- Show trip
- Add to bucket listRemove from bucket list
- Share
- Aug 20, 2023, 4:36pm
- ⛅ 24 °C
- Altitude: 1,737 m
ItalyRabioux44°36’43” N 7°3’41” E
Etappe 91: Um Monviso und Valle Varaita

Das Rifugio Giacoletti war wieder sehr schön, einfach wegen der Lage und den Steinböcken, die man hier sehen kann.
Aber doch etwas eine andere Welt als vor ein paar Jahren.
Das letzte Mal war ich im September unter der Woche da und wir waren keine 10 Leute auf der Hütte.
Jetzt im August an einem Samstag, war die Hütte natürlich übervoll und es herrscht seit 2 Jahren Wassermangel. Das geht soweit, dass das Spülwasser aus der Küche für die Toiletten benutzt werden muss und die Spülung dann manuell per Eimer funktioniert. Letztes Mal vor 6 Jahren konnte man sogar noch duschen, jetzt wird man angehalten nur Hände und Gesicht zu waschen.
Geht auch, aber so verschwitzt im Hüttenschlafsack ist dann nicht so prickelnd.
Seit langem hatte ich auch mal ein komplett volles Lager. Es ging einigermaßen, aber es waren leider doch viele Leute da, die nicht so die Erfahrung und/oder Rücksicht hatten und dann nachts wenn sie mal raus mussten schön mit der Stirnlampe 1x alle angeleuchtet haben. Aber so ist es halt 🤣
Ich musste dann gegen 4:30 auch mal raus und hab zum Glück übersehen, dass es für nachts auch ein WC in der Hütte gegeben hätte. Dadurch bin ich dann aus der Hütte raus und der Sternenhimmel war traumhaft.
In der Früh ging es dann mit wunderbarer Morgenröte weiter und die Steinböcke waren als ich los bin auch schon wieder da.
Es ging dann erst mal wieder ein Stück hinunter und an einigen Seen vorbei. Am Lago Chiaretto hab ich mich dann für ein kurzes Bad entschieden. Das hat dann nach dem Wassermangel sehr gut getan und war super erfrischend und dringend nötig.
Ich glaube ich hab die anderen Wanderer etwas geärgert, da die schöne Reflektion dann erst mal dahin war🤣
Es ging dann um Colle dei Viso hoch und ich nutze die Möglichkeit mit dem Viso Mozzo nochmal einen über 3000m hohen Gipfel mitzunehmen.
Da ich den kleinen Weg wieder runter musste hab ich nochmal einen großen Schluck getrunken, eine Kleinigkeit zu essen und mein Geld und Dokumente eingepackt und den Rucksack dann hinter einem Felsen deponiert. Was ein tolles Gefühl ohne Rucksack den Berg hochzulaufen.
Ich war dementsprechend schnell und hatte die 360m Aufstieg in 30 Minuten hinter mir - ok ich wollte auch wissen wie schnell ihr das mit meinem Trainingszustand schaffe 😁
Ich musste dann doch aber über die anderen Wanderer etwas schmunzeln, wieso fast jeder den schweren Rucksack mit hoch geschleppt hat🤷♂️
Nach etwas Pause ging es wieder den gleichen Weg hinunter und noch 10 Minuten weiter zum Rifugio Quintino Sella. Hier genehmigte ich mir Pasta, ein kühles Getränk und einen Café zum Mittagessen bevor es weiter ging. Die Mittagshitze war schon ziemlich heftig und noch hatte ich 12 km vor mir.
Man merkte aber bald, dass man die bekannte Wanderrunde Giro di Viso wieder verlassen hatte: Es war merklich weniger los, was ganz angenehm war. Zum Glück kamen auch ein paar Wolken und etwas Wind, sonst wäre es unerträglich gewesen.
Die meisten Höhenmeter im Aufstieg für heute hatte ich schon geschafft, es ging nur noch kurz zum Passo Gallerino nach oben und von hier minimal zum Passo San Chiaffredo.
Was für mich heute wirklich spannend war, war die Mischung aus sehr schöner Gegend, Dinge an die ich mich noch von vor 7 Jahren erinnern konnte und Dinge, die an die ich mich erst wieder erinnert habe, als ich sie wieder gesehen habe.
So ging es nach dem Passo San Chiaffredo durch ein Stück, an dem Wanderer hunderte, wenn nicht tausende Steinmännchen gebaut haben.
Jetzt ging es nochmal 1000m nach unten, erst steinig und dann durch Wald. Die Hitze wurde wieder anstrengender und man konnte die Trockenheit auch wie in den letzten Tagen am Boden sehen: die Wege stauben nur so und dass merke ich auch beim Waschen der Kleidung, da kommt schon eine ziemlich braune Brühe raus.
Gegen 15 Uhr war ich dann schon am Ziel, dem Rifugio Grongios Martre. Bei der letzten Tour war ich mit einem Freund (Nico) mit zufällig hier gelandet, weil ein anderes Rifugio nach einem Brand geschlossen hatte.
Seitdem wollte ich immer mal wieder hier her. Luca und Laila, die das Rifugio betreiben, haben so einen schönen Ort geschaffen und sind so freundlich, dass ich mich tatsächlich schon die ganze Tour über darauf gefreut habe wieder hier her zu kommen. Es ist auch eigentlich mehr eine nette, kleine Pension als eine Berghütten, e gibt auch nicht viele Zimmer.
Ich bin gespannt ob das Essen wieder so gut ist wie beim letzen Mal, gehe aber schwer davon aus.
Ich kann nur jedem empfehlen mal hier her zu kommen: https://www.grongiosmartre.com/ , man kann allerdings nicht mit dem Auto direkt hinfahren, aber der Weg ist nicht weit.Read more
Traveler
👍🤗