ein Fluss mäandert er den Berg hinauf. Ständig zweigen Wege ab und vereinen sich vielleicht auch wieder. Der Eukalyptuswald am Fuß des Berges ist regelmäßig Opfer von Brandstiftung und wächst dann wieder wie Phönix aus der Asche. Später wird er abgelöst von Kakteenwald der auch gerade noch in seiner Blüte steht und oben irgendwann geht die Klettertour mit Hand und Fuß los - ohne Seil versteht sich bei der Ehre eines heiligen Berges. Wie ich hier wieder runter komme? Zum Glück habe ich heute keine Sandalen an.
Ersteinmal belohnt mich der grandiose Ausblick über Santiago. Auch mit Smog. So gut war die Sicht in den letzten Tagen noch nie! Erstmals sehe ich nun auch das Santiago in einem weiten Kessel zwischen kilometerhohen Bergen liegt. Ich habe in der Stadt z.B auch schon einige lokale Radfahrer getroffen. Und plötzlich erscheinen die mir alle Lebensmüde wenn die da irgendwo am Berg wohnen.
Zur Mittagszeit sind wir wieder zurück. Höchste Zeit bevor die Sonne doch noch erste Opfer fordert. Und ich bin äußerst dankbar dass mir diese Einladung zuteil wurde.Leia mais
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- Dia 5
- domingo, 12 de fevereiro de 2023 09:51
- 🌙 14 °C
- Altitude: 6 m
ChilePlaza México33°1’2” S 71°33’28” W
Valparaiso - die Geburtsstunde von Chile

Die Suche nach einem geeigneten Schlafplatz ist ja immer so eine Sache. Mal bekomme ich eine Empfehlung, mal halte ich mich an Reiseführer. Oder ich gehe selbst auf die Suche. In Valparaiso ist Wochenende, es war klar dass die Strände überfüllt sein würden. Es war jedoch nicht klar dass an diesem Wochenende das größte Spektakel der Stadt steigt. Ich irre von Zimmer zu Zimmer und nirgendwo gibt es auch noch ein freies Bett. Selbst im größten Hotel vor Ort die sagen man habe die Leute aus der Nachbarstadt bereits hier her geschickt weil auch dort kein Platz mehr frei ist. Keine Chance. Und das wegen ein paar Mountainbikern. (genaueres bitte auf Youtube unter „Valparaiso Redbull Mountainbike“ /„Cerro Abajo“ nachschlagen). Einer meinte schlussendlich „Viel Glück bei der Suche, hoffentlich findest du noch einen Platz unter einer sauberen Brücke“ - seine Idee war gar nicht mal schlecht und erspart mir an diesem Abend jedes ungute Gefühl. Ich nehme die nächste Metro raus aus der Stadt und finde alsbald besagte saubere Brücke und daneben ein Plätzchen für mein Zelt.
Am morgen bin ich gleich der erste auf den Beinen. Zurück in die Metro und ab an den Strand :) Der Pazifik hat mich wieder. Und nein, der Humboldt-Strom hält von Klimaerwärmung noch nicht all zu viel.
Viña del Mar kann es eigentlich mit jeder Bettenhochburg am Mittelmeer aufnehmen. Das einzige was sie in Lateinamerika besser können sind die Stets viereckigen Straßenviertel. Es ist der Ort in dem die High Society von Santiago ihr Wochenendappartement hat. Im Amphibtheater des Parks geben sich Größen aller Musikrichtungen der Welt das who is who Stelldichein. Elton John, Roling Stones, Shakira,… Wegen Umbauarbeiten zwischen den Gigs ist der Park nur leider ständig geschlossen.
Ich bin hier ja aber wegen ganz etwas anderem. Den Chile-Marathon in Viña nehme ich nur am Rande mit. Im Zieleinlauf treffe ich noch ein paar Leute die Medaillen abgeräumt haben, ein paar verschwitze Radfahrer und ein paar Kinder die als nächstes laufen. Gerade sind jedoch noch die Frauen auf der Strecke.
Die wichtigste Errungenschaft für die Region kann ich nur schwer in Worte fassen. Eroberungen, Intrigen, Geschichte die lebt und die Kunst sich immer wieder neu zu erfinden und so heute zu einem nicht enden wollenden Kunstwerk selbst zu werden. Game of Thrones bleibt immer ein Buch aber diese Seiten hier könnten als lebendige Vorlage gedient haben.
Valparaiso gibt es nicht nur einmal auf der Welt. Dieses hier ist wohl das bedeutendste von allen. Der Hafen war jener Ort an dem die Spanier zuerst in Chile an Land gingen und bis der PanamaKanal eröffnete war diese Stadt der wichtigste Zwischenstopp auf dem Weg von/ zur Magellanstraße. Mit den Spaniern setzten hier auch die ersten Geschäftsleute ihren Fuß an Land. So gleich mal die erste Lateinamerikanische Bank, die erste Post und das erste Bier hier entstanden. Wenig später kamen die Glaubenskämpfe auf und so durfte im hier im Erzkatholischen Lateinamerika in Valpo die erste Protestantische Kirche bauen und nebenan die Lutheraner gleich mit.
Durch den Panama Kanal geriet Valpo in Vergessenheit. Die Stadt lebte Jahrzehnte von der chilenischen Marine (heute immer noch Hauptquartier und Flottenstützpunkt in Zentralchile) und wegen dummer Zufälle wurde der Tourismus der Wirtschtsmotor schlechthin. Doch dafür braucht es nicht nur einen sondern zwei Stadtrundgänge.
Note: folgender Link gibt einen tollen Überblick was hier an diesem Tag normal abgeht. Nicht nachmachen! - https://m.youtube.com/watch?v=DFphM29JJq4Leia mais
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- Dia 6
- segunda-feira, 13 de fevereiro de 2023 16:49
- Altitude: 54 m
ChileInstituto y Conservatorio de Música - Pontificia Universidad Católica de Valparaíso33°2’27” S 71°37’41” W
Valparaiso - das Guernica des Südens

Leider hat Valparaiso nicht nur schöne Seiten sondern auch eine dunkle Vergangenheit. Was als Militärübung getarnt war nahm als Militärputsch 1973 seinen Lauf. Ehrlicherweise muss ich jedoch sagen - hätte es den nicht gegeben wäre die Künstlerszene in Valpo nie groß geworden. Die Stadt liegt ohnehin direkt auf dem Erdbebengürtel entlang der Pazifikküste. Kunst müsste sich alle paar Jahrzehnte ohnehin neu erfinden.
In Deutschland ist es ja auch üblich. Je näher man an Berlins Zentrum gerät desto mehr nehmen Graffiti und Schmierereien zu. Vandalismus ist die Folge. Graffiti ist in Chile illegal aber zugleich der leichteste Weg sich politisch auszudrücken. Als Hausherr macht es jedoch keinen Spaß alle zwei Tage seine Hauswand neu zu streichen. Was man sich also im großen Stil noch bis heute einfallen lässt ist die Künstler zu engagieren und ein Wandbild ans Haus zu malen. Aus gegenseitigem Respekt untereinander wird dieses in der Regel nicht angetastet. Aus Hauswänden wurden ganze Straßenzüge, ganze Straßenviertel (Valparaiso hat nur 500.000Einwohner aber 46 Stadtteile!) bis letztlich die ganze Stadt heute davon profitiert.
Steht noch der Vergleich zu Guernica aus. Dass die Chilenische Luftwaffe aktiv wurde gab es nur zwei Mal in der Geschichte. Einmal um in den 1930er Jahren einen Aufstand der Minenarbeiter im Norden zu unterdrücken und einmal um 1973 ihren eigenen Präsidentenpalast in Schutt und Asche zu legen. In Valparaiso hat dazu alles begonnen. 5 Uhr morgens Kam die Marine von einer vorgetäuschten Übung wieder und und putschte zuerst ihr eigens Hauptquartier, Zeitung, Radio, Gouvernement in Valparaiso ohne dass der Präsident Allende davon überhaupt Kenntnis nehmen konnte. An diesem Tag hielt Allende seine letzte Rede vor dem Volk. Pinochet war sein Freund und hat ihn doch hintergangen. Seit dem Beginn des wohl schwärzesten Kapitels in Chile haben auch die Graffitti in Valpo ihr besondere Bedeutung gegen die Macht des einzelnen und den Frieden der Gemeinschaft.Leia mais
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- Dia 7
- terça-feira, 14 de fevereiro de 2023 13:52
- Altitude: 30 m
ChileLa Serena29°54’31” S 71°15’11” W
Die Jungfrau Maria hat eine Standleitung

