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  • Day 75

    Emsige Erdmännchen

    November 25, 2018 in Botswana ⋅ ☀️ 31 °C

    Heute geht ein Traum in Erfüllung.

    Wir stehen in der Nwetwe-Salzpfanne inmitten einer Erdmännchen-Kolonie und beobachten diese niedlichen Tiere beim Buddeln, Flitzen, Wache halten und Skorpion fressen.

    Es sieht einfach so unglaublich lustig aus, wenn die Wächtermännchen auf Zehenspitzen stehen und die Umgebung nach Feinden abscannen. Sobald der aufmerksame Wächter Gefahr wittert, gibt er einen Ton von sich und alle seine nach Futter buddelnden Kollegen fetzen in die Höhle. So ein praktisches System!

    Die Erdmännchen scheint es nicht zu stören, dass wir da sind. Unbeirrt gehen sie ihrem Geschäft nach und wuseln um uns herum. Es herrscht eine eifrige Betriebsamkeit. Es wird gebuddelt, was das Zeug hält. Der ausgegrabene Sand wird im hohen Bogen durch die Hinterbeine weggeschleudert.

    Sehr niedlich sieht es auch aus, wenn die kleinen Kerlchen erst in Turbospeed buddeln, um sich dann bäuchlings - alle viere von sich gestreckt - auf den ausgegrabenen kühleren Sand zu legen.

    In Momenten wie diesem wünsche ich mir, dass geliebte Menschen, die leider schon von uns gehen mussten, immer ein Auge auf uns haben. Denn dann würde mein verstorbener Onkel Rainer jetzt seine Lieblingstiere in freier Wildbahn sehen können.
    Kurz überkommt mich ein Hauch Traurigkeit, aber dann sehe ich meinen Raini vor mir, wie er sich kaputtlacht über die witzigen Erdmännchen und schon muss ich wieder lächeln.

    Wie die ganzen letzten Wochen überschlagen sich auch heute wieder die Ereignisse.
    Keine 10 Minuten nach dem Besuch bei den Erdmännchen sitzen wir auf Quads und heizen durch die Salzwüste.
    Ein Gefühl grenzenloser Freiheit.
    Endlose Weite in allen Himmelsrichtungen.
    Ein Labyrinth aus goldfarbenen trockenen Grasinselchen und schillernd weißen Salzflächen, die unter dem Druck der Reifen lustig knacken.

    Besonders faszinierend: Die Hitze spielt dem Auge ein Schnippchen, ständig sieht man am Horizont irgendwelche (nicht existierende) Seen flimmern oder man entdeckt schwebende Kamele, die, wenn man näher kommt, Pferde sind und nicht schweben.

    Hier, mitten in dieser riesigen Salzwüste, kann man sie deutlich spüren - die elementare Kraft der Landschaften.
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