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  • Day 75

    Abenteuerliche Fahrt zum Chitwan-Park

    December 12, 2016 in Nepal ⋅ ☀️ 21 °C

    Pünktlich um 8 Uhr verliessen wir im Touristenbus den Bushof in Pokhara. Die ersten 2h der Fahrt waren auf der guten Strasse nach Kathmandu. Dann bogen wir rechts ab nach Süden. Hier ging der Spass erst so richtig los. Wir hätten gerne ein paar Fotos gemacht, aber erstens war es viel zu wackelig und zweitens uns das eigene Leben zu wichtig.
    Darum versuche ich zu beschreiben wie es war:

    Stellt euch eine knapp 2-Spuren breite unbefestigte Gebirgsstrasse vor. Links eine senkrechte Felswand und rechts der steile Abgrund zum Fluss. Dazu einen Verkehr wie im Feierabendverkehr beim Gubrist. Nur dass kreuzen fast unmöglich ist und die Fahrzeuge, mehrheitlich Busse und indische Lastwagen aus der Vorkriegszeit, sich die Strasse teilen. Dabei gilt das Gesetz des Stärkeren: Lastwagen-Bus-Minibus-Auto-Motorrad-Fussgänger-Kuh (obwohl das heilige Tier eigentlich vor dem Lastwagen sein müsste)-Hund-Ziege-Huhn. Überholt wird trotz vieler Schlaglöcher und schmaler Strasse ohne Leitplanken überall wo es geht und vorallem dort wo es nicht geht. Einmal kräftig gehupt und vorbei am Vordermann, auch wenn es meist keinen Asphalt hat und man nicht viel schneller ist als der andere. Der Gegenverkehr wird schon aufpassen.

    Das Irrwitzige an der ganzen Sache ist, es wohnen links und rechts auch Menschen, die sich und ihre Kleider waschen, kochen und ihre "frischen" Früchte verkaufen. Wobei frisch eine neue Definition braucht im ganzen Staub, Abgas und Dreck. An der Strasse gebaut und verbessert wird sie auch überall aber die armen Arbeiter kommen natürlich überhaupt nicht vorwärts, wenn sich die Lastwagen auch in der Baustelle zu dritt nebeneinander zu überholen versuchen und so sich über die halbfertige Strasse pflügen. Bei jeder alten Brücke schicken alle Insassen inkl. Chauffeur ein Stossgebet zu Dalai Lama oder zum Yeti, die Brücke möge erst nach uns zusammenbrechen. Falls die Brücke mal ganz fehlt, kämpft sich der ganze Verkehr auf einer noch schmaleren Strasse quer durch den Wald.

    Und das Witzigste an der ganzen Geschichte ist, dass wir übermorgen die gleiche Strasse zurück nach Kathmandu fahren. Yeeeyy!
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