Mit dem Nachtbus fahre ich nach La Serena. Die nächsten Tage sind gespickt voller Highlights jedoch müßig. Der Bus spuckt mich früh halb sechs wieder aus. Das ist zu früh für Sightseeing in der Stadt! Ab an den Strand und ein Nickerchen nachholen auch wenn das 4km Fußmarsch extra sind.
Mein Rucksack ist eindeutig zu schwer und zurück in Santiago werde ich wohl ein Päckchen gen Heimat packen oder es hört endlich auf mit diesen unerträglichen 42 Grad und mehr!
Irgendwann nach um zehn öffnet das örtliche Museum für Frühgeschichte. Aus Santiago bin ich jetzt ja bestens gebildet. Was es hier jedoch extra gibt ist eine von den vier bekannten Moais außerhalb Rapa Nui. Das wird von Chile verwaltet selbst wenn es näher an Australien liegt. Und noch sind das hier Originale ebenso wie in London oder Paris worauf man besonders stolz ist - Nur ohne die ganzen Besucher. Und es ist gefühlt das einzige Haus an diesem Morgen mit Klimaanlage und öffentlicher Toilette!
Noch schnell über den Markt und dann hinein ins Hinterland. In Vicuña habe ich eine überaus freundliche Gastmutter. Mein Versuch von Spanisch leidet doch sehr unter dem stetigem Wechsel zwischen Deutsch, Englisch und eben diesen Spanischen Dörfern. Aber ich mache Fortschritte. Ich kann noch ein bisschen Siesta machen und dann wird der Abend erträglich. Der Cerro de la virgin ist sowas wie der Hausberg mit einem Kreuzweg, einer kleinen Marienkapelle und einer riesigen Antenne inmitten der staubigen Halbwüste im Norden Chiles.
Von hier an verläuft die ‚Ruta de las Estrellas‘ bis hinauf in die immer noch ferne Atacamawüste. Doch diesen Abstecher hebe ich mir für später auf.
Heute muss ich eigentlich nur einen Schritt vor die Stadt gehen - Ok, zwei Kilometer aber das ist ein Katzensprung wenn ich bedenke wie unendlich groß Chile gen Norden noch ist. - Quasi vor der Haustür wartet Huan. Er ist Hobby-Astrologe. Heute Abend hat er zwei Veranstaltungen zum Sterne gucken angesetzt. Bei der zweiten sind wir gerade einmal 5 Leute.
In einer Kuppel lauschen wir dem selbstgebauten Radioteleskop von nebenan und lernen die Unterschiede zwischen den Tönen für bestimmte Elemente, Sterne, Planeten und ferne Galaxien. Voll gespickt mit wissen geht es nachher in eine Art Freilichttheater mit einem 14Zoll-Teleskop. Nach wenigen Minuten hat sich das Auge bereits ideal an angepasst und die Sterne wirken zum greifen nah. Es ist komisch. Die Sterne wirken sogar viel näher mit bloßem Auge als im Teleskop. Dafür sind sie um Welten schärfer abgebildet. Und ja, es sind unzählig viele, viele, Millionen!
Sofort schwelge ich wieder in den guten alten Zeiten als ich mir unterm Sternenzelt eine Sandbank mit den Krokodilen geteilt habe. Das ist aber eine andere Geschichte. Von den Planeten gehen wir über zu den Sternen, zu den Meteoriten bis hin zu fernen Galaxien.
Wer kann schon mit bloßem Auge behaupten die drei Sterne von Alpha Centauri auseinander zu halten, mit bloßem Auge die Magellansche Wolke zu sehen und selbst lichtschwache Galaxien in 30 Millionen Lichtjahren Entfernung können wir heute Abend nachspüren. Da wir so wenige sind können wir so viele Punkte ansteuern und Huan ist voller Eifer in seinem Element dass die Nacht denn auch bis früh um drei andauert.
Morgen wird es glaube ich wieder eine ausgiebige Siesta geben.Leia mais
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- Dia 8
- quarta-feira, 15 de fevereiro de 2023 16:01
- ☀️ 20 °C
- Altitude: 1.130 m
ChileRío Cochiguas30°5’42” S 70°29’44” W
Mit Weinbrand bis zum Nobelpreis

Der Zufall der Geschichte will es so dass die Ruta de las Estrellas aus Sicht der Wissenschaft keine Sternstunden hervorgebracht hat, jedoch Südamerikas ersten Nobelpreisträger.
Ein kleines Dorf, kaum mehr als 100 Einwohner beherbergte einst die Dorfschule für die Umgebung. Ihre Lehrerin Gabriela Mistral wird heute stets streng wiedergegeben. Sie unterrichtete die Kinder und verbrachte einen Großteil ihres Lebens mit Briefe schreiben.
Dieses Dorf, Montegrande, liegt abgeschieden zwischen hohen Bergen. Ein jeder der hier groß wird hat später irgendwie mit der Landwirtschaft zu tun. Die Astronomie kam erst viel später. Ich weiß gar nicht wo sie hier das ganze Wasser aus dem Berg holen doch es ist genug für den Weinanbau. Und weil an irgendeinem Ende dann doch Wasser gespart werden muss wird der Wein vor dem Transport zum Weinbrand veredelt. Wegen dem ‚Pisco’ haben die Verantwortlichen gleich ein ganzes Dorf umbenannt. Hier entstehen z.B auch so edle Tropfen wie der Mistral.
Und zwischen all dem Weinbrand und den Schriften von Gabriela kam eines Tages ein Anruf aus Stockholm. Gabriela Mistral war keineswegs nur eine strenge Lehrerin. Sie war viel unterwegs, sie hinterfragte ihre Umwelt tiefgründig. Sie unterstütze es vielseitig zu sein auch wenn ihr eigenes Leben vielleicht oft eintönig erschien. Mit dem Nobelpreis wurde sie 1945 über Nacht zur Nationalheldin. 12 Jahre später starb sie bei irgend einem Aufstand in Peru. Ihr Mausoleum zieren bis heute unzählige Festakte in stolzer Erinnerung an ihr Wirken.
Was bleibt ist einmal mehr nach den Sternen zu greifen. „Denn das gute liegt so nah. Lerne nur das Glück ergreifen, denn das Glück ist immer da.“ Ich wette Goethe hätte seinerzeit auch einen Nobelpreis für Literatur erhalten. Genug Wein(brand) stand ihm jedenfalls genau so zur Verfügung.Leia mais
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- Dia 10
- sexta-feira, 17 de fevereiro de 2023 15:10
- ☀️ 20 °C
- Altitude: 1.373 m
ChileCerro El Abanico33°30’1” S 70°29’6” W
Los Heroes de Chile

Verrückt, jetzt bin ich schon wieder zehn Tage unterwegs. *Gähn* - und zuletzt war ich ziemlich schlaflos unterwegs. Mittags gab es immer mal 1-2 Stunden Siesta, die Nächte waren hingegen kurz. Lange Gespräche mit anderen Reisenden, feierwütige Mitmenschen die völlig trunken nachts ins Zimmer kommen und schnarchen wie ein Weltmeister. Kurz, das Leben im Hostel wird nie langweilig. Man tauscht sich aus, man schmiedet Pläne für die nächsten ein oder zwei Wochen.In diesem Kauderwelsch der Sprachen lernt man ohnehin nie aus.
Recht regelmäßig kommt noch hinzu dass die Feuerwehr ausrückt. Die haben gleich nebenan ihr Depot. Allgemein spielt die Feuerwehr hier eine sehr bedeutende Rolle in Chile. Nicht erst seit den verheerenden Waldbränden vor zwei Wochen die es sogar bos in die deutschen Nachrichten geschafft haben. Die Feuerwehrleute sind die Helden der Stunde in Chile. Seit jeher ist das in Chile jedoch kein Beruf sondern ein freiwilliges Ehrenamt. Geld vom Staat gibt es keines. Für Material und die Fahrzeuge betreibt jedes Depot eine Art Crowdfunding mit den umliegenden Betrieben. Die Ausbildung, die Zeit das alles bekommt hier kein Feuerwehrmann bezahlt. Das finanzieren die alles aus Spenden oder dem Erlös wenn sie auf der Straße Lotterielose verkaufen. Wann immer ihr also einen Feuerwehrmann hier rumsitzen seht der Lose verkauft - kauft eins! Es geht nicht ums gewinnen, sondern um deren großartige Unterstützung. Ich habe es selbst schon erlebt wie dringend nötig sie die haben. Ich habe gerade Siesta gemacht bis das alte Schulhaus von Gabriela Mistral wieder öffnete. Ru d um den Plaza und auf dem Spielplatz gab es mächtig Trubel um die Mittagszeit. Als plötzlich hinter mor ein Feuerwehr auto hielt und zwei Leute in aller Seelenruhe eine Leiter vom Dach holten. Hier durfte es heute nicht um Leben und Tod gehen. Es dauerte nicht lang dass sich herum eine Menschentraube bildete. Die zwei versuchten in einen Baum hoch zu klettern. Von unten sah man nicht was sie eigentlich wollten. Ich merkte schnell dass sie nicht wirklich weiter kamen. So schleppten sie erst noch ein Seil an und noch eine Wasserspritze wie sie gut und gerne vor hundert Jahren eingesetzt wurde. Es half nichts also wurde telefoniert und es kam noch ein Wagen. Das war sowas wie die Einsatzleitung die entschied, es brauche noch einen dritten wagen. Mit dem kam dann ein Maschinist der die große Wasserpumpe bedienen konnte. Sie spritzten wild in den Baum hinein und waren einfach nicht zufrieden. Dann rollten sie noch mehr Schläuche aus und spritzen noch mehr Wasser. Bis jetzt wusste ich immer noch nicht was eigentlich der Grund war dass hier mittlerweile 3 Fahrzeuge und 6 Leute im Einsatz waren. Nirgends hatte es gebrannt.
Plötzlich waren sie zufrieden und die Leute klatschen wie nach einem Konzert. Sie zeigten auf das naheliegende Dach von dem nun unverhofft, Pitsch nass und fluchtartig eine Katze das weite suchte. So ein Aufwand weil eine Katze nicht freiwillig wieder vom Baum kommen will. Ich glaube ich hätte einen Hund hoch geschickt. Das Problem wäre schneller gelöst aber auch ohne das Schauspiel gewesen.
Darauf gibt es ein Ständchen!Leia mais
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- Dia 13
- segunda-feira, 20 de fevereiro de 2023
- ☀️ 19 °C
- Altitude: 20 m
ChilePunta Pichilemu34°23’42” S 72°1’30” W
Pichilemu - der Weg bis zur perfekten We

