• Etappe 6: Von Traismauer nach Wien

    Aug 11–12 in Austria ⋅ ☀️ 27 °C

    Nachdem wir uns gestärkt und den Morgen genossen haben, starten wir frisch und voller Vorfreude auf unsere längste Etappe: 78 km bis Wien.

    Unser erster Halt führt uns durch Kirchberg am Wagram, eine Weinbaugemeinde im Tullnerfeld. An ihrem südlichen Rand liegt das beeindruckende Donaukraftwerk Altenwörth, Österreichs leistungsstärkstes Laufkraftwerk mit neun Kaplan-Turbinen. Es erzeugt etwa ein Sechstel der gesamten Donauenergie des Landes und dient zugleich als Donaubrücke für Fußgänger und Radfahrer – praktisch und imposant zugleich.

    Weiter geht es nach Zwentendorf an der Donau – hier steht Österreichs einziges, aber niemals in Betrieb genommenes Atomkraftwerk. Der 1972 fertiggestellte Siedewasserreaktor verweilte jahrelang in einem Schwebezustand, bis eine Volksabstimmung 1978 mit knapper Mehrheit seine Inbetriebnahme verhinderte. Heute ist Zwentendorf ein Symbol für den Widerstand gegen Atomkraft und ein Ort für Schulungen, Führungen und Events. Als wir dort vorbeifahren, wird gerade ein Festival aufgebaut – ein ungewöhnlicher Anblick vor dieser historischen Kulisse.

    In der Gartenstadt Tulln machen wir eine entspannte Pause in Hängematten im Grünen, bevor wir in der Stadt einen leckeren Affogato genießen. Noch besser wäre veganes Vanilleeis gewesen – aber solcher Luxus wird, je näher wir Wien kommen, immer seltener. Apropos kreative Kunst: In Tulln liegt auch das von Friedensreich Hundertwasser gestaltete Schiff „Regentag“, ein farbenfrohes, organisches Kunstwerk, das für seine außergewöhnliche Gestaltung bekannt ist.

    Kurz darauf erreichen wir einen schönen Platz bei BIE, direkt am Badesee. Vom gegenüberliegenden Ufer erkennen wir die imposante Burg Greifenstein, die hoch über dem Tal thront. Wir legen eine kurze Pause ein, kühlen die Füße im Wasser und genießen den Ausblick.

    Dann kommt der Endspurt. Auf der Donauinsel empfängt uns ein wahres Freizeitparadies aus Radwegen, Parkflächen und Biergärten – grün, weitläufig und mitten in der Stadt gelegen. Wir essen noch eine Kleinigkeit, bevor wir die letzten 15 km entlang der Donau und vorbei an barocken Gebäuden zurücklegen, die uns immer wieder begeistern.

    Nach einer erfrischenden Dusche im 25 Hours Hotel geht es zum Vietnamesen zum Abendessen. Danach schlendern wir zu Orten, die wir schon Ostern 2021 besucht haben – es ist einfach schön, sich in Wien treiben zu lassen und dort sitzen zu bleiben, wo es einem gefällt. Bei den Filmfestspielen, die hier gerade laufen kriegen wir endlich unseren Marillenknödel 😅 aber sind enttäuscht. 🙈
    Bei lauen Temperaturen spazieren wir durch den Volksgarten und bewundern die Rosen, hören im Rathauspark einem Klavierspieler zu und gehen weiter durchs MuseumsQuartier, wo im Innenhof ein DJ entspannte Musik auflegt. Mit einem Eis in der Hand lassen wir den Tag ausklingen.

    Während meine Schwester schlafen geht, nutze ich noch die Sauna des Hotels – ein perfekter Abschluss für einen langen, erlebnisreichen Tag.
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