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  • Jour 48

    Bali und seine Geister

    15 avril 2020, Indonésie ⋅ ☁️ 22 °C

    Nun, anscheinend ist das ja ein offenes Geheimnis. Ich hatte keine Ahnung davon und hier das erste Mal davon gehört.

    Es gibt jede Menge Geister auf Bali. Jaja, ich seh euch schon die Augen verdrehen - ich hab das innerlich sicher auch gemacht, als ich die ersten Erzählungen präsentiert bekommen habe. Und vermutlich nennt ihr mich gila-gila (übrigens anscheinend so ziemlich das schlimmste Schimpfwort in der indonesischen Sprache, es heißt verrückt ... recht viel mehr an Boshaftigkeiten haben sie nicht in dieser schönen Sprache und selbst das zeigen sie lieber mit einer Geste, als es auszusprechen 🤗).

    Wie auch immer ... heute morgen bin ich um Punkt 5 Uhr aufgewacht von Lärm - ich konnte es erst nicht deuten und bin dann draufgekommen, dass es nur ein Rütteln an unserer Tür zum Haus sein konnte. Und zwar ein ziemlich heftiges.

    Ich bin also aufgestanden und rausgegangen - alles ruhig. Und plötzlich fingen die Hunde in der Nachbarschaft zu heulen an. Also jetzt nicht so ein Permanent-Heulen ... einer hat irgendwo geheult, ein anderer ganz woanders setzte ein, ein dritter irgendwo machte mit.

    Ich saß hier also im Dunkeln, hab eine geraucht und ich mich reingehört - ich hab mich nicht gefürchtet komischerweise, hab dem Heulen gelauscht und ganz plötzlich hat sich mein ganzer Körper buchstäblich in eine Gänsehaut verwandelt. Also es hat sich glaub ich tatsächlich jedes einzelne Haar auf meinem Körper aufgestellt - es hat fast weh getan.

    Und plötzlich war Ruhe. Alles still.

    Ich hab meine Zigarette ausgedämpft und bin wieder ins Bett gegangen und nochmal eingeschlafen.

    In der Früh hab ich dann mal zur Sicherheit an unserer Tür gerüttelt und es war tatsächlich dieses Geräusch.

    Helmut hat mich ... ähm wie soll ich sagen ... ein bissl komisch angeschaut, als ich es ihm erzählt hab, weil der hat das alles komplett verschlafen.

    Als Rendra kam, hab ich ihm die Geschichte erzählt, er grinst mich an und sagt „Finally you made the experience“. Mir gleich fröhlich von etwas erzählt, was ihm gestern Nacht passiert ist. Und, diese letzte Nacht war für Bali wohl wieder eine ganz besondere Nacht, es wurde mehr als sonst gebetet und weit mehr an Opfergaben aufgestellt, um die „Spirits“ zu beruhigen.

    Geister sind hier gang und gäbe - die Balinesen leben mit ihnen in einer völligen Selbstverständlichkeit. Es gibt gute Spirits und auch böse (wie ja alles zwei Seiten hat) - deshalb auch die zwei Opfergaben - eine am Boden für die Demons und eine oben für die Götter.

    Christina (unsere Vermieterin) hat auch einen Geist in ihrem Joglo, Rendra meinte, fast jede Nacht zwischen eins und zwei taucht er auf. Es ist allerdings eine Sie - und Christina hat sie nun auch bereits einmal gesehen, als sie durch ihren Garten gegangen ist.

    Tja, meine Lieben - haltet davon, was ihr wollt. Ich glaube es nach heute Nacht definitiv ...
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