Wenn ich früh aufstehe denke och immer, warum eigentlich so hektisch in vier Wochen das ganze Land sehen wollen. Bis jetzt drängelt mich nichts der Erste in Patagonian zu sein. Ja, es geht in den Süden aber 5 Std. Busfahrt am Tag müssen reichen. Und es geht erstmals durch chilenische Anbaugebiete für Wein, Äpfel, Gemüse. Das Agrarland südlich von Santiagos ist die Export-Kornkammer Chiles. Und die ersten dichten Kiefernwälder grüßen mich. Endlich wieder grün! Am Ende dieser fünf Stunden lande ich erneut an der Pazifikküste. Vom Wasser bläst ein kalter Wind herüber und der Sonnenuntergang verhüllt sich im Dunst des Meeres.
Natürlich habe ich wieder mal nichts organisiert und werde inmitten einer geselligen Kleinstadt ausgespuckt. Hier sind nur die Hauptstraßen asphaltiert. Der Rest ist schwarzer Sand. Es herrscht ein wunderbare Landidylle! Die Menschen sind viel auf der Straße und am Strand. Zu Hause wäre es schließlich nicht halb so schön.
Unweit vom Busbahnhof finde ich meine Unterkunft. Wenn andere vom Haus am See träumen - hier steht das Pendant, das Haus am Meer! Lagerfeuer wegen allabendlichem Stromausfall, Swimmingpool, Hängematte und beim Essen unweigerlich der Blick hinaus aufs Meer - alles inklusive. Zudem leben in dem Hostel gerade mehr Angestellte und Putzhilfen als Gäste. Und schnell stellt sich heraus dass über die hälfte davon deutsch spricht. Wir sind eben die Abenteuernation Nummer 1.
Pichilemu ist eigentlich bekannt für seine Wellen. Viele Strandabschnitte sind so groß dass man sie lieber mit dem Pferd abreitet anstatt zu Fuß zu gehen. Mal im Trab, mal im Galopp, besonders im morgendlichen Dunst ist das ein schönes Schauspiel. Derweil sagen sich Stelzenläufer, Möwe und das ganze andere Vogelparadies in der naheliegenden Lagune einen fröhlichen Guten Morgen. Ich merke gar nicht wie die Zeit vergeht und schwups, habe ich mir gegen Mittag wieder mal trotz Nebel einen steifen Sonnenbrand eingefangen.
Trotzdem soll es heute noch hinaus zur Surfschule gehen. Nachdem ich am Vorabend schon einmal „Eisbaden“ bei immerhin nur noch 14 Grad Wasser ausprobiert habe und zwei Stunden brauchte bis ich wieder warm wurde ist es jetzt eine Frage der Abhärtung gleich wieder in die Fluten zu springen. Erstmals habe ich mich vorab zu einem Termin verabredet und es kam natürlich irgend was dazwischen. Und wenn ich die Surfschule einfach nicht wieder finde. Rein ins Unterzeug, rein in den Neoprenanzug - haha: doppelt hält wärmer - und ab in die Fluten. Zwei Kanadier aus Lunenburg habe ich am morgen in ein Gespräch übers Surfen verwickelt. Sie treffe ich jetzt auch wieder. Doch sie können mir noch so viele gute Tipps geben. Erstmal muss och auf dem wackeligen Ding stehen und stehen bleiben. Nach ein paar Versuchen schubst mich der Surflehrer nur noch an, der Rest klappt schon ganz gut so lange ich denn auf dem Brett nur knien bleibe. Aber es macht einen großen Spaß. Ihr glaubt gar nicht mit welcher Kraft selbst eine kleine welle von 50cm von hinten drückt und mit welcher Geschwindigkeit sie das Surfbrett nach vorne schiebt. Mit der perfekten Welle komme ich so schon gut auf meine 50-80m weit auf dem Surfbrett. Würde ich jetzt noch eine Woche weiter üben könnte ich gut mit den Kanadiern mithalten. Sie erzählten mit von ihrem ersten Mal in Venezuela. Irgendjemandem ein Brett abgekauft, ohne Schule in die Wellen und gleich beim ersten Versuch erstmal zerlegt…Lehrgeld eben.
Der zweite Abend verheißt dagegen einen traumhaften Sonnenuntergang mit karibischem Flair. Also laufe ich am Strand bis zum Punta de Lobos. Das ist ein Pelikanfelsen am Ende einer Landzunge dahinter öffnet sich der Pazifik bis rüber nach Neuseeland. Auf dem Weg angelt sich ein Fischer am Strand gerade sein Abendbrot. Es gibt Krabben. Was sie außerdem gut können ist der Congrio (Aal) und Lachs zubereiten, je nach Region.
Ich lasse den Blick in die Ferne schweifen und versacke regelrecht. Der Tag war anstrengend doch den Abstecher ist es wert.Leia mais
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- Dia 16
- quinta-feira, 23 de fevereiro de 2023 08:50
- ☀️ 12 °C
- Altitude: 981 m
ChileLaguna Quililo38°41’35” S 71°36’55” W
Melipeuco - auf dem harten Weg bis zum V

Die nächsten Provinzen sind wieder müßig. Selbst für 100km kann ich schon mal 3 Stunden im Bus zubringen. Und doch nehme ich es wie alle anderen mit stoischer Gelassenheit. Es ist erstaunlich dass wir in Deutschland stöhnen wenn etwas länger als zwei Stunden Autofahrt bedeutet. Wie schon gesagt unter 5-10 Stunden geht hier gar nichts! Vielleicht ist fliegen später mal eine Alternative. Jetzt nicht wirklich. Ich nutze die Zeit zum Spanisch lernen, doch der Buss ist zum lernen für mich noch nicht der geeignet Ort.
Aus den Feldern wird Wald. Hier war es auch wo vor ein paar Wochen ganze Landstriche brannten und die Winde vom Meer sie stets neu anfachten. Zugleich wandelt sich das Land von verdorrtem Gelb des Spätsommers zu immer noch grünen Wiesen. Ab und zu spaziert eine Kuh. Die Region macht ihrem Namen alle Ehre - Biobio Region.
Am nächsten Tag nochmal zwei Stunden Bus fahren und dann geht die Verzweiflung erst gänzlich los. Es ist schon wieder Mittag. Kurz vor Siesta. Ein alter Herr kommt auf mich zu will mir sein Taxi zum Nationalpark anbieten. Ich sage erstmal dankend Nein bei den Preisen. Er erzählt mir aber auch dass ich das Tagesticket für die Nationalparks in Chile nur noch online kaufen kann. Ich habe eine böse Vorahnung! Mit dem Mäusekino auf dem Smartphone stehe ich sowieso auf Kriegsfuß. Also kämpfe ich mich durch die Seite. Währenddessen kommen zwei Chilenen die in den Park wollen und fragen mich ob wir uns die Kosten der Fahrt teilen wollen. Liebend gern, jedoch kämpfe ich gerade mit dem Ticketkauf und gebe nach einer halben Stunde auf. Die zwei müssen ohne mich ziehen. Ich laufe zur Touristeninfo, die helfen mir dann so gut sie können und nach 2 Stunden habe ich für morgen ein Tagesticket. Jipie!! Merke - es braucht zwei volle Tage zwischen den Orten zu reisen und halbwegs das fortkommen zu sichern. Die Quote ist echt noch verbesserungsfähig. Und - Nationalparks in Chile haben nur von 8-14Uhr Ticketkontrolle, nachher kann man für diesen Tag auch keine mehr kaufen. Obˋs ohne dann auch geht wollte ich nun am ersten Tag auch nicht versuchen. Was also tun?
Kaffee und Kuchen sind ja immer eine gute Idee. Leider stehen die Preise in Chile den deutschen Preisen in nichts nach. Cappuccino und ein Stück Blaubeertorte = 7,50€… Für den nächsten Tag habe ich mir als plan B ein Fahrrad besorgt. Damit kann ich umgehen.
Es dauert nicht lange dann kommen die ersten Lava Felder zu gesicht und ich bin einmal mehr froh dass es nicht mein eigenes Rad ist dass auf den unbefestigten Pisten ziemlich hart geprüft wird.
Mittlerweile sengt die Sonne alles was ihr unter die Linse kommt. Jedoch Schatten suche ich hier vergebens. Der ist am gegenüberliegenden Hang, oben auf dem Berg. Aber Lava ist erbarmungslos. Laut Karte gibt es einen Abstecher zur grünen Lagune. Als ich dort ankomme stelle ich jedoch fest, die ist grün, weil sie bereits umgekippt ist. Und dass nicht erst gestern. Bestimmt schon zu über zwei Dritteln vom Sommer ausgetrocknet kann man den Seeboden als mehr oder minder sandige Piste nutzen. Tote Baumstämme schauen aus dem Wasser und die vertrockneten Algen modern vor sich hin. Da lebt definitiv selbst in der Lavawüste nebenan mehr. Aber es ist schön anzuschauen! Und kaum zu glauben was für ein Kontrast dazu die anschließende blaue Lagune darstellt. Gleiches Lavafeld, nur zwei Kilometer weiter.
Und all das gibt es nur wegen dem Vulkan Llaima. Was diesen und die umliegenden Lagunen für Araukanien so besonders macht erfahrt ihr das nächste Mal.Leia mais
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- Dia 16
- quinta-feira, 23 de fevereiro de 2023 18:49
- ☀️ 21 °C
- Altitude: 1.655 m
ChileMelipeuco38°37’6” S 71°35’53” W
Die Sierra Nevada des Südens

Ich finde Vulkane sind etwas besonderes weil in unseren Breite aktive Vulkane eher selten sind. Hier in den Anden ist das ein bisschen anders. Das witzige ist jedoch einen aktiven Vulkan erkennt man hier im Sommer immer an seiner Schneehaube. Da kann rings herum jeder Gletscher im Sommer abgeschmolzen sein. Vulkane haben ihre weiße Haube und wenn man Glück hat raucht es oben ein wenig. Wie im Bilderbuch.
Nun wette ich hat sich irgend ein Spanier an zu Hause erinnert gefühlt als er gerade den Gebirgszug gegenüber dem Vulkan Llaima in Sierra Nevada taufte. Denn die paar Restgletscher machen dem Namen leider keine Ehre mehr. Trotzdem kann und möchte ich diesen Abstecher jedem wärmstens empfehlen. Zum einen wegen dem Blick auf den Vulkan. Und dann hats hier ja noch diese unbeschreiblichen Araukarienwälder. Schauen aus wie aus der Steinzeit, sind sogar noch älter und neben Bambus und Hibiskus scheinbar die einzige Baumart die Flächendeckend auch auf Vulkangestein wächst. Die Bäume selbst stammen aus der Zeit der Dinosaurier und können mit bis zu 1200 Jahren selbst regelrecht zu Sauriern werden.
Wer jetzt wissen will warum es das nur hier gibt? Daran sind wiederum die Vulkane schuld oder genauer die Gebirgsbildung der Anden. Dadurch wurden die Wälder in Patagonien durch die patagonische Trockensteppe in Argentinien und die Atacamawüste im Norden Chiles regelrecht isoliert und konnten nicht in Austausch mit anderen Landesteilen Südamerikas treten. Schaut euch das an, solange das noch so ist!
Für mich jedenfalls haben sich die 7 Stunden Anfahrt mit dem Rad vollends gelohnt. Naja, dafür muss ich abends um sieben mit dem Sonnenuntergang aber noch den Heimweg antreten. 4 Stunden im Finstern unterm Sternenzelt querfeldein über Lavaschotterpisten.
Was tut man nicht alles wenn man Flusen im Kopf hat. Dem Sternenhimmel sei Dank kann ich aber selbst jetzt dem Ganzes etwas wunderbares abgewinnen.Leia mais
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- Dia 18
- sábado, 25 de fevereiro de 2023
- ☁️ 12 °C
- Altitude: 1.410 m
ChileRefugio Villarrica39°23’29” S 71°57’38” W
Tanz um den Vulkan

