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  • Day 202

    Cosiguina

    June 24, 2021 in Nicaragua ⋅ ⛅ 26 °C

    Von Chinandega aus geht es weiter auf die Halbinsel Cosiguina und dort zunächst in das kleine Dörfchen Potosí. Mit dem völlig überfüllten Chickenbus dauert die Fahrt dorthin statt 2 Stunden laut Karte mindestens doppelt so lange. Aber die Fahrpreise sehen wir inzwischen eher als Eintrittspreise in eine andere Welt an, denn Chickenbus fahren ist immer ein Erlebnis. Seit Honduras sind wir es auch gewohnt, dass die Menschen und vor allem die Kinder sehr interessiert an uns "Andersartigen" sind. So wurden wir auch in diesem Bus wieder mit großen Augen angeschaut und ausgefragt. Nach der Tortur im Bus sind wir dennoch gut gelaunt in Potosí angekommen und in einem wirklich sehr primitiven Zimmer eingecheckt. Ein kleiner Rundgang durchs Dorf macht uns schnell klar, dass hier ganz viel Armut herrscht. Die meisten Häuser bestehen aus ein paar Brettern, Plastikplanen und Wellblech... Die Straßen und Bereiche zwischen den Häusern sind voller Müll, insbesondere Plastik. Dafür sind die Menschen dort umso herzlicher!

    Am frühen Morgen des nächsten Tages geht es dann los mit der Wanderung zu unserem Hauptziel hier: den Kratersee des Vulkans Cosiguina. Der einst mächtige Vulkan hat bei einer Eruption über 1.000m Höhe weggeballert und misst heute nur noch knapp 850m. Der riesige Krater mit seinen 2 bis 2,5km Durchmesser zeugt von diesem Ereignis. Die Wanderung selbst wird vor allem im ersten Drittel zum puren Abenteuer, denn der Dschungel scheint schneller zu wuchern, als die Menschen den Weg platt trampeln können. Eine Machete wäre hier definitiv hilfreich gewesen. Doch einmal oben angekommen, werden wir mit einem tollen Blick in den Krater mit seinen senkrechten Wänden und den 500m tiefer liegenden Kratersee belohnt. Außerdem sieht man von hier oben die Länder El Salvador, Honduras und natürlich Nicaragua. Nachdem wir ein kleines Stück am Kraterrand gewandert sind, geht es einen anderen Weg zurück hinab ins Tal. Dieser Weg entpuppt sich als der tatsächlich vorgesehene Aufstieg, was uns immerhin den Abstieg erleichtert. Nach dieser 17km langen Wanderung in enormer Hitze ist erstmal Entspannung angesagt.
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