17: Grödner Joch - Fedaiasee
31. juli, Italien ⋅ ⛅ 12 °C
Leider gab es in unserem 2-Sterne-Hotel „Rifugio Frara“ erst ab 07:30 Uhr Frühstück - und das auch nur à la carte. Wir zwängten uns also überteuerte und zu trockene Paninis rein und tranken Kaffee. Wir waren fünf Venediggeher im Hotel: Lisa, Vicky, Thorsten und wir beide. Im Anschluss ging es gleich hinter dem Hotel zum ersten Anstieg. Unterwegs holten wir Anke ein, die uns aufklärte, dass uns auf dem Weg nach oben ein Klettersteig erwarten würde, der aber leichter als der am Vortag bei der Nives-Scharte sein sollte. Da dieser uns keinerlei Probleme machte, nahmen wir die Herausforderung an und machten uns auf den steilen Weg nach oben. Der Klettersteig war gut ausgebaut und erstreckte sich auf 100 Hm mit einer Leiter, einigen Stufen und Kraxelpassagen. Technisch war er tatsächlich nicht schwierig, aber deutlich länger als der am Vortag - und somit doch anspruchsvoller, weil anstrengender. Oben angekommen, wurde man aber wieder mit einem traumhaften Rundumblick auf die Dolomiten belohnt. Nach wenigen Gehminuten erreichten wir die Pisciadù-Hütte auf 2.587 m Höhe. Dort gab es erstmal ein Kaltgetränk und Apfelstrudel mit Vanillesoße, denn das Frühstück war ja etwas mager. Nach der Stärkung ging es wieder steil nach oben zu der nächsten seilversicherten Kraxelpassage. Wir erreichten schließlich ein Plateau auf 2.962 m Höhe, den höchsten Punkt unserer Reise von München nach Venedig. Von dort oben aus hatte man einen schönen Blick auf den Piz Boè (3.152 m), den höchsten Berg der Sellagruppe. Auf dem weiteren Weg zur Boèhütte, wo wir zum Mittagessen eingekehrt sind, kamen uns immer größere Menschenmassen entgegen, die im Begriff waren den Boègipfel zu besteigen. Es sah aus wie ein Ameisenhaufen von Turnschuhwanderern. Nach einer kleinen Anhöhe hinter der Hütte wurde dann einiges klar: da fuhr eine Seilbahn! Leider mussten genau in diese Richtung und uns durch die Massen kämpfen. Vor der Seilbahn aber (keine Verkehrsmittel!) ging es für uns sehr steil und sehr lange und sehr geröllig nach unten. Keine Freude für Knie und Füße. Wir kamen unten nicht nur an der Talstation der Seilbahn raus, sondern auch an einem riesigen Wanderparkplatz, Bars und Bushaltestellen. Der ganze Sommer-Dolomiten-Wanderzirkus eben, für Venediggeher ganz schön viel Zivilisation. Da überall schon Bauarbeiten für den Winter-Dolomiten-Skizirkus liefen, mussten wir auf unserem weiteren Weg einige Umleitungen und Sperrungen in Kauf nehmen. Zunächst kamen wir dem beeindruckenden vergletscherten Berg Marmolata (3.343 m) immer näher, dem höchsten Berg der Dolomiten. Vorbei am Rifugio Viel dal Pan ging es weiter runter zu unserer Unterkunft, dem Rifugio Marmolada, direkt am Fedaiasee. Als wir unseren Schlafsaal beziehen wollten, kam uns schon Venediggeher Flemming entgegen, der die Nacht auf der Pisciadù-Hütte verbracht hatte und entsprechend früher da war. Welch eine Freude! Wir haben zusammen unser 3-Gänge-Abendessen eingenommen und eine gute Zeit gehabt. Die Duschen waren übrigens kostenlos und ziemlich modern.Læs mere


