Hier sitze ich nun, ausgespuckt von Uber, an einem Platz an dem ich eigentlich gar nicht sein wollte. Ich wollte zum Eingang vom Wanderweg. Stattdessen lande ich am Parkeingang. Der Fahrer traut soch mit seinem Vehicel nicht höher den Schotterweg hinauf. Oder er will einfach nur schnell wieder in die Stadt. Wäre nicht das erste Mal. Keine Ahnung. Jedenfalls beschert mir das zusätzliche 6 km Fußmarsch mit jeder Menge Schaulustiger, denn an Anhalten denkt hier niemand in seinem Pickup solange ich wohl auf den Beinen stehe und nicht so aussehe als bräuchte man Hilfe. Ich muss unbedingt an meiner Pantomime arbeiten.
Der weg endet an einem Skigebiet. Die Leute wollen mir gerne was gutes tun und schließen sogar die Hintertür auf. Vor der habe ich es mir zum Picknick bequem gemacht. Sie fragen mich ein letztes Mal ob ich ne Notfallnummer und Handy dabei habe, dann will sich mir keiner mehr in den Weg stellen. Außer vielleicht, der Weg selber! Ab hier noch 73km, über 3000 Höhenmeter, keine Einkehr. Wenn das mal kein Einstand ist zum Tanz um den Vulkan.
Ich bin frohen Mutes, der Weg ist gut markiert und wenn es durch Lavafelder geht ist er gar von großen Steinbrocken gesäumt. Das laufen durch die Lavafelder ist jedoch anstrengend. Wenn ich in der Stunde 2-3 km schaffe ist das viel. Wo meine Kondition hin ist weiß ich in dem Moment leider auch nicht.
Es dauert keine zwei Stunden und mir kommt wirklich sehr unverhofft ein Wanderer entgegen. Immerhin bin ich nicht der einzige mit Flusen im Kopf. Aber der Mann ist sehr Wortkarg. Auf ein „Hallo, wie gehts?“ folgt ein Lächeln und sonst nichts. Immerhin weiß ich dass ab und zu einer vorbei schaut wenn mir doch einmal etwas ernsthaftes passiert.
Der Weg zieht sich, alle Stunde setze ich den Rucksack ab und mache eine Verschnaufpause. Wirklich vorwärts komme ich auf der Karte jedoch nicht. Und dabei ist heute noch ein angenehmer Wolkenverhangener Tag. Wie soll das erst werden wenn ab morgen wieder die Sonne brennt?
Irgendwann tragen mich nur noch die Füße doch der Kopf will nicht mehr. Ich suche mir einen Schlafplatz. Da hätten wir kleine Lagunen, jedoch sind die umgekippt. Ein paar Waldzeltplätze, jedoch mit Wildschweinen in der Nähe ist mir das auch nichts. Bleibt dann nur noch oben über einem Fluss zu Zelten wenn es eigentlich schon Nacht ist. Mein Lager habe ich heute mit nur 1,5 Stunden Verspätung erreicht. Die ein oder andere Verspätung wegen Fotostop ist es aber ja bekanntlich wert.Leia mais
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- Dia 19
- domingo, 26 de fevereiro de 2023
- ☀️ 18 °C
- Altitude: 1.653 m
ChilePucon39°30’19” S 71°45’27” W
Tanz um den Vulkan (2)

Scheinbar kann ich hier wunderbar mitschreiben wieviele Tage ich auf der Traverse unterwegs bin. Den ersten Tag treffe ich einen Menschen, den zweiten gleich zwei hintereinander - und dann niemanden mehr bis ich die erste Teilstrecke erfolgreich gemeistert habe. Wohlgemerkt dieser Weg gilt als stark frequentiert im Sommer. Leider hat sich gestern auch schon angekündigt dass meine Füße nicht schneller laufen möchten und dass das Wetter wieder besser wird. Keine Wolken und Sonnenschein bedeutet auf nem Lavafeld Gluthitze mit ganz wenig Wasser. Hätten Vulkane nicht ab und zu ein Gletscherrinnsal, wenn auch sehr versandet dann wären es hier in Patagonien die trockensten Landstriche überhaupt. Während die Sonne brennt suche ich mir nun meinen Weg über das Lavafeld, Schatten gibts keinen wenn ich ihn nicht selbst herstelle, ab und zu gibt es Trinkpausen. Ansonsten bin ich zu sehr mit mir beschäftigt den Weg nicht zu verlieren und natürlich mit der grandiosen Landschaft.
Über Nacht hatte es leichten Bodenfrost gegeben und so hatte ich zum Mittag die grandiose Idee mir aus meinem Zelt ein Sonnensegel zu bauen. Siesta! Mehr kann ich bei der sengenden Sonne eh nicht tun.
Am Nachmittag windet sich der Weg durch endlose Steppe und fällt dann jäh in s Tal hinab, morgen muss ich das alles wieder hoch. Ne denkste, heute muss och auch noch mal 250m hoch. Warum man die Straße nicht durchs Tal gebaut hat weiß wahrscheinlich niemand. Dafür haben sie ein Kunstwerk an den Wegesrand gestellt damit es nicht langweilig wird. Ich glaube langweilig wird mir auch sonst nicht. Der ganze Wald um mich herum ist ein riesiger Regenwald. Und wenn die Straße gerade mal wieder fort gespült wird ist es leichter die Schlaglöcher wieder mit Baumstämmen zu füllen anstatt mit Schotter.Leia mais
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- Dia 20
- segunda-feira, 27 de fevereiro de 2023
- ☀️ 25 °C
- Altitude: 1.862 m
ChileLaguna de Los Patos39°31’33” S 71°44’37” W
Volcán Quetropillán

Kurz vorab. Die Quote ging heute nicht auf. Ich habe mehr Menschen getroffen als gedacht. Zwei Bergsteiger hatten zum Beispiel mit der Besteigung des Quetrupillán ganz andere Ziele. Und wieder zwei anderen weiß ich nicht mal ob sie an dem Tag ihr Zelt überhaupt ab und wo anders wieder aufgebaut haben. Die sahen nicht so aus als würden sie die Morgenstunden nutzen.
Dabei sind die doch ach so wichtig. Meinen Lagerplatz verlasse ich eigentlich nur ungern. Ein vollständig eingerichtetes Camp mit Bungalows, Feuerstelle, Zeltplatz fließend Wasser - nur geisterhaft sowas von verlassen dass dort in dieser Saison noch nicht einmal der Gärtner vorbei geschaut hat. ( viel späer erfahre ich dass das seit dem letzten Vulkanausbruch 2015 schon so ist. Die Baufirma ging damals pleite und ein anderer hat sich auch wegen Corona bis heute nicht gefunden)
Die heutige Tour wird jedoch wohl der anstrengendste Tag auf der ganzen Traverse. Gleich zu Beginn geht es 700m steil bergauf durch feuchte Nebelwälder, Araukarien bis hin zu Mondlandschaften. Dass will ich nicht erst angehen wenn die Sonne im Zenit steht. Ich treffe auf zwei Französinnen die mit deutlich leichterem Gepäck unterwegs sind und aus dem reden gar nicht mehr raus kommen. Dass ich zuvor gegen den Wind einen Bussard oder Geier einsam auf einem Stein gesehen habe oder die unzähligen Salamander, das werden die so gar nicht mitbekommen.
Doch die Sonne brennt, unerbärmlich. Regelmäßig schleppe ich zur Vorsicht bis zu 2,5l Wasser mit mir herum. Zuviel wie ich am Ende weiß, aber es war selten so Schweißtreibend dass ich alle 300m den Rucksack kurz absetzen möchte oder zumindest kurz stehen bleiben muss.
Nach dem Mittag lasse ich den allerletzten Wald hinter mir und steuere geradewegs auf den Vulkan zu. Die Asche glüht und wie aus dem Nichts hat sich vermutlich aus einer Spalte ein wunderschöner Wasserfall gebildet. Das sind Oasen! Überall blüht es und ringsherum Lava, soweit das Auge reicht. Dann geht es wieder Bergauf. Bis 2 Km vor dem Ziel wollen die 1300 Höhenmeter heute kein Ende nehmen.
Nach 10 Stunden sehe ich zum Glück dann schon die zweite Oase. Die blaue Lagune und das Ufer an dem ich heute Nacht zelten möchte. Doch an Schlafen ist zuerst gar nicht zu denken. Ich kann noch so erschöpft sein. Es geht nicht ins Bett ohne Sonnenuntergang! Und was ich hier oben natürlich gar nicht auf dem Schirm hatte. Sandfliegen! Hunderttausende fliegen zwischen den 10 Büschen die hier kärglich wachsen und die Fledermäuse laben sich daran. Ohne Mückenschutz ist und bleibt es schwer einzuschlafen. Zum Glück habe ich mich zuvor ordentlich ausgepowert.Leia mais
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- Dia 21
- terça-feira, 28 de fevereiro de 2023
- ☀️ 20 °C
- Altitude: 1.464 m
ChileCurarrehue39°34’24” S 71°38’16” W
Zu Fuß durch die Südamerikansche Schweiz

