• Wedgemount Lake Trail

    25–26 aug. 2024, Kanada ⋅ ☀️ 12 °C

    Wir sind ziemlich früh bei Regen aufgewacht und haben uns direkt auf den Weg zum Joffre Lakes Provincial Park gemacht, um zu schauen, ob wir noch einen Day-Pass bekommen könnten. Online hatten wir keinen mehr bekommen, da sie sofort ausverkauft waren. Leider hatten wir auch vor Ort kein Glück. Für Michelle war es bereits das zweite Mal, dass sie keinen Pass bekommen hat – es sollte wohl einfach nicht sein. Also sind wir weiter nach Pemberton gefahren.

    Pemberton ist eine kleine Stadt im Süden von British Columbia, umgeben von beeindruckenden Bergen und wunderschönen Landschaften. Sie ist bekannt für ihre Landwirtschaft und das Outdoor-Abenteuer. Dort haben wir uns in der Blackbird Bakery einen Kaffee gegönnt und entspannt. Michelle hat mit ihrer Schwester telefoniert, während ich weiter unsere Reise nach Vancouver Island geplant habe.

    Anschließend sind wir zu den Nairn Falls gefahren. Dieser kurze 2 km lange Trail führt zu einem beeindruckenden Wasserfall im Nairn Falls Provincial Park, der sich in zwei Stufen über eine enge Schlucht ergießt.

    Danach bin ich alleine den Wedgemount Lake Trail gewandert. Obwohl ich ziemlich spät losgegangen bin, erst um 15:00 Uhr, und AllTrails eine Dauer von 4-6 Stunden für den Hinweg empfiehlt, habe ich mich auf den Weg gemacht. Der Trail hat einen Anstieg von etwa 1.200 Metern, und ich habe es geschafft, den Weg inklusive des Extra-Stücks zum Wedgemount Glacier in nur 2 Stunden zu bewältigen. Der Wedgemount Lake Trail ist bekannt für seine steile und anspruchsvolle Strecke, die eine Belohnung in Form atemberaubender Ausblicke auf hochalpine Landschaften bietet. Mit einer Länge von etwa 7 km und einem Elevation Gain von über 1.200 Metern erfordert dieser Trail sowohl Kondition als auch Entschlossenheit. Der Pfad führt durch dichte Wälder, über felsiges Gelände und endet in einer beeindruckenden, hochgelegenen Landschaft.

    Als ich schließlich den Aussichtspunkt am Wedgemount Glacier erreichte, bot sich mir ein spektakulärer Anblick. Von hier aus konnte ich sowohl den tiefblauen Wedgemount Lake als auch den Upper Lake überblicken, die beide von schroffen Berggipfeln und dem massiven Gletscher umrahmt sind. Die Farben der Seen, die von smaragdgrün bis tiefblau reichen, schienen fast surreal in der abgelegenen und stillen Umgebung. Trotz des nebligen Wetters war die Szenerie überwältigend, und der Anblick dieser Gletscherseen, eingebettet in die dramatische alpine Landschaft, machte die Mühe des Aufstiegs mehr als lohnenswert.

    Besonders schön fand ich auch, die blauen Stellen in Gletschern, die als Blaueis bezeichnet werden. Diese entstehen durch einen Prozess, bei dem Luftblasen aus dem Eis herausgepresst werden. Gletscher entstehen aus verdichtetem Schnee, der sich über lange Zeiträume hinweg in Eis verwandelt. Wenn der Schnee sich in Gletschereis umwandelt, wird er zunehmend komprimiert, wodurch Luftblasen aus dem Eis gedrückt werden. Ohne diese Luftblasen kann das Licht tiefer in das Eis eindringen und die kürzeren blauen Wellenlängen des Lichts stärker streuen, was das Eis blau erscheinen lässt. Je reiner und dichter das Eis ist, desto intensiver ist die blaue Färbung.

    Oben habe ich drei Kanadier kennengelernt, wir haben uns nett unterhalten und einen kurzen Snack zusammen gegessen. Insgesamt bin ich etwa 15 km gewandert. Danach bin ich zurückgefahren, um mich wieder mit Michelle zu treffen, und habe einen Stellplatz in der Nähe am Callaghan Creek Forest Service Road gefunden. Da es ein bekanntes Schwarzbärengebiet ist, war es ein bisschen unheimlich. Ich habe abends noch Nudeln mit Tomatensauce im Auto gekocht – das erste Mal im Van, da es stockdunkel war und ich doch Respekt vor den Bären hatte.
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