• Etappe 5: Von Melk nach Traismauer

    10–11 Agu, Austria ⋅ ⛅ 32 °C

    Der Tag beginnt mit einem ambitionierten Plan: Wir wollen das Stift Melk besuchen. Dieses barocke Meisterwerk hoch über der Donau, eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten Österreichs und Teil des UNESCO-Weltkulturerbes der Wachau. Das Benediktinerkloster wurde zwischen 1702 und 1746 unter Leitung von Jakob Prandtauer errichtet und gilt als eines der bedeutendsten Barockensembles Europas. Es beeindruckt mit prunkvollen Innenräumen, einer prachtvollen Stiftskirche, dem Marmorsaal und einer der schönsten barocken Bibliotheken der Welt mit über 100.000 Bänden.

    Allerdings – mit dem Eintrittspreis von 16 € pro Person können wir uns heute nicht so recht anfreunden. Wir schlendern deshalb nur dort, wo es frei zugänglich ist, werfen Blicke in die Höfe und genießen die Aussicht. Der äußere Eindruck reicht uns. Wir wollen schließlich weiter aufs Rad.

    Unsere Strecke führt durch die malerische Landschaft der Wachau. Wir passieren Schönbühel-Aggsbach, eine idyllische Marktgemeinde mit reicher Geschichte. Hoch über der Donau thronen das barocke Schloss Schönbühel und in der Nähe die beeindruckende Burgruine Aggstein, die zu den bekanntesten Festungsanlagen der Region zählt. Der Ort selbst hat römische Wurzeln und ein kleines Kartäusermuseum, das an die klösterliche Vergangenheit erinnert.

    Weiter geht’s nach Rossatz-Arnsdorf, wo wir einen Zwischenstopp einlegen. Ich gönne mir einen cremigen Affogato, meine Schwester erfrischt sich mit einer Marillenschorle – hier in der Wachau dreht sich alles um die Marille. Wir nehmen uns fest vor: Ein echter Marillenknödel muss in den nächsten Tagen unbedingt noch auf den Tisch.

    Kurz darauf erreichen wir Krems an der Donau – eine der ältesten Städte Österreichs und ebenfalls Teil des UNESCO-Weltkulturerbes Wachau. Die Stadt ist seit über 1.000 Jahren besiedelt und war schon im Mittelalter ein wichtiger Handelsplatz. Heute begeistert Krems mit einer perfekt erhaltenen Altstadt, die von Stadttoren, barocken Bürgerhäusern und engen Gassen geprägt ist. Besonders bekannt ist das Steiner Tor, das letzte erhaltene Stadttor aus dem 15. Jahrhundert, sowie die reiche Weinbaukultur: Krems gilt als Zentrum des niederösterreichischen Weinbaus, umgeben von berühmten Lagen wie dem Kremser Pfaffenberg. Kulturell hat die Stadt mit Museen, Galerien und der Kunstmeile Krems ebenfalls viel zu bieten.

    Nach der Durchfahrt rollen wir die letzten Kilometer nach Traismauer – insgesamt 56 km liegen heute hinter uns. Unser Gasthof empfängt uns mit einem ruhigen Garten – genau das Richtige nach der Hitze und einer unruhigen Nacht. Wir lassen die Seele baumeln und genießen einfach das Nichtstun.

    Zum Abendessen geht’s ins Cafe, Restaurant & Pizzeria Caramellini – leckere italienische Küche, unkompliziert und herzlich serviert. Danach verschwinden wir früh ins Bett, um für die nächste Etappe wieder fit zu sein.
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