Ausschlafen in meinem Zelt am See! Herrlich. Nach dem Frühstück lasse ich die schöne Landschaft und die Geselligkeit wieder hinter mir. Wilkommen zurück auf dem Mond. Der Weg führt durch etlich Lavafelder die heute früh zum Glück noch nicht wieder so glühen. An der Laguna Blanca geht ein ordentlicher Wind. Regelmäßig treibt der in der Ferne Sandwolken und aufgepeitschte Nebel über die Lagune. Der Wind pfeift so stark dass er sogar meine Kamera vom Stativ haut. Für eine „laguna Blanca“ ist das jedoch die dreckigste Lagune die ich in Chile soweit gefunden habe. Merke, auf dem Mond willst du weder schwimmen, noch das Wasser trinken. Wahrscheinlich fliegt deswegen auch schon lange niemand mehr dorthin.
Lange zeit begleitet mich ein ausgetrockneter Fluss und ich stelle mir vor wie es ist wenn im Frühjahr hier überall Schneefelder liegen und die Flüsse Wasser führen. Zu aller Überraschung stehe ich am Ende des Flusses plötzlich auf einem Kraterrand. Auf der anderen Seite ist die Mondlandschaft plötzlich zu Ende.
Grün, die Karte verweißt mich darauf dass ich ab hier in Argentinien unterwegs bin. Da sollte ich doch noch gar nicht hin? Aber es tut gut bei einer Rast ins Grüne zu schauen. Dann aber schnell wieder nach Chile!
Ich laufe über einen Pass und das üppige vor mir frei liegende Tal deuted in keinster Weise an dass es hier überhaupt Vulkane gibt. Der Stein ist gefaltet, nirgendwo mehr Lava, sumpfige Graslandschaften bis auf 1700m Höhe. Was ich hier am allerwenigsten erwartet habe waren mitten im Nationalpark eine Horde Kühe neugierig und frei umherlaufend. Vielleicht werden die ja als Ersatz für Elefanten eingesetzt um die Landschaft vom Unterholz frei zu halten. Es zeigt sich aber dass Nationalparks in Chile tatsächlich nur dort entstanden sind wo Landwirtschaft egal in welcher Weise auf unbestimmte Zeit scheinbar undenkbar schien.
Und noch etwas gehört zum klassischen Fernwandern dazu. Kein Fernwanderweg ohne dass ich mich nicht mindestens einmal verlaufe. Irgendwann habe ich den Weg verloren. Ich laufe trotz Kompass und Karte erst zwei Mal im Kreis bis ich weiß wo ich überhaupt aus dem Unterholz wieder heraus muss. Und als wäre das nicht genug, die nächste Lagune schon in Sicht, kommt jetzt noch eine Flussdurchquerung ohne Matsch, Steine oder gar ne Brücke. Es ist doch gut das ich noch meine wasserfesten Sandalen dabei habe. Somit gehts dann halt barfuß in Sandalen quer durch den Urwald weiter bis die Schuhe wieder trocken sind. Warum auch nicht. Der weitere Abstieg ist von staubigen Pusten geprägt. Nichts erinnert mehr an die Vulkane vor wenigen Stunden. Und zum Tagesende hört lustigerweise alles auf wie es vor vier Tagen begonnen hat. Vitamine! Ich hatte zu beginn schon mal ein ganzes Brombeerfeld für mich allein, dann lange lange nichts und jetzt wieder. Das ist doch mal jede Entbehrung wert bevor es am nächsten Morgen zum Bus und zurück nach Pucón geht.Leia mais
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- Dia 24
- sexta-feira, 3 de março de 2023
- ⛅ 22 °C
- Altitude: 14 m
ChileValdivia39°48’47” S 73°14’54” W
Valdivia - der Kampf um das Monopol

Eine beschaulich kleine Studentenstadt an der Pazifikküste. Versteckt in ein, zwei Fjorden - wer hätte da gedacht dass es seit jeher Machtkämpfe um die Vorherrschaft gibt?
Ich befinde mich hier im Land der Mapuche. Die besiedeln von BioBio-Region bis nach Patagonien eigentlich alles. Mit den spanischen Invasoren wurde hier in der Fjordlandschaft ein Handelsstützpunkt errichtet. Und es dauerte nicht lang dass die Mapuche unzufrieden waren, ihn überrannten und zerstörten. Für mehr als 50 Jahre verfiel alles und war unbewohnt sich selbst überlassen bevor die Spanier einen zweiten Versuch wagten. Diesmal wurde die Verteidigung des Seeweges gleich mit vier Festungen gesichert obwohl Piraten in dieser Region bis heute eher fraglich sind. Die Mapuche haben auch nie wieder Aufstand gewagt. Denn neben den Spaniern kamen eine Reihe deutscher Kolonialisten und die brachten das Bier mit.
Heute ist Valdivia eine junge Studentenstadt. Mit dem Ruf nach mehr Entscheidungsfreiheit und mehr Unabhängigkeit von Puerto Montt wurde neben der Region Los Lagos hier noch die Region Los Rios einberufen.
Neben ein paar kleineren Sachen die es hier zu organisieren gilt gehe ich auf einem ersten Stadtrundgang zum Fischmarkt. Hier gibt es leckere Ceviche (frischer roher Fisch mit Gemüse und ganz viel Zwiebel in der Schale auf die Hand) der Fang vom Morgen umfasst viele Muscheln, ein wenig Seelachs und viel Tintenfisch. Die Fischer bereiten den Fang vollumfänglich vor, nehmen ihn aus und filetieren ihn vor den Augen der Kundschaft. Der Verwurf wird hier zum Paradies für Seelöwen. Die kämpfen gleich hinter den Ständen um die besten Plätze. Da hindert auch ein mehrer Meter hohes Gitter nicht wenn der Fisch ruft. Wer sich satt gefressen hat der schwimmt dann auf die Sonnenterasse und aalt sich. Aber Fisch ist definitiv interessanter an diesem Nachmittag.
Am nächsten Tag mache ich einen Ausflug entlang der Fjorde von Valdivia. Mit dem Bus geht es durch unzählige Sumpflandschaften. Der Ort Niebla macht seinem Namen alle Ehre und so setze ich kurzerhand mit der Fähre über nach Corral. Das Boot gerade groß genug für 20 Leute schaukelt zwischen den Wellen als hätten wir hohe See da heißt es gut festhalten. Zudem pfeift vom Meer ein starker, kalter Wind und treibt die Nebelschwaden über die Insel. Als käme man aus dem Nebel am anderen Ende in eine neue Welt scheint am anderen Ufer tatsächlich unverblümt die Sonne als wäre nichts gewesen.
Das Fort bildet einen Verbund aus vier Festungen die hier um die Fjordmündung mit mehr als 80 Kanonen feuern konnten. Und obwohl es weder zu Zeiten der Spanier noch später in Chile je zum Einsatz kam wurde es selbst zu Pinochet-Zeiten in Gefechtsbereitschaft gehalten. Erst dann wurde es ein Museum das langsam in sich verfällt. Als ich hörte dass man hier in Corall kostenlos Fahrräder ausleihen konnte war ich natürlich der letzte der dabei nein sagen würde. Mit dem Rad ist man halt doch effizienter unterwegs. Der Weg führt mich vorbei an hunderten kleiner Fischerboote die auf ihren Kapitän warten und seelenruhig dahin schaukeln bis zu einer zweiten Festung und weiter bis auf einen Aussichtspunkt über die Region. Erst am späten Nachmittag lichtet sich der Nebel über Niebla das ja nur einen Kilometer entfernt liegt. Für mich ist es bis dahin schon ziemlich schweißtreibend. Ich bin froh dass die Sonne nicht mehr so hoch steht südlich vom Wendekreis. Mit der Fähre gehts zurück und der Bus wirft mich nachher an einer riesigen Brauerei raus.
Hier gründete Armin Kunstmann aus Deutschland eine der zwei größten Brauereien in Chile und führt sie als Familienunternehmen seit über dreißig Jahren zum Ruhm. Sagen wir mal die Führung war interessant und das Bier schmeckt sehr experimentell. Deutsches Reinheitsgebot hin oder her. Der Größenmaßstab ist jedoch schon sehr beeindruckend. Mit Elektrobussen geht es quer über das Gelände. Seit einigen Jahren versucht man auch seinen eigenen Hopfen zu züchten. Bislang ist die Ausbeute jedoch zu gering und die Pflanzen wachsen wegen des Seeklimas viel zu langsam bis der Südsommer vorüber ist. Im Museum steht ein VW Bulli der zum Bierfest hier regelmäßig den Karren mit den Fässern ziehtund, das finden einige sicher besonders attraktiv, ein Lastenfahrrad mit eigenem Zapfhahn.
Es ist Freitag Abend. Die Zeit in der scheinbar alles was trinken kann ganz schnell in die Kneipe muss. Der Busfahrer auch. Und so ist es mir schon öfter vorgekommen dass wie heute Abend die ganzen SUV und Pickups auf ser Straße vom Jäger zum gejagten werden. Natürlich lasse ich mir das selbst auch nicht zwei mal sagen. Hier gibt es so viele Bars und Kneipen die im Keller ihr eigenes Bier brauen dass probieren zur Pflicht wird. Auch wenn ich gerade erst eine Brauereiverkostung hinter mir habe. Morgen früh muss es ja vielleicht nicht ganz so zeitig losgehen…Leia mais
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- Dia 26
- domingo, 5 de março de 2023 14:05
- ☀️ 20 °C
- Altitude: 2.219 m
ChileCerro Cauye40°35’35” S 72°7’8” W
Der Vulkan Puyehue -Asche auf sein Haupt

