Tyrkiet
Değirmen Dere

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    • Überraschung in Kırıkhan

      4. maj, Tyrkiet ⋅ ☀️ 22 °C

      Nach dem einigermaßen faulen gestrigen Tag, klingelt uns der Wecker heute um sieben Uhr aus dem Bett. Wir machen uns wieder ein kleines Frühstück im Hotelzimmer, bevor wir packen, auschecken und um neun Uhr in die Pedale treten. Einen kurzen Stopp legen wir noch an einem Supermarkt ein, dann steht Frühsport auf dem Programm. Mit Verlassen der Stadt und Erreichen der Hauptstraße beginnt sofort der Anstieg, von Meeresniveau sollen wir uns auf 700m hinauf arbeiten. Nicht lange dauert es, bis wir beim Blick zurück İskenderun nur noch aus der Ferne/ Höhe sehen. Durch den hübsch anzusehenden Ort Belen, wo wir kurz abseits der Hauptstraße radeln, führt unser Weg weiter hinauf. Wie immer ist auch diese Bergauffahrt irgendwann geschafft und mit Erreichen des höchsten Punktes verlassen wir auch die Hauptstraße - perfekte Voraussetzungen für eine ausgedehnte Chips- und Teepause. Während wir hier sitzen, wird uns bewusst, wie nah wir uns nun an der syrischen Grenze befinden, möglicherweise gehört die am Horizont sichtbare Hügelkette schon nicht mehr zur Türkei. Wir machen uns Gedanken über die weltpolitische Lage, stellen uns Fragen über mögliche zukünftige Szenarien und sind uns einig in der Feststellung, dass das Radreisen und damit verbunden auch die Vorausplanung der gewünschten Fortsetzung unserer Tour deutlich an Unbeschwertheit eingebüßt hat. Im Gegenteil: Zunehmend mischen sich Sorgen in die Urlaubsgedankenspiele, die eine längerfristige Routenüberlegung kaum zulassen angesichts der gefühlt unberechenbaren Lage. Bleiben wir aber zunächst im Hier und Jetzt und folgender Regel: Wo es hinauf geht, geht's auch wieder hinunter! Unter strahlend blauem Himmel und umgeben von herrlicher Natur folgen wir einer Schotterpiste, die uns Meter um Meter an Höhe verlieren lässt. Eine ganze Weile betreiben wir "Genussradeln", bis wir geplantermaßen auf die Hauptstraße in Richtung Kırıkhan stoßen. Diesen Ort wollen wir für einen Einkauf nutzen und dann auch möglichst bald die Suche nach einem Lagerplatz für die Nacht starten. Bei extrem angenehmem und hilfreichem Rückenwind nähern wir uns Kırıkhan, mehr noch als in İskenderun gewinnen wir auf dieser Fahrt Eindrücke des vergangenen Erdbebens, die nicht spurlos an uns vorbeigehen: Große Schuttflächen, Container-Lager, zerstörte Gebäude. Am scheinbar provisorisch errichteten Supermarkt BIM halten wir an und Claudia, die in der Regel die "Einkaufsbeauftragte" der Reisegruppe ist, verschwindet im Laden. Als sie mit vollen Tüten wieder herauskommt, ist Heiko nicht mehr allein. Er stellt Claudia Burak vor, der ihn während des Wartens vor dem Supermarkt angesprochen und auch direkt eingeladen hat. Was für eine Überraschung! Wir nehmen die Einladung an und folgen Burak zu seinem Haus, welches zwei Kilometer entfernt in der Richtung liegt, aus welcher wir gerade gekommen sind. Nicht viel später parken unsere Fahrräder vor dem Haus und wir sitzen auf dem großzügigen Balkon der Hochparterre-Wohnung unter einem Maulbeerbaum. Buraks Vater ist ebenfalls vor Ort und per Video-Telefonat wird auch noch seine Schwester, die in New York lebt, zugeschaltet. Wir knabbern leckere Maulbeeren, bis auch Buraks Mutter sowie seine jüngere Schwester Beyza eintreffen, die uns zusätzlich mit Tee versorgen. Wir verbringen einen netten gemeinsamen Abend, essen zusammen im Wohnzimmer Baklava und Sesamgebäck bei türkischem Kaffee und nach einer Dusche reichlich Kebab mit Brot und Salat, was Buraks Mutter spontan hat liefern lassen. Burak erzählt sowohl von vielen Reisen innerhalb der Türkei sowie in Europa, die er unternommen hat, als auch von seiner Stationierung als Soldat auf Nordzypern. Das gold verzierte Geschirr, welches wir heute nutzen, habe Burak seiner Mutter aus dieser Zeit in Nordzypern mitgebracht, berichtet sie uns und erwähnt in diesem Zusammenhang, dass viele Teile davon leider während des Erdbebebens zu Bruch gegangen sind. Wir erfahren, dass die Familie vor dem Erdbeben eine Wohnung im 7. Stock bewohnt und dort auch die Katastrophe erlebt hat. Das Haus ist nicht mehr bewohnbar, weshalb sie nun hier leben und wohl auch eine Wohnung in einem Hochhaus keine Option mehr ist. Wir merken es inzwischen immer wieder: Das Erdbeben hat Spuren hinterlassen, in der Landschaft, den Städten und nicht zuletzt bei den Menschen.
      Beyzan stellt uns ihr Zimmer für die Nacht zur Verfügung und nachdem wir uns auf eine Frühstückszeit geeinigt haben, wünschen wir uns alle für heute: "İyi geceler!"
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