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- Kongsi
- Hari 8
- Jumaat, 20 Disember 2024 6:36 PTG
- ☁️ 26 °C
- Altitud: 8 m
ColombiaPunta Playabrava11°20’16” N 73°59’24” W
Parque Tayrona

Es ging also weiter zu Fuß durch den karibischen Dschungel. Nachdem wir uns am Vorabend mithilfe von ChatGPT auf einen allfälligen Puma-Angriff vorbereitet hatten (Tipp 1: Ruhe bewahren), fühlten wir uns quasi unbesiegbar. Begleitet wurden wir dabei von bunten Schmetterlingen, dem Rauschen des Waldes, vielfältigem Vogelgezwitscher und dem konstanten Geschrei der weit entfernten Brüllaffen. Letztere bekamen wir nach einiger Zeit tatsächlich zu Gesicht. Hoch oben in den Baumwipfeln kletterten die putzigen, orange-braunen Tiere herum und sahen plötzlich gar nicht mehr so furchteinflößend aus wie es das lautstarke Gebrüll hätte vermuten lassen.
Angetrieben durch das ferne Meeresrauschen wurden wir nach circa 3 Stunden Wanderung durch das dichte Grün mit der Ankunft an einem einsamen, paradiesisch weissen Strand belohnt: die Playa Brava. Bald erspähten wir auch unsere Übernachtungsgelegenheit: Dicht beieinander befestigte Hängematten (mit Moskitonetz, also quasi Luxus pur), nicht mehr als 50 Meter vom Meer entfernt. Zum Gelände gehörte außerdem eine kleine Rezeption, ein Klohäuschen und eine Küche, aus der feinster Reggaeton kombiniert mit dem lautstarken Gelächter und Geplapper des Küchenpersonals erklang. Sofort freundeten wir uns mit den herzlichen Küchentänzer:innen an und tauschten vielsagende Blicke, breites Grinsen und ein paar Fetzen Straßenspanisch durch das Küchenfenster aus. Leider verebbte die ausgelassene Stimmung jäh, als um 19 Uhr das wlan für eine Stunde eingeschaltet wurde und sich alle Anwesenden prompt ihren Bildschirmen widmen mussten. Elon Musks Starlink-Internet macht nunmal auch vor dem Paradies nicht halt, wenn auch nur für 1-2 Stunden pro Tag.
Mit zwei anderen Reisenden, die es ebenfalls an die Playa Brava verschlagen hatte, ließen wir den Abend am Strand mit Gesprächen und ein paar schüchtern vorgetragenen Weihnachtsliedern ausklingen.
Der nächste Tag begann nach einer für manche mehr, für mache weniger erholsamen Hängematten-Nacht zu früher Stunde, schließlich hatten wir einen langen Weg vor uns. Gestärkt durch das übliche kolumbianische Frühstück (ich kann mich nicht mehr genau erinnern, vermutlich hatte es etwas mit Reis und Platano zu tun) kämpften wir uns den ersten schweißtreibenden Anstieg hinauf und erreichten mittlerweile klatschnass den nächsten Strand, die Playa Nudista. Für alle des Spanischen nicht mächtigen: Playa Nudista heißt Nacktstrand und das ließen wir uns natürlich nicht zwei mal sagen, also Klamotten aus und ab ins erfrischende Nass.
Weiter ging es überwiegend flach und durch kleinere Waldabschnitte am Strand entlang. Auf dem Pfad kam es zu einem überraschenden, beherzten Wiedersehen zwischen Sarah und einer argentinischen Reisebekanntschaft von ihr, außerdem begleitete uns Cosma, welche wir am Vorabend am Hängematten-Strand kennengelernt hatten, ein Stück des Weges.
Zur weiteren Bereicherung der Erfahrung naschten wir (Conny und Jan) vor dem Mittagessen noch von einer Tüte heimischer Trockenfrüchte besonderer Art, welche wir in Minca aufgelesen hatten. Im Rückblick fällt diese Entscheidung unter die Kategorie „weniger goldene Momente“, da mich die Wirkung zunächst einmal auf den Hosenboden katapultierte und ein Fortsetzen der Tour verunmöglichte. Mit vereinten Kräften, unter gutem Zureden meiner Weggefährten sowie mit einer angemessenen Dosis Oreo-Kekse und einem Schluck Wasser schafften wir es dann doch bis zum Restaurant, welches bereits zum touristischeren Teil des Parks gehörte. Da der Weg weiterhin lang war und die Zeit knapp, wurde hier eine Turbo-Mahlzeit eingefahren und die Zelte wurden mit noch leicht wackligen Beinen sofort wieder abgebrochen. Im Laufe des Weiteren Fussmarschs entwickelte sich der vorübergehende Horrortrip dann aber doch noch zu einer bunten Fantasiereise und wir stapften frohen Mutes barfuß durch Feenwälder und Strände mit riesigen versteinerten Tieren.
Mit immer mehr zunehmenden Touris (sowohl in Anzahl als auch in Statur) strömten wir Richtung Ausgang, ließen uns die letzten Meter per Bus kutschieren und kamen erschöpft aber zufrieden (nicht zuletzt über die zurückgewonnene Nüchternheit) in unserem Beach Hostel in Mendihuaca an. Nach einem letzten Abendessen bei Aurora, einer Kellnerin, in die wir uns allesamt aufgrund ihrer authentischen, sassy Attitüde schockverliebt hatten, fielen wir contentisimos ins Bett.
JanBaca lagi