Wenn der frühe Morgen erstmal mit Brombeeren losgeht ist nicht nur der Tag gerettet, es verspricht hier in Chile auch immer ein besonders schönes Abenteuer.
Schon gestern die Anreise. Mit derm Fernbus nach Osorno, mit dem Lokalen Bus nach Entre Lagos. Und dann? Ja nix - heute ist Samstag. Bis Montag fährt erstmal kein Bus dorthin wo ich hin will. Nachdem ich zwei völlig überteuerte Empanadas mit Schaffleisch zum Mittag hatte heißt es Rucksack an die Straße und Daumen raus. Voll Erschrecken hält gleich das dritte Auto an. Ups, was frag ich den jetzt eigentlich auf Spanisch? Wir werden uns einig dass er mich wenigstens einige Kilometer mitnehmen kann. Nach immerhin zehn Kilometern stehe ich wieder an der nächsten Kreuzung. Diesmal dauert es keine drei Autos sondern gefühlt zweihundert. Gerade der LKW in den ich keine Hoffnung mehr gesetzt habe, denn die LKWs haben oft mittlerweile sehr strikte Vorgaben keine Tramper mitzunehmen, der hält an. Und er nimmt mich sogar die ganzen fehlenden 30 km noch aufm Bock mit. Er liebt das fahren von Puerto Montt bis Sao Paulo, also quasi der halbe Kontinent. Sein Bruder lebt in Spanien, den müssen wir gleich mal anrufen und in die Kamera winken - eh guck mal ich nen Deutschen aufgesammelt… - mir soll es recht sein.
Ausgespuckt werde ich in El Caulle. Das ist eine Estanzia inmitten des artenreichsten Regenwaldes der gemäßigten Breiten. Meine Artenkunde ist gar nicht gut genug um hier alles aufzuzählen. Aber wer hier nicht bis zur völligen Dunkelheit wach bleibt und horcht ist selbst schuld. Am nächsten Morgen das gleiche. Dadurch bin ich recht spät dran, doch wie gesagt, erstmal Brombeeren und Vitamine. Dann geht es im Laufschritt mal eben 1000 Höhenmeter durch den Regenwald bergan. Wenn schon nicht vom Himmel regnet es doch wenigstens von meiner Stirn. Jetzt weiß ich warum diese Tour eigentlich auf zwei Tage aufzuteilen sei. Doch so viel Zeit will ich mir nicht nehmen. Zumindest nicht für nen Vulkan. Den bekomme ich ab einer kleinen Hütte zu Gesicht wo gerade eine Gruppe Wanderer emsig beschäftigt ist ihre Zelte zu packen. Die waren heute früh oben auf dem Vulkan und müssen gestern bei dieser Aussicht bereits einen herrlichen Sonnenuntergang genossen haben.
Spätestens ab hier weiß ich jedoch auch warum Bergsteiger Vulkane so überhaupt nicht mögen. Große Haufen Dreck, Schutt und Asche auf denen es immer zwei Schritte Vor und einen zurück oder direkt zurück auf Anfang geht. Zwei Stunden geht das so. Dann bin ich überwältigt von einem bunten Krater. Die Asche fällt in der Mitte gerade zusammen da die Magmakammer darunter nach dem letzten Ausbruch erkaltet und damit geschrumpft ist. Erstmals ist es gut dass ich noch eine Jacke eingepackt habe. Der Wind hier oben pfeift doch sehr beständig. Dem trotzt gerade noch ein einsamer Vogel der hofft von meinem Lunch etwas abzubekommen. Dann kommt der allseits beschriebene Nebel und es wird kalt auf der Spitze. Die 800Hm bis zur Hütte zurück sind daher auch schnellstens in gerade einmal einer Stunde bewältigt. Den Lava-Schotter am Vulkan geht es eher auf Sohlen surfend hinab. An Laufen ist nicht zu denken. Ich hätte mir genau so gut ein Brett in der Hütte mitnehmen können um die Schuhe zu schonen. Allein die Schlepperei war es mir nicht wert und ich wäre sicher nicht mehr so heile wie jetzt.
Es ist beeindruckend wie langwierig die Renaturierung hier am Vulkan ist. Während ein paar hundert Höhenmeter unter mir alles üppig wächst, der Regenwald völlig intakt schein und ein Durchkommen ohne den einen Weg schier unmöglich wäre sind hier oben selbst Acht Jahre nach dem letzten Vulkanausbruch gerade einmal Gräser gewachsen. Überall stehen noch die abgestorbenen Baumstämme. Aber es wächst einfach nichts nach.
Damit ich den Regenwald noch bei Tageslicht passiere und den Weg wiederfinde muss ich mich sputen. Im Tal dann wieder Brombeeren, was sonst und zum Schluss erneut ein herrliches Abendkonzert in der Welt der Tiere. Ich vergesse glatt dass ich zwei Stunden bis in die Dunkelheit auf der Bank gesessen habe und lausche.Leia mais
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- Dia 28
- terça-feira, 7 de março de 2023
- ⛅ 19 °C
- Altitude: 20 m
ChileCochamo41°42’20” S 72°8’18” W
Tagua Tagua

Mein erster Eindruck von Puerto Montt? Gut dass ich derzeit in Puerto Varras wohne und hier nur für einen Tagesausflug durchfahre. Morgen habe ich das Chaos dann wohl live. Die Stadt erstickt in ihrem Verkehrschaos. Für mich geht es indes heute erstmals auf die Carretera Austral. Das ist diese Landstraße von der jeder schwärmt wenn es gen Süden geht. Sind wir mal ehrlich, es ist eine Landstraße….Links und rechts mal eine Farm, Kühe, ganz viel Nebelwald und - immer noch Stau von der großen Stadt nebenan. Es ist nicht nur Chiles längste Landstraße, es ist wohl auch die langsamste von allen Nebenwegen. Es ist jedoch auch die einzige Straße die in das nördliche Patagonien hinein führt das sonst für für Reisende und erst recht für die Einheimischen eher einer Terra Incognita gleicht.
Später geht es erstmals auf eine Fähre und dann biegt die Tour ab. ES geht ins gebirgige Hinterland. Das ist gut so, denn so lassen wir den heutigen Nebel auf Exkursion hinter uns. Über eine Stunde schüttelt der Micro (Kleinbus) so ordentlich auf der Schotterstraße durch. Rechts von mir hoch aufragende Berge und ein Vulkan. Links von mir auf über 50km der Fjord, Wasser und Lachsfarmen. Ich könnte gut und gerne auch in Norwegen sein. Doch ich bin in Puelo. Ein kleines Dorf am Rande der Zivilisation und es geht noch weiter zu einem Außenposten. Von dort geht ein Feldweg rüber nach Argentinien. Zuerst muss mann jedoch mehrere Fähren über den Lago Tagua Tagua und die anschließenden Flüsse nehmen. Und das ist heute das Ziel. Auf mich warten Wasserfälle die aus den Wolken zu kommen scheinen. Es warten glasklares smaragdgrünes Wasser im Rio Puelo und es wartet eine Familie die hier Bootstouren auf den See hinaus anbietet.
Der See selbst ist kaum breiter als ein Kilometer und schneidet sich über 8 km lang durch eine Schlucht zwischen den umliegenden Bergen.
Es ist Chiles jüngstes Naturschutzgebiet das die Universität von Santiago hier ins Leben gerufen hat und nun zu konservieren versucht. Als die ersten Siedler in den 80er Jahren hier ankamen gab es riesige Brandrodungen von denen sich die Hänge bis heute noch nicht wieder erholt haben. Sicher, sie sind grün, doch der Wald wächst nur spärlich.
Ich fühle mich irgendwo zwischen einer einsamen Bergidylle mit Regenwald und See und andererseits dem karibischen Flair des Wassers.
Der Tag war ja eigentlich gar nicht eingeplant jedoch empfinde ich ich habe alles richtig gemacht. So kann es weiter gehen.Leia mais
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- Dia 29
- quarta-feira, 8 de março de 2023
- ☁️ 17 °C
- Altitude: 105 m
ChilePuerto Montt41°27’51” S 72°57’0” W
Puerto Montt auf den zweiten Blick

Der Bus hat mich heute erst zum Mittag ausgespuckt da es am Morgen noch einige Besorgungen zu erledigen galt. Puerto Varas ist zum Schlendern, Bummeln und Shoppen nun mal einfach die schönere Stadt.
Nun gebe ich Puerto Montt noch eine Chance. Ich will ohnehin weiter gen Süden. Und ich möchte unbedingt noch einmal Fähre fahren… Das älteste Haus am Platz ist die alte Kathedrale. Sie ist irgendwann vor 180 Jahren ganz aus Zypressenholz erbaut worden. Und typisch Südamerika, sind der Eingang und alles was man als Besucher davon anfassen könnte mit Wellblech verbarrikadiert. Die Schönheit in dieser Stadt zu finden ist zwecklos. Nebenan steht schmucklos in bröckelndem Weiß das Regierungsgebäude der Provinz los Lagos. Drei Hochäuser und der Rest der Stadt verteilt sich auf Favelas. Hm - Sightseeing ist schnell beendet.
Auf Empfehlung stiefle ich durch die Gassen weg vom Zentrum einen kleinen Berg hinauf. Durch den Regen der Vortage haben sich überall Bäche gebildet und dort wo öfter Wasser fließt wächst schon Moos auf den Betongehwegen. Schwups da sauert es nicht lang und ich liege pitschnass im Regenwasser. Ausgerutscht. Mit dem großen Rucksack auf dem Rücken und einem kleinen Beutel der mich nach vorn zum Glück polstert liege ich da und das Wasser läuft schön unter mir durch mich hindurch. Juhu. Noch ein Grund diese Stadt schnell hinter mir zu lassen. Zum Glück geht das trocknen heute schneller wenn es nicht von oben noch regnet. Ich komme zu einer schäbigen Markthalle. Von außen wenig einladend gibt es einige Obststände, ein paar Fischstände deren Fang auch nicht immer fangfrisch ausschaut und am Schluss noch 4 oder 5 kleine Minirestaurants von denen das Puerto Frito meine Empfehlung war. Also gehe ich hin und bin überrascht wie sauber und moderat es dort aussieht. Allein wegen der Aussicht über die Stadt entscheide ich mich dazu hier zu bleiben Mittag zu essen. Es gibt Seeaal „Congrio“ mit Kartoffeln und Radieschen. Die Kellner geben sich um zwei noch redlich Mühe die Tische so schnell wie möglich für die nächsten Gäste wieder her zu richten. Der Koch leistet echt gute Arbeit und die Aussicht ist famos!
Dann geht es zurück in die Stadt und an den Hafen. Ich möchte ja gerne nochmal Fähre fahren. Also habe ich mich dazu entschlossen heute Nachmittag auf mein eigenes kleines Kreuzfahrtschiff einzuchecken. ( überall sind die Rescue-Zonen hier mit mit einem großen gelben R wie Robert in einem Runden Kreis markiert - als hätten sie es gewusst - wie für mich gemacht) ich bin auch nicht der einzige. Mit mir kommen noch 113 andere an diesem Mittwoch Nachmittag. Gemeinsam geht es hinein in die einzigartigen Patagonischen Fjorde. Dort wo man ohne Schiff gar nicht hin kommt. Wo es Dörfer gibt in denen gerade mal ein Laufsteg existiert jedoch keine Straße, geschweige denn ein Fußweg. Leider werden wir an einigen Orten nur vorbei fahren anstatt anzuhalten.
Um vier ist Check-in und um Sechs ist Boarding. Dann passiert lange lange nichts. Dann Abendessen und es passiert wider lange Zeit nichts. Das Organisationstalent der Chilenen ist wahrlich nicht das Beste.
Am Abend gibt es ein Captains Meeting und Safety Advise. Der Kapitän bereitet uns seelisch moralisch schon einmal darauf vor dass es mehrere Tage kein Internet geben wird und an Bord auch kein Wifi existiert. Außerdem kann es gut passieren dass die Leute mit Schaukeln anfangen, am zweiten Tag dann seekrank sind und mindestens noch einen dritten Tag an Bord verbringen sollten um wieder gesund zu werden. Ich lasse mich also überraschen und begebe mich auf eine einzigartige Reise.Leia mais
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- Dia 30
- quinta-feira, 9 de março de 2023
- 🌧 13 °C
- Altitude: Nível do mar
Südsee43°4’34” S 73°1’7” W
Schiff Ahoi!

