• Guanacas und Eiswind

    30 Mac, Argentina ⋅ 🌬 9 °C

    Heute war der erste Tag der Tour. Am Morgen „tigerten“ wir die Strassen von Calafate hin und her, bis es Zeit wurde, uns zum Treffpunkt zu begeben.

    Wie immer, waren wir etwas nervös, weil wir nicht wussten, was für Menschen uns in der Gruppe erwarten würden.

    Auf den ersten Blick konnten wir noch keine mühsam scheinenden Personen entdecken. Es bleibt spannend.

    Marc erklärte kurz seinen heutigen Plan und bald darauf hiess es: alles in die Autos packen! Er hatte drei winzige Personenwagen gemietet und wir fragten uns alle, wie um alles in der Welt all die Koffer und Fotorucksäcke darin Platz finden sollten. Schlussendlich passte tatsächlich alles rein.

    Los ging die Fahrt. Matt, pensionierter Attorney aus San Francisco, war uns als Fahrer zugeteilt. Wir hatten uns geweigert, uns als Fahrer zu melden, da wussten, dass Marc wie ein Irrer fährt und wir niemals mithalten können würden. Und wir dachten, alle Strassen seien immer noch ungeteert.

    Nach etwa der Hälfte der Fahrt hielten wir am selben Ort wie damals mit dem Bus. Mensch war ich damals froh um diesen Stop! 3h holprige Fahrt mit voller Blase und das Wc im Bus war defekt!

    Wir bekamen leckere Empanadas vorgesetzt und bald ging die Fahrt weiter.

    Unterwegs sahen wir grosse Geier und viele, viele Guanacas. Auch das riesige Fitz Roy Massiv ragte am Horizont majestätisch aus den Wolken raus. Wow! Was für ein Anblick!

    Irgendwann kurz vor El Chalten hielten wir wider Erwartens an und wir schossen Fotos von einem Guanaca, welches vor dem grossen Fitz Roy für uns posierte. Ich bin gespannt, wie das Foto auf dem Laptop aussehen wird.

    Anschliessend fuhren wir ein paar Kilometer zurück und marschierten zu einem See, auf welchem sich durch den starken Wind grosse Wellen formten. Ich wollte mir die Schuhe nicht nass machen und zog meine aus. Ich bin dankbar, dass es mir danach viele gleichtaten, denn die Trocknung würde wohl ewig dauern und nasse Füsschen führen bei den meisten wohl zu schlechter Laune, insbesondere in dieser Kälte hier.

    Wir schossen viele Fotos, aber irgendwann war ich gefühlt knapp am Erfrierungstod und zog eiligst wieder meine Schuhe an und alles, was ich an Kleidung dabei hatte.

    In El Chalten angekommen, kamen uns die Erinnerungen hoch, wie wir damals schwer bepackt mit Rucksack und allem aus dem Bus gestiegen sind. Damals war das Dorf noch ein kleines Nest mit ein paar Häusern und einem winzigen Lebensmittelladen. Heute gibt es dutzende Hotels und zig Touristenshops.

    Wir fuhren zunächst zu einem Restaurant, wo wir ein leckeres Steak assen. Lustigerweise war es derselbe Ort, an den wir vom letzten Mal schlechte Erinnerungen hatten. Damals assen wir ein einziges Mal auswärts und es war das schlechteste Essen der ganzen Ferien. Diesmal fanden wir beide es echt gut.

    Nach dem Essen ging es zum Hotel. Naja, ich hätte definitiv was anderes erwartet, die Tour ist ja nicht grade günstig. Das Hotel war mehr ein sehr, sehr einfaches Hostel. Wir wollten schlafen und in den Gängen war es super laut und über uns trampelte jemand die ganze Nacht über rum. Ich weiss echt nicht, wie man so dermassen trampeln kann!

    Es dauerte länger, bis wir einschliefen. Mein Ärger über den Krach war vermutlich nicht hilfreich..
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