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- Day 365
- Monday, April 28, 2025
- 🌧 10 °C
- Altitude: 36 m
CanadaVancouver49°16’47” N 123°7’19” W
Conclusion of a year!

🍁 Kanada – 12 Monate, 30.000 Kilometer, ein ganzes Leben in einem Jahr 🇨🇦
Einmal quer durch Kanada. 30.000 Kilometer mit meinem Van. 6 Monate Reisen. 6 Monate Arbeiten. Und das alles auf einem anderen Kontinent, fernab von Zuhause – aber doch so nah an mir selbst wie selten zuvor.
Als ich in Toronto ankam, hatte ich keine genaue Vorstellung, wohin mich diese Reise führen würde. Ich wusste nur: Ich will Neues erleben. Ich will Natur, Begegnung, Weite. Ich will raus aus allem, was mich in alte Muster drückt. Kanada hat mir all das gegeben – und noch so viel mehr.
🌆 Die Anfänge in Toronto – vorsichtig, neugierig, offen
Toronto war mein Startpunkt. Groß, laut, lebendig. Und gleichzeitig der Ort, an dem ich erstmal ankommen musste. Das System verstehen. Eine SIN-Nummer beantragen, mein Van-Leben organisieren, mich an Englisch im Alltag gewöhnen – alles war aufregend und fremd. Aber es hat nicht lange gedauert, bis ich mich zurechtfand.
🚐 “Dodgi” – mein Zuhause auf vier Rädern
Mein treuer Begleiter: Ein weißer Dodge Grand Caravan, den ich liebevoll Dodgi nannte. Ich baute ihn zum Camper um, richtete ihn ein, machte ihn zu meinem Zuhause. 30.000 Kilometer begleitete er mich über Highways, Bergpässe, durch Schneestürme und Sommersonne – und wurde zu einem Teil von mir.
Im Van zu leben bedeutete: Minimalismus. Organisation. Aber auch Freiheit. Ich wachte auf an Seen, in Wäldern, in Nationalparks. Ich hörte das Heulen von Kojoten, sah die Weite von Kanada und war gleichzeitig so verletzlich wie nie zuvor.
🌄 Die Reise – durch Städte, Stille, und die Weite Kanadas
Ich durchquerte Provinzen: Von Ontario, Québec, durch die Prärien von Manitoba und Saskatchewan, bis in die Rockies nach Alberta. Die Icefields Parkway, Banff, Jasper – alles atemberaubend. Ich wanderte, fuhr Kajak, machte Yoga am See und sprach mit Fremden, die sich manchmal wie Freunde anfühlten.
Und dann kam British Columbia – mein Highlight. Berge, Wälder, Ozean. Und vor allem: Vancouver, meine Herzensstadt. Hier entschied ich mich, zu bleiben.
❄️ Cypress Mountain – mein Winterwunder
Im November begann ich, als Server im Crazy Raven Restaurant in Cypress Mountain zu arbeiten. Ich hatte Angst wegen der Sprache, der Arbeit, der sozialen Dynamik. Doch all das verflog – und ich wurde Teil eines großartigen Teams.
Hier habe ich Skifahren gelernt, obwohl ich eigentlich auch Snowboarden wollte (danke, Schuhgröße 😄). Ich habe Freunde gefunden, mit denen ich gelacht, gearbeitet, gegessen, gefeiert habe. Ich habe mich jeden Tag neu spüren dürfen – körperlich, menschlich, lebendig.
❤️ Zwischenmenschliches – Verbundenheit in der Ferne
Ich habe viele Menschen getroffen. Manche flüchtig. Manche intensiv. Da war Leo, mit dem ich besondere Momente teilen durfte – voller Wärme und echter Tiefe. Und dann war da der Abschied. Wieder einmal lernen loszulassen. Wieder einmal der Reminder, dass Nähe nicht an Dauer gebunden ist.
Ich war oft allein – und ich habe gelernt, dass ich nicht gerne alleine bin. Ich blühe auf unter Menschen. In Gesprächen. In Verbindung. Das ist mein Element. Und das ist okay. Kanada hat mir gezeigt, wie wichtig das für mich ist.
🌲 Natur, Struktur & Seele
Ich habe in der Natur gelebt und gleichzeitig Strukturen aufgebaut. Tägliche Routinen: Meditation, Rückenübungen, Sport. Ich habe mich mit meinem Körper auseinandergesetzt – mit Schmerzen, mit Bewegung, mit Selbstheilung. Ich habe mein Inneres sortiert, während ich durch äußere Landschaften reiste. Ich habe meine Vergangenheit reflektiert, mein Jetzt gespürt und über meine Zukunft nachgedacht, auch wenn viele Fragen offen bleiben und ich mich meinen inneren Dämonen stellen möchte.
🔄 Sechs Monate reisen, sechs Monate arbeiten – mein perfekter Rhythmus
Diese Balance war Gold wert. Erst die Freiheit, dann die Verantwortung. Erst das Suchen, dann das Ankommen. Erst das Staunen, dann das Dienen. Ich liebe Saisonarbeit – dieses Leben im Rhythmus der Natur, der Touristen, der Gemeinschaft. Ich kann mir vorstellen, das noch einmal zu machen. Vielleicht sogar öfter.
🛑 Abschied – schwer und schön
Der Abschied fiel mir schwer. Der letzte Tag am Berg – mit BBQ, Musik, Tränen, Umarmungen. Ich wusste: Das hier war nicht einfach nur ein Jahr. Es war eine Erfahrung, die sich eingebrannt hat. In mein Herz. In meine Geschichte. In mein Wesen.
🧭 Was bleibt?
• Die Erkenntnis, dass ich mutig bin.
• Dass ich mich selbst tragen kann.
• Dass ich Gemeinschaft brauche.
• Dass ich den Winter liebe – wenn er mit Herz kommt.
• Dass ich nie wieder aufhöre zu reisen. Nicht im Außen. Nicht im Inneren.
Danke, Kanada. Für das Abenteuer. Für die Tiefe. Für die Begegnungen. Für den Schnee, die Seen, die Stille.
Du hast mich verändert – sanft, kraftvoll und nachhaltig.
Und danke an mich selbst. Dafür, dass ich es gemacht habe.
Allein. Voller Zweifel. Und doch mit ganzem Herzen.
Auf das, was kommt.
Und auf alles, was war!Read more