Irgend ein tiefes inneres Gefühl reißt mich aus dem Schlaf. Etwas ist anders. Die Motoren dröhnen und die Schraube donnert durchs Wasser. Gegen zwei Uhr Nachts hat die Esperanza in Puerto Montt abgelegt. 11.000t pflügen mit 13 Knoten durch das Wasser. Schiff und Cargo. Wir Passagiere inbegriffen. Ich will wieder einschlafen jedoch macht es mir die laute Schiffslüftung in der Kabine nicht einfach. Selbst Ohrstöpsel helfen nicht. Am nächsten Morgen habe ich den Salat und bin zum ersten Mal seit vier Wochen launisch wenn der Wecker klingelt. Zudem habe ich mir von der kalten Luft auch noch den Rücken verspannt.
Kaum bin ich draußen und die Sonne geht zwischen den Wolken auf ist bis auf die Verspannung schnell alles vergessen. Durch den Golf von Puerto Montt geht es hinaus in den Golf von Chiloe. Gleich nach dem Frühstück ist so etwas wie Passagierbriefing wo wir einiges über das Schiff erfahren und über den heutigen Tag auf See. Das Wetter spielt noch recht launisch denn es regnet. Was wäre Patagonien auch ohne Wolken. Laut Fahrplan bietet sich eigentlich der ganze Tag zum Walbeobachten an. Nebenbei schwimmen noch etliche Robben und unzählige Seemöven auf dem Wasser. Wie aus dem Nichts taucht aller zwei Stunden sogar mal ein Frachtschiff vom Horizont auf.
Nachdem bis zum Mittag kein Wal in Sicht war geht es zur Siesta. Schlaf nachholen. Und natürlich erfahre ich hinterher von der ersten Walsichtung an diesem Donnerstag. Also dann doch Winterjacke an, ein zweites Paar Socken damit ich in Sandalen keine kalten Füße bekomme und raus an Deck. Mit der Zeit kommt immer wieder die Sonne hervor. Wir fahren vor dem Wind und merken gar nicht wie die Wellen mit 1-2 Meter vor dem Bug prallen. Nur den Schiffen die uns entgegen kommen sieht man an wie stark sie zu kämpfen haben.
Am Nachmittag gibt es an Deck ein Barbecue dass wegen eines Regenschauers jedoch nur halb so viel Spaß macht. Doch als die Sonne länger scheint trocknet das Deck schnell ab und auf dem Boden wird es regelrecht warm so dass außer mir immerhin noch zwei andere in Flipflops und Sandalen umher laufen. Andere haben hingegen heute noch großes vor und haben ein 40cm Tele-Objektiv ausgepackt für die Besten Schnappschüsse des Tages. Und Ja, zumindest hier lohnt sich die Schlepperei. Mehr noch als auf Safari durch Afrika. Bis zum Abend bekommen wir noch vier Wale zu Gesicht. Oder zumindest ihre Fontäne. Zwei Australier sind regelrecht enttäuscht. „In Australien bei uns an der Küste um Sydney die Wale spielen regelrecht und springen immer aus dem Wasser.“ Leider haben sie uns heute den Gefallen nicht getan.
Trotzdem glaubt ihr gar nicht wie schnell die Zeit an Bord vergeht. Es gab Frühstück, Mittag und Abendbrot. Was die Chilenische Küche hergibt. Sehr kulinarisch ist sie leider nicht. Aber die Köche geben sich alle Mühe mit Gewürzen auch die letzte Bohne aufzupeppeln. Dazu Algen, Kürbispüree, Tomaten, Zwiebeln und selbstverständlich Fleisch. Getränke, Tee, Kaffee, Saft sind auch all inklusive doch ist so manchem auch schon schlecht geworden wenn er zu viel Getrunken hat und das Wasser oder der Kaffee sich dann im Magen aufschaukeln.
Für morgen hat der Kapitän wohl 3-4m Seegang angekündigt. Wir sollen doch bitte alles was wir nicht brauchen gut verstauen oder wegschließen. Für Seeleute sei das schönes Wetter, jedoch wisse er nicht wie wir darauf reagierten. Das ganze geht übrigens früh um drei schon los. Von daher geht es nach dem herrlichen Sonnenuntergang nur noch über dieses Meeting schnurstracks in die KajüteLeia mais
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- Dia 32
- sábado, 11 de março de 2023 02:30
- 🌧 14 °C
- Altitude: Nível do mar
Südsee46°31’10” S 75°39’16” W
Auf hoher See

Erneut wache ich in der Nacht kurz auf. Es rumpelt am Rumpf. Die Wände der Kabine knirschen in den Wogen der hohen See. Juhee! Endlich bekomme ich auch einmal dieses raue Patagonien zu Gesicht. Mal schauen wie lange es mir gefällt…
Flink ziehe ich mich an und gehe als einer der Ersten mit an Deck. Wie im betrunkenen Zustand geht es stolpernd durch den Gang. Auwei, heute muss ich mich gut festhalten. Einmal an Deck ist das alles gar nicht so schlimm. Das Schiff biegt sich zum Teil sehr tief auf seiner eigenen Längsachse aber wenn ich nach vorne an den Horizont schaue bekomme ich das gar nicht mit. Dort vorne an Deck gleicht es eher einer Achterbahnfahrt. Im Auf und Ab der Wellen fühlt man sich regelmäßig schwerelos und es kribbelt im Bauch bevor es wieder bergab geht und das Wasser zu beiden Seiten des Schiffes rumpelt spritzt und schäumt.
Ein paar andere Gäste haben gleich am Morgen eine Delphinschule entdeckt. Doch als der Kapitän bemerkt wie sich alle auf einer Seite horten und zum Teil nicht einmal mehr am Geländer festhalten lässt er dass Vorderdeck zur Sicherheit räumen und verbietet vorerst den Aufenthalt an Deck. Erst finden wir das gar nicht schlimm denn es regnet heute sowieso recht ergiebig. Immer wieder erspäht jemand die Fontäne eines Wals oder gar seinen Rücken. Und so vergeht Stunde um Stunde. Es schaukelt beständig. Immer wieder mal kommt eine größere Welle vorbei und schaukelt am Schiff so sehr dass in der Cafeteria sogar der Kühlschrank fast umfällt und drinnen jetzt alles bunt gewürfelt umher liegt. Zum Mittag haben wir das gleiche Spiel mit den Tabletts auf denen das Essen serviert wird. Durch das Geschaukel rutschen sie auf den Tischen nur so umher und werden auch an der Tischkante nicht wirklich gestoppt. Viel eher befördert manche Tischkante zum Flug der Extraklasse quer durch den Speisesaal. Und trotz dass dem einen seine Hose jetzt voll Saft ist und der andere mit Messer und Gabel jetzt lieber aus dem Schoß isst weil er den Teller dort leichter balancieren kann kommen wir aus dem Lachen nicht heraus als einmal alles nach links schießt, so schnell kannst du gar nicht reagieren während der eigene Stuhl auch schon Anstalten zu rutschen macht. Das aufwischen dauert eine Weile und das Mittagessen fiel heute demnach etwas kürzer aus. Aber hey, dass ist nun mal so auf Hoher See und für die Seeleute sind die 3-4m Welle ja noch eine ruhige See.
Der Nachmittag verläuft im Nebel und das Geschaukel lässt erst wieder Nach als wir in den nächsten Fjord einfahren. Zur Aufmunterung der Meute lädt der Kapitän zum Captains Dinner auf die Brücke. Im Gänsemarsch folgen ihm gut 30 Leute immer auf der gelben Linie entlang. Ich habe ja schon im Cockpit eines Boing-Jumbos gesessen jedoch auf einer großen Schiffsbrücke stand ich auch noch nie. Wir werden kurz eingeführt und durften uns zu meiner Überraschung nachher frei bewegen. Auf dem Steuerpult gibt es alles drei Mal. Kompass, Joysticks (ja, das Steuerrad gehört der Vergangenheit an) jeweils ein Steuerpult für links und rechts. In der Mitte das große Steuerpult dann noch mit einem Autopiloten. Zwei Radarscanner, ein Echolot ein Schalpult für die Pumpen, eines für die Motoren und noch eins für den Strom und die Ventilatoren an Bord, ach und eins noch für Notfälle, Sicherheit und Emergency. Das ist alles schnell erklärt. Gefahren wird selbst der Autopilot nach Seekarten auf Papier. Die sind nach wie vor verlässlicher als die Elektronik. Die Fjorde hier sind zwar vielleicht 2 km breit oder einen jedoch bis zu 1200m tief! 8-10mal so tief wie in Norwegen! Gefunkt wird übrigens kaum noch. Man schreibt sich heute Textnachrichten über AID.Leia mais
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- Dia 32
- sábado, 11 de março de 2023 13:00
- 🌧 11 °C
- Altitude: Nível do mar
Südsee47°46’15” S 74°45’7” W
Erdgeschichte über Patagonien

