• Erste Eindrücke aus Taipei

    November 20 in Taiwan ⋅ ☁️ 19 °C

    Wir kommen früh am Morgen in Taipei an. Aus Australien kommend prallt die dichte, lebendige Atmosphäre dieser Metropole sofort auf uns - ein kleiner Kulturschock, aber einer, der neugierig macht. Die Müdigkeit der langen Reise klebt uns noch in den Knochen, doch gleichzeitig fühlen wir das Kribbeln, endlich in Taiwan zu sein.

    Nach der Landung fahren wir gemütlich zum Hostel und stellen unser Gepäck ab. Schon der Weg dorthin wirkt wie ein erster Vorgeschmack auf das, was uns erwartet: enge Straßen, unzählige Mopeds, kleine Garküchen, Tempel zwischen Wohnhäusern - alles dicht an dicht, und doch ein harmonisches Durcheinander.

    Für die erste Erkundungstour halten wir es ruhig und bleiben in der Umgebung. Wir schlendern über den traditionellen Markt in der Sanshui Street - ein Markt, der in all seiner Alltäglichkeit unglaublich lebendig wirkt. Verkäufer rufen ihre Preise, Frauen sortieren frisches Gemüse in perfekter Geschwindigkeit, und der Duft von frittierten Snacks, Gewürzen und Obst liegt in der Luft. Zwischen Fischständen, Kräuterbergen und 100 verschiedenen Sorten von Tofu probieren wir den ersten lokalen Snack: etwas Kleines, Warmes, hastig serviert – und sofort fühlen wir uns mitten in Taiwan angekommen.

    Unser nächster Stopp ist der Longshan Temple, einer der berühmtesten und ältesten Tempel Taipeis. Schon beim Betreten fällt die Mischung aus Rauch von Räucherstäbchen, gedämpftem Stimmengewirr und dem Klang der Gebete auf. Der Tempel ist ein Ort, der gleichzeitig friedlich und voller Energie ist. Die kunstvollen Drachenfiguren auf dem Dach, die roten Laternen, die goldenen Altäre – alles wirkt unglaublich detailreich. Gläubige ziehen ihre Orakelstäbchen, murmeln Wünsche, verbeugen sich, und wir lassen die Atmosphäre einfach auf uns wirken. Es fühlt sich an, als bekäme man in wenigen Minuten einen Einblick in die spirituelle Seele des Landes.

    Zurück im Hostel wollen wir eigentlich nur kurz pausieren - doch die zwei Nachtflüge holen uns ein, und wir schlafen sofort ein.

    Am Abend sind wir wieder halbwegs fit und machen uns auf den Weg zum Nachtmarkt in der Huaxi Street. Der Markt ist ein bisschen schriller, ein bisschen verrückter als die stilleren traditionellen Märkte am Tag. Die Lichter leuchten, die Luft ist gefüllt mit Düften von gegrilltem Fleisch, Kräutern, Süßem und Dingen, die wir gar nicht identifizieren können. Wir snacken uns Stand für Stand voran.

    Hier kommt echte Begeisterung auf. Diese pulsierende Mischung aus Lärm, Lachen, fremden Aromen und kleinen Überraschungen packt uns komplett. Wir tauchen ein in die lebendige Kultur, lassen uns treiben - und freuen uns darüber, wie viel man probieren kann, ohne dass der Geldbeutel protestiert. Streetfood ist hier nicht nur Essen; es ist Erlebnis, Alltag und Abenteuer in einem.
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