• Seattle Tag 3

    4 april, Förenta staterna ⋅ ☁️ 12 °C

    Fähre, Frieden und ein pinker Himmel zum Abschied

    Der dritte und letzte Tag in Seattle begann entspannt – kein Wecker, kein Stress, einfach ausschlafen. Um kurz nach 9 Uhr wachten wir von selbst auf, genossen die Ruhe im Hotelzimmer und machten uns langsam fertig. Draußen wartete schon wieder ein traumhafter Tag: Sonne satt, klare Sicht – noch besser als am Tag zuvor.

    Wir gingen zurück an den Pier 16, wo wir schon am ersten Tag gesessen hatten. Mit Blick auf das Wasser und einem selbst gekauften Frühstück, um Geld zu sparen, starteten wir entspannt in den Tag, überlegten, wie wir diesen letzten Tag noch voll auskosten könnten.

    Ich hatte Lust auf eine kleine Bootstour – dachte zunächst an einen klassischen Harbour Cruise. Nach kurzer Recherche aber: 45 USD pro Person – nee, das war es mir nicht wert. Stattdessen entschieden wir uns spontan für die Fähre nach Bainbridge Island – nur 10 USD für Hin- und Rückfahrt und mit einer mindestens genauso schönen Aussicht auf die Skyline von Seattle, den Mount Baker und die umliegenden Berge. Tipp an alle: Wenn ihr eine günstige, aber eindrucksvolle Bootstour wollt, nehmt die Fähre!

    Bainbridge Island ist eine kleine, ruhige Hafenstadt nur 35 Minuten mit der Fähre entfernt. Und sie hat einen ganz eigenen Charme: süße kleine Läden, Kunsthandwerk, Cafés und viel Natur. Wir schlenderten entspannt durch die Innenstadt, und wir gönnte uns im Emmi’s Vega House eine kleine vegane Leckerei. Danach ging’s weiter ins Pegasus Coffee House, ein uriges Café direkt am Yachthafen mit gemütlichem Ambiente und Live-Musik – ein echter Glücksgriff.

    Ich hatte einen Wunsch: zum Wing Point laufen, ein Aussichtspunkt, den man nur bei Ebbe erreichen kann. Monti wollte eigentlich heute nicht mehr so viel laufen – immerhin hatten wir an den beiden Tagen zuvor zusammen schon fast 45 Kilometer zurückgelegt. Aber ich konnte sie überreden – notfalls wäre ich auch allein gegangen.

    Der Weg war magisch. Durch die Ebbe konnten wir direkt am Wasser entlanglaufen. Und dann: der perfekte Aussichtspunkt. Vor uns lag die Skyline von Seattle, dahinter der schneebedeckte Mount Baker und die glitzernden Kuppen der Bergkette. Wir standen einfach nur da, still, sprachlos, dankbar.

    Zurück ging’s mit der Fähre – und als wir Richtung Seattle fuhren, tauchte die untergehende Sonne alles in goldenes Licht. Die Farben wechselten zu Rosé, Orange und schließlich knalligem Pink, als wir am Hafen ankamen. Schnell noch ins Hotel, die Sachen holen, und dann nochmal zurück zum Wasser, um die letzten Farben des Himmels zu genießen. Zwar verpassten wir den Sonnenuntergang ganz knapp – aber der pinke Himmel war wie gemalt. Der perfekte Abschluss.

    Um 21:00 Uhr stiegen wir in den Bus zurück nach Vancouver und kamen gegen Mitternacht an. Müde, aber glücklich. Wir hatten drei Tage voller Sonne, Natur, Kultur und kulinarischen Highlights. Und ja – ich weiß, dass Seattle nicht immer so freundlich ist. Die meisten kennen es eher aus Grey’s Anatomy: grau, regnerisch, melancholisch. Aber wir hatten drei perfekte Tage.

    Seattle – danke für die Sonne, die Momente und die Erinnerungen.
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