Den ganzen Nachmittag habe ich mich schon gefragt warum zwei junge Leute hier an Bord nichts Besseres zu tun haben als ihr Laptop mit Eingaben zu füttern. Sie haben nicht links und nicht rechts geschaut und eigentlich den schönen Seetag verpasst. Am Abend lüftet sich jedoch auch dieses Geheimnis noch. Der Ticketpreis ist schließlich all inklusive. Dadurch sind auf dieser Fahrt zwei Professoren der Geologie und Hydromorphologie mit je einem Studenten an Bord und kundschaften entlang der Route interessante Plätze aus die sich für spätere Forschungsprojekte eignen könnten und welche Antrag man dazu bei der Regierung für die Gelder stellen müsste. Navimag fragte die Vier zum Mittag ob sie heute Abend nicht einen Vortrag über die Geologie in den Fjorden von Chile halten wollten. Gesagt getan und dazu am Schluss noch eine Umfrage programmiert so dass Navimag und Universität eine WinWin Situation haben. Über die Erdzeitalter, die Plattentektonik, die Physik und das Eigenleben eines Gletschers geht es bis zu den Tiefen der Fjorde von denen einige hier im Schnitt 700-900m tief sind. An der tiefsten Stelle sogar 1180m lt Seekarte. Wie ist das alles entstanden? Und ist es Plattentektonik oder Vulkanismus? Interessante Fragen kommen auch aus dem Publikum und doch heißt die Antwort oft: „Wir vermuten jedoch wir wissen es nicht.“ Wenig verwunderlich wenn die zwei erzählen dass sie unter anderem deswegen hier sind. Man hat hier ja auch Pleiosaurus Knochen gefunden. Es ist regelrecht eine 300x 1200km große Spielwiese auf der sich weltweit jedoch nur ca. 10-15 Wissenschaftler und die Chilenische Armada tummeln. Selbst nach Jahrzehnten steht man eigentlich am Anfang und jedes Paper, jeder Beitrag wird hoch gelobt. Freilich erhalten die Forscher viele Gelder aber oft fehlt es an der Technik ein Projekt zu erforschen und schlicht an Kapazität von Forschenden. Viele Phänomene der Forschung befinden sich zudem unter Wasser. So haben wir heute unbewusst den sogenannten Triple Point passiert an dem die Kontinentalplatte, die Nazca Platte und die Antarktische Platte aufeinander treffen. Man weiß z.B. auch nicht warum geologische Gräben zwischen den nördlichen und dem südlichen Patagonien bis zu 900m tiefe Seen sind während neben an ein Vulkan steht denn dass die Kontinentalplatte sich hier noch einmal aufgespalten hätte und im halben Prozess dann aufhört gilt als unwahrscheinlich. Warum die Fjorde so tief sind, selbst wenn früher der Wasserspiegel niedriger lag kann noch nicht ausgiebig erklärt werden. Immerhin wurde vor gerade einmal sechs Wochen die Arbeit zur Geologie in einem Abschnitt veröffentlicht die nun bestätigt dass vor allem die Inseln im nördlichen Patagonien alle vulkanischem Ursprungs sind und eine Verlängerung der chilenischen Küstenkordillere darstellen. Wir dürfen also gespannt sein. Wann immer jemand über die Erdgeschichte Patagoniens hier etwas neues hört darf er gerne einen Kommentar setzen.Leia mais
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- Dia 33
- domingo, 12 de março de 2023
- Altitude: 23 m
ChileAngostura Inglesa48°58’59” S 74°25’26” W
The english narrow

Die Gespräche führen bis in die Nacht. Wenig Schlaf und Augenringe vorprogrammiert. Denn in dieser Nacht ist auch der einzige Stop an dem das Schiff ankert. Es hält ja auch kaum einer für möglich dass am Ende des Fjords mit seinem übermäßig tiefen Wasser eine Sandbank lauert und zum Abschluss eine Enge passage die nur bei Tag durchfahren werden darf. Das Boot hat 23m Breite, die Fahrrinne 40m und wir müssen noch ein Kurve um eine Insel herumfahren. Eine enge Geschichte für die man vorsichtshalber abseits jeglicher Zivilisation eine Marienstatue auf die Insel im Kanal gebaut hat. Bis auf zwei Schiffen hat sie bislang allen Schiffen den Weg geleitet. Eines ist auf Grund gefahren weil man die Sandbank früher noch nicht kannte. Und das zweite ist gesunken weil es irgendwo aneckte während es mit Zucker aus Brasilien überladen war und zu viel Tiefgang hatte. Merke: Zuviel Zucker ist ungesund.
Heute liegt eines der Schiffe immer noch als Mahnmal auf der Sandbank. Mit der Zeit und mit dem Salzwasser wurde daraus ein regelrechtes Geisterschiff.
Nach weiteren zwei Stunden gelangen wir nach Puerto Eden. Ein Ort, einhundert Einwohner in etwa 36 Häusern, davon 10-15 Schüler in einer Grundschule. Die Häuser verbindet ein Laufweg. Eine Straße existiert nicht. Schiffe sind die einzige Verbindung. Einige Leute an Deck freuen sich denn es ist seit zwei Tagen das erste Mobilfunksignal auf der Route. Und für die nächsten 30 Stunden bleibt es auch das einzige Lebenszeichen nach außen.
Durch enge Kanäle geht der Weg wieder vorbei an unzähligen Möwen, Robben und auch wieder einer Delphinschule. Eine Fähre kommt uns entgegen mit einem kurzen Hupen. Natürlich muss der Kapitän Stärke zeigen und hupt gleich vier Mal. In den engen Fjords hallt ein langes Echo.
Die Luft klart auf und wie für das Wochenende vorhergesagt gibt es den ganzen Nachmittag Sonnenschein. Was wollen wir denn mehr? Gestern noch auf hoher See war es egal ob die Sonne Scheint oder Wolken den Himmel verhängen. Man sieht am Horizont so oder so kein Lebenszeichen. Heute dagegen zeigen sich die ersten Bergspitzen mit verschneiter Zuckerhaube. Am Nachmittag passieren wir in der Ferne den großen chilenischen Inlandgletscher. Der Wind hat ein paar Eisschollen bis hier hinaus zu uns in den Fjord geblasen, wo sie erst langsam dahinschmelzen. Im Südwinter ist die Wasserstraße ab und an wohl von Eisplatten übersäht oder gar leicht zugefroren. Für diesen Fall sind die Schiffe allesamt verstärkt und haben vorn eine besondere Legierung dass sie nicht kaputt gehen wenn man sachte durchs Eis pflügt. Sind ja keine Eisbrecher.Leia mais
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- Dia 33
- domingo, 12 de março de 2023
- Altitude: Nível do mar
ChilePuerto Demaistre51°47’3” S 72°30’3” W
5 Tage auf See

Auf meiner morgendlichen Runde über das Schiff bläst der Wind heute gewaltig. Ich kann kaum meinen Tee festhalten. Wir sind am südlichsten Punkt der Fahr angelangt. Nach Puerto Natales geht es weiter ins Landesinnere. Der Wind kommt mit Spitzen bis zu 25 Knoten aus nördlicher Richtung. Die Esperanza kämpft sich langsam ihrem Ziel entgegen. Noch einmal so eine ganz enge Passage die man nur bei Tag befahren darf und dann kommt ein letzter offener Fjord. Angezogen mit der Hälfte dessen was ich dabei habe geht es hinaus in den Sturm. Endlich weiß ich was die mit dem Wind als stetigem Begleiter in Patagonien meinten. Regen und Sonnenschein wechseln sich ab. Regenbögen werden heute früh zu unserem stetigen Begleiter. Das ist wie ein Abschiedsgeschenk von fünf herrlichen Tagen an Bord. Wir haben gelacht, so viel gegessen wie nirgend sonst in Chile, wir haben auf dem Deck dem Wind getrotzt und snd in den Kojen so richtig schön in den Schlaf geschaukelt worden.
Jetzt liegt Patagonien nur noch einen Steinwurf entfernt. Puerto Natales zieht an uns vorüber, wir drehen bei … und drehen dan ab. Der Wind ist zu stark um anzulanden und fast am Ende der Welt gibt es keine Lotsenschiffe um zu unterstützen. Also setzen wir uns in eine windgeschützte Bucht 8km vor der Stadt und wettern ab. Ringsum peitscht der Wind die Wellen über das Wasser und die Wolken über den Himmel. In der ferne glänzen mit Schnee bedeckte Gipfel wie der Cerro Teneriffe, oder der Cerro Esmeralda und der Monte Piramide. Die könnten genau so gut aus einer anderen Welt hier her gesetzt worden sein.
Das warten verspricht noch einmal leckeres Mittagessen. Ab morgen muss ich selbst wieder kochen… Doch das Warten bringt auch die Müdigkeit über uns. Während wir die letzten Tag schier unentwegt draußen waren und jeden Tag etwas Neues entdeckt haben ist heute die Puste raus. Trotz Siesta könnte ich den ganzen Nachmittag schlafen und vor um Sechs abends will der Kapitän keinen neuen Anlandeversuch wagen. Das sind also noch 6 Stunden vor Anker auf der Stelle schaukeln damit wir die 5 Tage auf See auch wirklich voll bekommen.
Merke: in Patagonien darf man nie zu weit im Voraus planen. Statt fünf waren eigentlich 1-2Tage weniger eingeplant. Der Rest ist Zugabe vom Wetter. :)Leia mais
ViajanteWir wünschen dir eine unvergessliche Reise mit vielen tollen Eindrücken 🌎🍀🐞!